Joe - Liebe Top Secret
ihn an. „Sie befinden sich in der zehnten Etage.“
„Manchmal können Terroristen klettern“, erwiderte Joe.
„Ich versichere Ihnen: Sie werden gut bewacht.“
„Und ich versichere Ihnen, dass dem nicht so ist. Wenn die Sicherheitsvorkehrungen so bleiben und Diosdado beschließt, mit seiner Gang hierherzukommen und in Prinz Tedrics Welt aufzuräumen, dann bin ich so gut wie tot.“
„Ich verstehe Ihre Besorgnis“, sagte Laughton. „Aber …“
„Dann haben Sie ja sicher nichts dagegen, dass ich mein Team hierher hole“, unterbrach Joe ihn. „Sie sind offensichtlich unterbesetzt, und ich würde mich wesentlich besser fühlen, wenn …“
„Nein“, entgegnete Laughton. „Auf gar keinen Fall. Eine Truppe Navy SEALs hier? Nein. Meine Männer würden das nicht hinnehmen. Und ich auch nicht.“
„Ich werde hier herumstehen, mit einer verdammten Zielscheibe auf der Brust“, beharrte Joe. „Ich will meine Leute in der Nähe haben. Sie werden mir Rückendeckung geben und die Löcher im Sicherheitsnetz von FInCOM stopfen. Und ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass sie Ihren Jungs nicht im Weg sein werden.“
„Nein“, sagte Laughton wieder. „ Ich bin für die Sicherheit verantwortlich, und ich sage Nein . Dieses Meeting wird verschoben.“
Joe beobachtete, wie der FInCOM-Agent den Raum verließ. Dann sah er auf und begegnete Veronicas Blick. „Ich schätze, wir müssen es auf die harte Tour machen“, sagte er.
Der nur als Diosdado bekannte Mann sah von seinem Schreibtisch auf, als Salustiano Vargas in den Raum geführt wurde.
„Alter Freund!“, begrüßte Vargas ihn erleichtert. „Warum haben deine Männer nicht gleich gesagt, dass sie mich zu dir bringen?“
Diosdado schwieg. Er betrachtete den anderen Mann und strich sich nachdenklich über seinen Bart.
Vargas setzte sich auf einen Stuhl, der auf der anderen Seite des Schreibtischs stand, und streckte lässig die Beine aus. „Es ist schon zu lange her, nicht? Was hast du vor, Mann?“
„Anscheinend nicht so viel wie du.“ Diosdado lächelte. Es war jedoch nur ein Schatten von seinem normalerweise breiten Grinsen.
Vargas’ Lächeln wirkte schief. „Du hast davon gehört, was?“ Sein Lächeln wich einem finsteren Blick. „Ich hätte dem Bastard das Herz durchbohrt, wenn diese verdammte Frau ihn nicht zur Seite geschubst hätte.“
Diosdado stand auf. „Du hast Glück, verdammt noch mal, verfluchtes Glück, dass deine Kugel Tedric Cortere verfehlt hat“, sagte er herb.
Überrascht starrte Vargas ihn an. „Aber …“
„Hättest du dich mal gemeldet, wüsstest du, was ich seit Monaten plane.“ Diosdado hob nicht die Stimme, wenn er wütend war. Er senkte sie. Jetzt gerade war es sehr, sehr still.
Vargas öffnete den Mund und wollte etwas sagen, protestieren. Doch er handelte klug und schloss ihn wieder fest.
„Die Todeswolke wollte Cortere als Geisel nehmen“, sagte Diosdado. „Will“, verbesserte er sich. „Wir wollen ihn immer noch entführen.“ Er begann, auf- und abzugehen – stockend und schleppend, weil er ein Bein nachzog. „Nachdem du dich jetzt eingemischt hast, hat der Prinz natürlich seine Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. FInCOM kümmert sich um den Schutz des Prinzen, und meine Kontakte haben mich wissen lassen, dass jetzt sogar die US Navy irgendwie einbezogen wurde.“
Vargas starrte ihn an.
„Also“, fuhr Diosdado fort, drehte sich um und sah Salustiano Vargas ins Gesicht, „was schlägst du vor, um die Sicherheitsvorkehrungen zurückzuschrauben? Sodass sie wieder sind, wo sie waren, bevor du alles vermasselt hast?“
Vargas schluckte. Er wusste, was der ältere Mann ihm gleich sagen würde. Und ihm war klar, dass es ihm nicht gefallen würde.
„Sie alle warten nur auf einen weiteren Attentatsversuch“, sagte Diosdado. „Bis sie den nicht bekommen, sind die Sicherheitsmaßnahmen zu straff. Weißt du, was du nun tun wirst, mein lieber alter Freund?“
Vargas wusste es. Und es behagte ihm ganz und gar nicht. „Diosdado“, erwiderte er. „Bitte. Wir sind doch Freunde. Ich habe dir das Leben gerettet …“
„Du gehst zurück“, beantwortete Diosdado in sehr sanftem Tonfall seine rhetorische Frage. „Und verübst einen weiteren Anschlag auf das Leben des Prinzen. Du wirst scheitern und festgenommen. Tot oder lebendig, das liegt bei dir.“
Vargas saß schweigend da, während Diosdado aus dem Raum hinkte.
„Verraten Sie mir, was Kevin Laughton so an den Navy SEALs aufregt, Euer
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