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Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
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der Bühne zurückgelassen worden war, zu neuem Leben erwacht. Sie übertrug ein Bild vom Seitengang und ein verschneites Bild vom Foyer. Hinter den verbliebenen Fenstersplittern erkannte Veronica den schattigen Umriss des Attentäters auf dem Balkon.
    Es war still. Niemand bewegte sich. Niemand sprach. Dann …
    „FInCOM-Schützen, stellen Sie das Feuer ein.“ Es war Joes Stimme, die klar und deutlich über Funk erklang.
    Veronica spürte, dass sie schwankte, und tastete nach ihrem Stuhl. Joe und seine SEALs waren in der Nähe des Schützen – im Schussfeld der FInCOM-Agenten. Bitte, Gott, beschütze ihn, betete sie.
    Eine Tür wurde aufgestoßen. Veronica hörte es mehr, als dass sie es auf dem verrieselten Bildschirm sah.
    Der Schütze drehte sich um, feuerte mit einer Maschinenpistole statt mit seinem Gewehr. Aber da war niemand.
    Eine weitere Tür ging auf der anderen Seite des Balkons auf, doch der Schütze hatte sich bereits bewegt. Mit einer Art von Seil schwang er sich über die Kante und in das Erdgeschoss.
    Veronica sah Joe, bevor der Schütze ihn entdeckte.
    Er stand im Foyer und zielte auf den Mann, der an dem Seil herunterrutschte. Sie wusste wegen des glänzenden weißen Jacketts, dass es Joe war. Die anderen drei SEALs trugen Braun.
    „Bleib genau da, Freundchen“, hörte sie Joe über das Headset sagen. „Wir können dieses Spiel auf zwei Weisen beenden. Entweder tragen wir dich in einem Leichensack hier raus, oder du lässt jetzt die Waffe fallen, und wir sind morgen noch alle am Leben.“
    Der Schütze war wie erstarrt und bewegte sich nicht. Er war noch nicht ganz heruntergeklettert und sah Joe an.
    Dann bewegte er sich. Aber er ließ nicht die Waffe fallen, sondern hob sie schnell und richtete sie direkt auf Joes Kopf.
    „Joe!“ Veronica konnte keine Sekunde länger still bleiben und setzte sich dichter an den Monitor.
    „Brauchen Sie medizinische Versorgung?“, fragte eine Stimme.
    „Alpha Squad, meldet euch“, befahl Blue. „McCoy.“
    „Becker.“
    „Jones.“
    „Catalanotto“, sagte Joes vertraute heisere Stimme. „Alles klar. Kein Arzt nötig, FInCOM.“
    Veronica schloss die Augen und ließ den Kopf auf die auf der Tischplatte gekreuzten Arme fallen.
    „Dieser dämliche Hurensohn hat sich gerade zum Märtyrer gemacht“, sagte Joes Stimme in ihr Ohr.
    Joe lebte. Es war vorbei, und Joe lebte.
    Dieses Mal.

18. KAPITEL
    E s war nach neun, als Veronicas Telefon klingelte. Den ganzen Nachmittag über und bis in den Abend war sie mit Meetings und neuen Briefings beschäftigt gewesen. Sie hatte mit Botschafter Freder und Senator McKinley daran gearbeitet, die restliche Zeit von Prinz Tedrics Staatsbesuch zu planen. Ein Bericht war von FInCOM eingegangen, der sie alle aufatmen ließ. Der Attentäter war als Salustiano Vargas identifiziert worden, Diosdados ehemalige rechte Hand. Ehemalige. Offenbar waren die zwei Terroristen getrennte Wege gegangen, und Vargas hatte nichts mehr mit der Todeswolke zu tun gehabt. Er hatte im eigenen Namen gehandelt. Warum? Das schien niemand zu verstehen. Zumindest noch nicht. Jedenfalls war Vargas tot. Von ihm bekamen sie keine Antworten mehr.
    Aber jetzt, da der Attentäter keine Bedrohung mehr darstellte, wollten der Botschafter und der Senator, dass der Staatsbesuch wie geplant ablief. Tedric befand sich in einem Flugzeug, das in Columbia gestartet war. Sie würden sich alle am Morgen in Seattle treffen, wenn sie an Bord des Kreuzfahrtschiffs nach Alaska gingen. Sie würden die Reise mit einem Tusch beenden.
    Die Sicherheitsvorkehrungen wurden wieder auf die normale Stufe zurückgefahren. Zwei oder drei FInCOM-Agenten sollten bleiben. Aber alle anderen, einschließlich der SEALs – einschließlich Joe! – würden abreisen.
    Zur Essenszeit hatte Veronica Joe gesucht. Ihr war jedoch gesagt worden, dass er sich in einer hochwichtigen Besprechung über die Sicherheitsmaßnahmen befand. Sie ging in ihr Zimmer, um zu packen, konnte jedoch nicht aufhören, über alles nachzudenken. Was, wenn er nicht vor morgen früh fertig war? Manchmal dauerten diese Meetings die ganze Nacht. Was, wenn sie ihn nicht sah, bevor sie abreisen musste …?
    Doch dann, um neun Uhr, klingelte das Telefon. Veronica schloss die Augen und meldete sich. „Hallo?“
    „Yo, Ronnie.“
    „Joe.“ Wo bist du? Wann kannst du hier sein? Sie verbot sich, diese Fragen zu stellen. Er gehörte ihr nicht. An diesem Morgen hatte sie zwar ihre Gefühle preisgegeben, als sie ihm –

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