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JörgIsring-UnterMörd

Titel: JörgIsring-UnterMörd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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springe raus, du
fährst weiter. Wenn sie vorbeikommen, eröffne ich das Feuer.«
    Oda nickte. Sie drückte aufs Gaspedal. Der 50 PS starke Motor heulte auf,
der Wagen schoss nach vorne und vergrößerte den Abstand zu den Verfolgern. Als
Oda in die Straße abgebogen war, sah Krauss sofort, dass die Gegend ideal war.
Am Gehweg parkten einige Autos, aber niemand lief herum.
    Er brüllte: »Anhalten!«
    Oda bremste scharf ab, Krauss öffnete die Tür und sprang heraus. Der
Schwung ließ ihn aus dem Auto stolpern, er verlor das Gleichgewicht und fiel zu
Boden. Ein stechender Schmerz brandete seine Wirbelsäule hoch. Das alte
Projektil.
    Nicht jetzt, dachte er. Bitte nicht.
    Oda war schon weitergefahren. Mühsam warf er sich zwischen zwei parkende
Autos, presste sich an einen Kofferraum, die Walther auf den Knien.
Pulsierende Schmerzen umklammerten vom Rückgrat aus seinen Brustkorb. Er atmete
flach. Mit quietschenden Reifen schlingerte der Kadett um die Ecke.
Offensichtlich fürchteten die Insassen, den Kontakt zu ihrem Zielobjekt zu verlieren.
Als der Wagen zehn Meter von Krauss entfernt war, richtete er sich auf und
zielte auf die Windschutzscheibe. Er drückte dreimal ab, sah die Scheibe
splittern, schon rauschte das Fahrzeug an ihm vorbei. Krauss drehte sich mit
dem Automobil, zielte erneut, zog den Abzugsbügel jedoch nicht durch, weil der
Kadett nach links ausbrach. Mit lautem Getöse krachte das Fahrzeug in ein
geparktes Auto. Es knirschte metallisch, irgendetwas zischte. Qualm stieg aus
dem zerstörten Motor die Häuserwände hoch.
    Krauss achtete bewusst nicht darauf, was sich nach dem höllischen Spektakel
hinter den Fenstern abspielte, sondern beobachtete den Wagen. In seinem Rücken
pochte der Schmerz.
    Seine Wahrnehmung war getrübt, er kämpfte mit Übelkeit. Es hilft nichts,
dachte er. Ich muss die Sache zu Ende bringen. Weiter die Straße runter sah er
den BMW Oda war stehen geblieben, wartete. Mit einem Knirschen sprang die
Beifahrertür des Kadett auf. Krauss packte die Walther fester. Ein Mann
schnellte aus dem Auto auf die Straße, Krauss schoss und hörte Glas bersten. Er
hatte den Kerl verfehlt und stattdessen das Türfenster getroffen. Der Mann lag
bäuchlings auf dem Asphalt und hielt eine Maschinenpistole in seinen Händen.
Krauss hockte sich im selben Moment hinter den Kofferraum, als die
automatische Waffe loshämmerte. Die Kugeln schlugen in die Karosserie des
Autos, hinter dem Krauss kauerte. Es hörte sich an, als würde jemand Nägel mit
einem Hammer ins Blech schlagen. Nach dem Feuerstoß war wieder Ruhe. Krauss
wusste, dass er da, wo er sich jetzt versteckte, nicht bleiben konnte. Geduckt
lief er auf dem Bürgersteig zwei Autos weiter, entfernte sich von dem Schützen.
    Wieder suchte er Schutz zwischen zwei geparkten Wagen. In dieser Straße
gab es keine andere Deckung. Er musste wissen, ob der Mann noch auf der Straße
lag. Vorsichtig lugte er an dem Auto entlang. Es war niemand zu sehen. Die
Straße war leer. Rund dreihundert Meter weiter wartete immer noch Odas BMW Die
Fahrertür stand offen. Oh nein, dachte Krauss. Sie hatten vereinbart, dass sie
im Wagen blieb. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr, auf dem
Bürgersteig etwa eine Wagenlänge vor ihm. Er biss die Zähne zusammen und rannte
auf die gegenüberliegende Straßenseite. Wegen der Schmerzen fiel es ihm
schwer, die Bewegungsabläufe zu koordinieren. Er stieß mit einem Fuß an den
Bordstein und stürzte der Länge nach hin. Eine Feuersalve aus der Maschinenpistole
verfehlte ihn nur knapp, die Projektile schlugen über ihm Löcher in den Putz.
Steinstückchen spritzten herum. Krauss blieb auf dem Boden liegen, robbte in
den Schutz eines Autos.
    Mit dem Typen war nicht zu spaßen, dachte er. Er hatte ihn wohl auf die
Palme gebracht. Durch den schmalen Spalt zwischen Bordstein und Autoboden hatte
er die Straße im Blick. Er sah, wie sich zwei beschuhte Füße in seine Richtung
bewegten.
    Krauss zielte auf
einen Fuß, schoss. Er hörte einen Schrei und richtete sich auf. Schwindel
erfasste ihn, ließ ihn gegen den Wagen taumeln. Er sah, wie der Mann vielleicht
vier Meter von ihm entfernt auf einem Bein schwankte, das Gesicht
schmerzverzerrt. Seine Maschinenpistole zielte genau auf Krauss.
    Vorbei, dachte er. Eine Urgewalt riss den Schützen herum, bevor er
abdrücken konnte. Blut spritzte aus seinem Oberkörper. Krauss registrierte,
dass Oda auf der anderen Straßenseite langsam die Waffe senkte. Sie schrie zu
ihm

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