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JörgIsring-UnterMörd

Titel: JörgIsring-UnterMörd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Frau die tödlichen Schüsse auf Kestner abgegeben. Oda - es musste Oda
gewesen sein.
    Göring schlug mit
der flachen Hand auf seinen Schreibtisch. Oda und Richard Krauss. Es gab keine
andere Möglichkeit. Kestner und Bredow sollten die beiden in seinem Auftrag
überwachen. Oda hatte ihre eigenen Kollegen erschossen. Es war unfassbar. Was
ging in dem Mädchen nur vor? Er glaubte Oda zu kennen, vertraute ihr
blindlings. Ihm hatte sie es zu verdanken, dass sie ein vernünftiges Leben
führen konnte. Diese Schlampe! Göring verfluchte sie.
    Nachdem Oda und Krauss aus Schein-Carinhall verschwunden waren, angeblich
mit seiner Erlaubnis, hatte er sie beobachten lassen. Zum Glück war er so
schlau gewesen, zwei Wagen einzusetzen. Schließlich hatte er es nicht mit
Anfängern zu tun. Von dem anderen Team wusste er, dass Krauss ins »Esplanade«
gegangen war. Über die Gründe ließ sich nur spekulieren. Möglich, dass Krauss
nur etwas aus seinem Zimmer holen wollte. Aber einer seiner Männer hatte
beobachtet, wie Krauss im Restaurant auf Dahlerus einredete. Das konnte alles
Mögliche bedeuten. Wollte Krauss die englische Regierung mit ins Boot holen, um
den Jungen zu schützen?
    Unwahrscheinlich, dachte der Feldmarschall. Das hätte
er längst tun können. Göring hätte eine Kiste seiner Lieblingszigarren aus
Österreich darauf verwettet, dass Krauss versuchte, eine Botschaft nach London
zu übermitteln, um die Familie des Jungen zu warnen. Dahlerus war der ideale
Mann dafür. Niemand würde ihn verdächtigen. Bis auf Göring natürlich. Er hatte
sofort alles Notwendige in die Wege geleitet. Die Chance, Hitlers Jungen zu
erwischen, durfte er sich nicht entgehen lassen. Glücklicherweise überwachte
das Forschungsamt auch die Gestapo - so waren sie schon vor Tagen an Benslers
Aufenthaltsort herangekommen. Winter hatte ein paar Männer des F.A. nach
London abgeordert und Bensler per Funkspruch ein Angebot von Göring
übermittelt, dass der Sohn Odins nicht ablehnen konnte, wenn ihm etwas an einer
Zukunft in Deutschland lag. Bensler musste bewusst sein, dass Edgar Krauss'
Stern im Sinken begriffen war und er selbst vor der Chance seines Lebens
stand. Göring war zuversichtlich, dass ein verkommener Charakter wie Bensler
diese Chance ergreifen würde - natürlich beabsichtigte der Feldmarschall nicht,
seine Versprechen jemals zu erfüllen. Noch am Nachmittag hatte er Winter
angewiesen, Bensler über die aktuelle Entwicklung zu informieren. Wenn
Dahlerus in London auftauchte, musste sich jemand an die Fersen des
Unterhändlers heften. Am besten eine kleine Kolonne. Für alle Fälle. Er hatte
den Schweden bereits aus der Reichskanzlei angerufen und zu sich in seine
Wohnung bestellt. Noch wusste Dahlerus nicht, dass der Feldmarschall ihn
bereits in wenigen Stunden nach England schicken wollte. Göring lief die Zeit
davon. Er musste handeln. Denn noch eine andere Sache bereitete ihm große
Sorgen. Göring bezweifelte, ob es ihm gelingen würde, England aus dem
bevorstehenden Konflikt mit Polen herauszuhalten. Ribbentrop hatte diese
Hoffnung am Abend beinahe zunichte gemacht. Die Note, die Hitler dem englischen
Botschafter Henderson vorlas, enthielt einen vom Außenminister formulierten
Passus, nach dem am nächsten Tag ein polnischer Unterhändler in Berlin vorsprechen
sollte. Henderson hatte erst genauso verdutzt dreingeschaut wie Göring, der
nichts von dem Ultimatum wusste. Dann war es aus dem Botschafter
herausgeplatzt. Voller Empörung bezeichnete er den Führer als unberechenbar
und sagte, er sei es leid, dass die deutsche Regierung mit ständig neuen
Überraschungen aufwarte, um die Verhandlungen zu sabotieren. Hitler war ob
dieser Unverschämtheit wie vor den Kopf geschlagen und hatte den englischen
Botschafter angefahren, was er es wage, sich ihm gegenüber herauszunehmen.
Deutschland habe das Recht, über einen Bevollmächtigten direkt mit der
polnischen Regierung zu verhandeln, und mache selbstverständlich davon
Gebrauch.
    Nachdem die
beiden noch ein paar unmissverständliche Worte gewechselt hatten, war die
Audienz beendet gewesen - und eine Verständigung beider Nationen in weite Ferne
gerückt. Göring stellte sich vor, wie er Ribbentrops bornierte Visage mit
seinem Marschallstab bearbeitete.
    Als Henderson
gegangen war, hatte Hitler hämisch gelacht und sich an seinen Feldmarschall
gewandt. »Dieser Halunke glaubt tatsächlich, dass wir die Polen aus der Zange
lassen. Was für ein Idiot!«
    Der Führer erläuterte

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