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Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
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und der ganzen Welt – gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Aber sie konnte weder auf seine Zeit noch auf sein Leben Anspruch erheben.
    „Hast du schon gegessen?“, fragte er.
    „Nein, ich habe …“ Auf dich gewartet. „Ich hatte keinen Hunger.“
    „Meinst du, du hast vielleicht in etwa zwanzig Minuten Appetit?“, fragte er.
    „Worauf Appetit?“ Sie versuchte, ihrer Stimme einen unbeschwerten, scherzhaften Ton zu verleihen. Doch ihr war schwer ums Herz. Egal wie sie sich an diese Beziehung heranwagte, es liefe immer auf dasselbe hinaus: dass es nicht funktionierte. Morgen würden sie beide in unterschiedliche Richtungen aufbrechen, und das war’s. Alles, was ihr blieb, war diese Nacht. Und sie hatte solche Angst davor gehabt, dass sie diese letzte Nacht überhaupt nicht mit Joe verbringen würde. Und jetzt konnte sie nichts tun, als zu überlegen, ob es leichter wäre, sich einfach am Telefon zu verabschieden.
    „Autsch“, sagte Joe und klang amüsiert. „Du machst mich fertig, Lady! Ich meinte eigentlich, ob du Appetit auf etwas Essbares hast. Ob du und ich – der echte Joe, ohne Tarnung – irgendwo essen gehen.“ Er hielt inne. „In der Öffentlichkeit. Zum Beispiel in einem Restaurant.“ Wieder schwieg er einen Moment, dann lachte er. „Gott, ich drücke mich sehr gut aus, was? Ich versuche, dich zu fragen, ob du mit mir ausgehst, Ron. Was meinst du?“
    Er ließ ihr keine Zeit zum Antworten. „Ich bin immer noch in der Stadt“, fuhr er fort. „Aber ich kann ein Taxi nehmen und in fünfzehn bis zwanzig Minuten am Hotel sein. Trag dein schwarzes Kleid, ja? Wir fahren auf den Camelback Mountain. Mac meint, dort gibt es ein erstklassiges Restaurant mit Live-Musik. Es wird getanzt, und man hat einen fantastischen Blick über die Stadt.“
    „Aber …“
    „Oh ja . Ich muss los, Baby, das Taxi wartet schon. Zieh dich an, ich bin gleich da.“
    „Aber ich will nicht ausgehen. Es ist unsere letzte Nacht, vielleicht für immer, und ich will sie mit dir allein verbringen“, sagte Veronica in den Hörer, nachdem Joe bereits aufgelegt hatte.
    Langsam legte sie auf.
    Sie hatte noch eine Nacht mit Joe. Eine weitere Nacht, die für den Rest ihres Lebens genügen musste. Eine weitere Nacht, in der sie sich Joe ins Gedächtnis brennen konnte.
    Hmm.
    Veronica nahm den Hörer ab und wählte die Nummer vom Zimmerservice. Joe wollte essen, tanzen und einen Ausblick auf die Stadt haben? Die Aussicht dieses Zimmers war gar nicht so schlecht. Und das Viersternerestaurant in diesem Hotel lieferte aufs Zimmer. Was das Tanzen betraf …
    Den Hörer in der Hand ging Veronica zur Stereoanlage. Ja, es gab ein Kassettendeck. Sie lächelte.
    Es war das erste Mal, dass Joe an die Tür klopfte, statt sich selbst hereinzulassen.
    Der weite Stoff des schwarzen Seidenkleids schwang um ihre Beine, als Veronica zur Zimmertür ging, sie aufzog und sich in seine Arme warf. „Gott, darauf habe ich den ganzen Tag lang gewartet“, sagte sie. „Heute Morgen hast du mich zu Tode erschreckt.“
    Von ihm umarmt zu werden fühlte sich so gut an. Und als er sie küsste, glaubte sie dahinzuschmelzen. Sie schlang die Arme fester um seinen Nacken. Mit den Fingern strich sie ihm durchs Haar und …
    Veronica wich zurück.
    Die langen Haare waren weg. Joe hatte sich die Haare schneiden lassen. Kurz. Richtig kurz. Sie sah ihn an, sah ihn zum ersten Mal richtig an, seit sie die Tür aufgerissen hatte. Er trug eine Marineuniform. Sie war dunkelblau, und Medaillen und Abzeichen, Reihe um Reihe, zierten seine linke Brust. Er trug einen weißen Hut, nahm ihn ab und hielt ihn jetzt beinahe verlegen in der Hand. Seine dunklen Augen schimmerten fast ängstlich, während er ihre Reaktion auf den neuen Haarschnitt beobachtete. Um die Ohren und am Nacken waren die Haare rasiert worden. Oben und vorn waren sie etwas länger – gerade lang genug, dass ihm eine Strähne auf die Stirn fiel.
    Er lächelte verzagt. „Der Friseur hat es ein bisschen zu gut gemeint. Normalerweise trage ich die Haare nicht ganz so kurz und …“ Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Verdammt. Du findest es furchtbar.“
    Veronica berührte seinen Arm und schüttelte ebenfalls den Kopf. „Nein. Nein, ich finde es überhaupt nicht furchtbar …“ Aber ihr gefiel es auch nicht besonders. Nicht, dass er schlecht aussah. Überhaupt nicht. Wenn überhaupt, war sein ovales Gesicht mit dem kurzen Haarschnitt attraktiver denn je. Doch er wirkte dadurch auch härter,

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