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Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Titel: Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Toilette und hält ihn so, daß er sein eigenes Gesicht und das von Mama Jenny gleichzeitig sehen kann.
    Vielleicht ist da doch ein bißchen Ähnlichkeit? Er versucht, ein Gesicht zu machen wie Mama Jenny. Bewegt die Lippen vor und zurück, zieht eine Augenbraue hoch, spannt die Wangen an. Schließlich meint er, sein Gesicht so verändert zu haben, daß es stimmt. Jetzt sieht man, daß da eine Ähnlichkeit besteht. Sie ist nicht groß, aber sie ist da.
    Plötzlich merkt er, daß er vergessen hat, die Straße im Auge zu behalten. Zwei kleine Kinder laufen vorbei, ein Bus klappt den Winker heraus, um zu zeigen, daß er nach links abbiegen will. Aber Samuel kommt nicht aus dem Wald getrottet.
    Joel legt die Fotos auf die Fensterbank und betrachtet den Brief. Er stellt fest, daß er in Göteborg abgestempelt ist. Am neunzehnten November. Aber in welchem Jahr, das kann er nicht erkennen.
    Vorsichtig nimmt er den Brief aus dem Kuvert. Er ist zweimal gefaltet und auf beiden Seiten mit Tinte beschrieben.
    Erstaunt stellt Joel fest, daß es Samuels Schrift ist. Ganz unten auf der letzten Seite steht »Dein treuer Samuel«. Joel untersucht den Umschlag.
    »An Samuel Gustafson, Seemannsheim, Göteborg.« Hat er einen Brief an sich selbst geschrieben? denkt Joel. Er schaut auf die Straße. Jetzt fällt der Schnee in dichten, schweren Flocken. Der Laufjunge von der Sägemühle kommt mit einem Paket die Straße entlang. Joel sieht, wie er es von einer Hand in die andere wechselt. Das Paket scheint schwer zu sein…
    Joel liest, was Samuel geschrieben hat. Er schreibt, daß er an diesem Tag auf der M/S »Vassijaure« angemustert hat, die auf Reede gelegen hat, weil die Schraubenwelle ausgetauscht werden mußte. Morgen geht es ab nach Narvik. Dort nehmen sie Erz an Bord, das nach Newport News soll. Den nächsten Hafen kennt er nicht. Aber er hofft, daß es ein schwedischer Hafen ist, so daß er sich vielleicht ein paar Tage freinehmen und sie in Motala besuchen kann. Dann schreibt er, daß er Rückenschmerzen hat, aber die werden wohl vorbeigehen, und daß jemand, den er kennt und der Lundström heißt, wohl auf demselben Schiff angemustert hat. Er fragt, ob Jenny sich an Lundström erinnert. Der hat einen dichten Bart und kann Ziehharmonika spielen. Dann schreibt er noch, daß er Sehnsucht nach ihr hat und daß sie ihm treu bleiben soll…
    Joel liest den Brief noch einmal, nachdem er kontrolliert hat, daß Samuel noch nicht zu sehen ist. In dem Brief steht viel, worüber er mehr wissen möchte.
    Aber das wichtigste ist Motala. Joel holt seinen Taschenkalender, in dem eine Landkarte von Schweden ist, und sucht die Stadt. Fast in der Mitte von Schweden liegt sie.
    Vielleicht ist Mama Jenny dorthin zurückgekehrt, als sie weggefahren ist?
    Aber wieso steckt der Brief im falschen Kuvert? Wieso hat Samuel einen Brief, den sie hätte haben müssen?
    Vielleicht kennt Simon Urväder auch eine Suppe, mit deren Hilfe man rückwärts in der Zeit schauen kann, überlegt Joel. So eine könnte er brauchen. Plötzlich merkt er, daß das Feuer im Herd ausgegangen ist. Schnell legt er den Brief und die Fotos wieder unter die Decke. Den Rasierspiegel bringt er zurück zum Waschbecken.
    Als er das Feuer im Herd wieder anmacht, merkt er, daß er den ganzen Brief auswendig kann.
    M/S »Vassijaure«, Seemannsheim, Motala… Während die Kartoffeln kochen, deckt er den Tisch. Draußen fällt der Schnee immer dichter. Es dämmert. Joel setzt sich wieder in die Fensternische und wartet. Schwarze Gestalten zeichnen sich im Schnee ab. Und dort kommt Samuel.
    Joel kann an seinen großen Schritten erkennen, daß er guter Laune ist. Das macht ihn traurig. Er springt von der Fensterbank und geht in sein Zimmer. Samuel soll nicht merken, daß er gewartet hat. Er kriecht unter das Bett und holt die Zinnsoldaten aus dem Staub hervor. Dann steht Samuel in der Tür. Er lacht und wedelt mit einem Stück Fleisch.
    »Heute abend gibt's was Gutes zu essen«, sagt er und senkt die Stimme. »Elchfleisch. Aber du darfst es niemandem erzählen. Das ist nicht erlaubt. Elche dürfen nur zu einer bestimmten Zeit im Herbst gejagt werden, und die genaue Zahl, wie viele Elche abgeschossen werden dürfen, wird vorher festgesetzt. Schmeckt aber gut.« Joel setzt sich auf die Küchenbank und guckt zu, während Samuel das Fleisch in der Pfanne wendet. Warum fragt er nicht, ob ich es war, der den Stein geworfen hat? denkt Joel. Wer hätte es denn sonst tun können?
    Es ist schwer, aus

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