Joe - Liebe Top Secret
ausgegangen, dass er zu viel haben wollte.
Veronica lächelte ihm zu, während sie zurück zum Esstisch schlenderte und eine Flasche Bier aus dem kleinen Sektkühler zog. Sie öffnete sie, schenkte ein Glas ein und trug es zu ihm.
„Danke“, erwiderte Joe, nachdem sie ihm sowohl die Flasche als auch das Glas in die Hand gedrückt hatte.
„Warum setzt du dich nicht?“, murmelte Veronica, und mit einem Rascheln der Seide war sie in die andere Ecke des Zimmers zurückgekehrt.
Setzen. Ja, richtig. Setzen. Als Joe auf einem Stuhl Platz genommen hatte, trat Veronica zur Stereoanlage und legte eine Kassette ein.
Joe wusste, was ihr das Tanzen bedeutete. Sie hatte ihm gesagt, dass es privat und sehr persönlich war. Es war eine Art, Dampf abzulassen, sich zu entspannen und richtig abzuschalten. Und sie würde ihn gleich daran teilhaben lassen. Sie würde ihr persönliches, privates Vergnügen zu seinem machen.
Die Hitze, die durch seine Adern pulsierte, erreichte sein Herz und entflammte es. Veronica St. John hatte ihm heute gesagt, dass sie ihn liebte. Und in dieser Nacht würde sie ihm zeigen, wie sehr sie ihn liebte, indem sie sich ihm zeigte.
Die Musik setzte langsam ein, sehr langsam, und Ronnie stellte sich in die Mitte des Zimmers. Sie lehnte den Kopf zurück, schloss die Augen und ließ die Schultern sinken. Gott, sie war wunderschön! Und sie gehörte zu ihm. Nur zu ihm. Für immer, wenn er ein Wörtchen mitzureden hatte. Und das tat er. Er hatte dazu viel zu sagen. Zum Teufel, er könnte zu dem Thema ein Buch verfassen.
Die Musik wurde plötzlich lauter, und Veronica streckte die Hände hoch in die Luft.
Und dann begann sie, sich zu bewegen.
Sie war anmutig, bewegte sich geschmeidig, ihr Kleid schien zu ihrem Körper zu gehören. Die Augen hielt sie immer noch geschlossen, doch dann öffnete sie sie und sah Joe direkt an.
Sie errötete, und sein Herz schlug noch heftiger. Sie war so widersprüchlich. Die kleinste Gelegenheit konnte sie zum Erröten bringen – bis die Leidenschaft sie überwältigte. Und wenn das geschah, war sie erstaunlich ungehemmt. Joe hatte bisher keine Frau wie Veronica St. John gekannt. Im einen Moment schien sie bieder und hochanständig zu sein, im nächsten war sie ungezügelt und machte ihn auf eine Weise glücklich, von der er nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Und dann sagte sie ihm, sehr genau und kein bisschen verschämt, was er tun konnte und tun sollte, um sie glücklich zu machen.
Joe beobachtete, wie sie die Augen wieder schloss. Wieder wechselte die Musik, der Rhythmus war jetzt stärker, schneller und eindringlicher. Und sie tanzte dazu weniger zaghaft, flüssiger. Ihre Bewegungen wurden freier, größer, kraftvoller.
Leidenschaftlicher.
Mit einer geschickten Geste zog sie sich die Haarnadeln aus der Frisur. Einzelne Strähnen fielen ihr auf die Schultern, wie ein Wasserfall rotgoldener Locken.
Joe wurde der Mund trocken. Er trank einen Schluck Bier, das sie ihm gegeben hatte.
Veronica kickte sich die High Heels von den Füßen, und unter Joes Blicken wurde sie eins mit der Musik. Sie tanzte zu dem Instrumentalstück, das irgendwo zwischen Funk und Blues angesiedelt war, fing sichtbar jede einzelne Nuance ein und übersetzte jede Melodie in eine Bewegung ihres
Körpers.
Ihr Körper.
Sie schliefen noch nicht lang miteinander, aber Joe kannte jeden Zentimeter ihres schönen Körpers bereits sehr gut. Zu sehen, wie sie sich auf diese Weise bewegte, war eine völlig neue Erfahrung. Das Kleid verhüllte ihre Brüste kaum, und sie bewegten sich sowohl mit als auch gegen die Schwerkraftgesetze. Die schwarze Seide glitt über ihren Bauch und die Oberschenkel, sodass die festen Muskeln und die Haut darunter hervorblitzten, wenn der Stoff für ein oder zwei Sekunden festhing.
Veronica drehte und wand sich wie eine Gazelle. Ihr Tanz war purer Sex, absolute Hingabe. Der weite Rock ihres Kleids bewegte sich nicht mehr mit ihr – er behinderte sie.
Als sie dieses Mal die Augen öffnete und Joe ansah, errötete sie nicht. Sie lächelte, ein süßes, heißes sexy Lächeln, und griff zum Rückenverschluss des Kleids. In weniger als einem Herzschlag lag das Kleid weich zu ihren Füßen. Und Veronica war nackt – bis auf einen schwarzen Seidenslip. Sie stieß das Kleid mit dem Fuß beiseite und tanzte immer noch, bewegte und drehte sich einfach weiter.
Ein String. Schwarze Seide auf ihrer cremig-hellen Haut.
Und sie tanzte.
Für ihn.
Ich bin gestorben, dachte
Weitere Kostenlose Bücher