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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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bewegt... außer damals mit Fredric. Und da sind sie seine Freunde gewesen.«
    »Ist Chief Maxwell nicht mit ihnen befreundet gewesen?«
    »Ich glaube schon. Aber diese Beziehung habe ich so wenig verstanden wie die Beziehung der Gordons zu Fredric.«
    »Irgendwie will's mir nicht gelingen, Freunde der Gordons zu finden.«
    »Soviel ich weiß, haben alle ihre Freunde auf Plum Island gearbeitet. Das ist keineswegs ungewöhnlich. Ich habe Ihnen ja erzählt, dass diese Leute eine in sich geschlossene Gruppe waren. Bestimmt werden Sie dort eher fündig als hier.«
    »Vermutlich.«
    »Was halten Sie von Fredric?« wollte sie wissen.
    »Ein reizender Mensch. Das Gespräch mit ihm hat mir Spaß gemacht.« Das war nicht gelogen. Aber seit ich wusste, dass er Ms. Whitestone gebumst hatte, war ich mehr denn je davon überzeugt, es gebe keine sexuelle Gerechtigkeit auf der Welt. Nach kurzer Überlegung fügte ich hinzu: »Er hat Knopfaugen.“
    »Und einen unsteten Blick.«
    »Richtig. Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    »Das dürfen Sie.«
    »Ich möchte Sie bitten, ihm nichts von unserem Gespräch zu erzählen?«
    »Ich erwähne keine Details. Aber ich erzähle ihm, dass ich mit Ihnen gesprochen habe.« Abschließend sagte sie: »Ich lüge nicht - aber ich kann bestimmte Dinge für mich behalten.«
    »Mehr verlange ich gar nicht.«
    In Manhattan gibt es nicht so viele dieser wechselseitigen Beziehungen wie hier drau ßen. Das musste ich bedenken und meinen Befragungsstil entsprechend abändern. Aber das war zu schaffen. Um beim Thema zu bleiben, fragte ich Emma Whitestone: »Sie kennen Chief Maxwell, nicht wahr?«
    »Wer kennt ihn nicht?«
    »Sind Sie jemals mit ihm liiert gewesen?«
    »Nein. Aber er hat angefragt.«
    »Sie mögen keine Cops?«
    Sie lachte. Sie wackelte wieder mit den Zehen und schlug wieder die Beine übereinander. Du liebe Güte.
    So ging es noch etwa eine Viertelstunde weiter, und Emma Whitestone erwies sich als ergiebige Quelle für Klatsch und allerlei Einsichten, die mir jedoch nicht weiterhalfen. Das Problem war, dass ich weiterhin nicht wusste, was ich hier tat - aber es war erfreulich, hier zu sitzen. Ich muss hinzufügen, dass ich mich wie ein Gentleman benahm. Bei Zeuginnen, die vielleicht später vor Gericht aussagen sollen, muss man vorsichtig sein. Man will weder sich selbst noch die Zeugin kompromittieren. Trotzdem interessierte sie mich.
    Nein, ich bin nicht wankelmütig. Ich verzehrte mich noch immer nach Beth. Ich fragte Ms. Whitestone: »Kann ich mal telefonieren?«
    »Klar. Gleich dort drüben.«
    Ich ging nach nebenan und hatte das Gefühl, aus dem neunzehnten Jahrhundert ins zwanzigste zu treten. Dies war das Büro der Peconic Historical Society mit modernen Büromöbeln, Kartei schränken, Fotokopierer und so weiter. Ich benutzte eines der Telefone, um meinen Anrufbeantworter abzufragen, und hörte eine Männerstimme sagen: »Detective Corey, hier ist Detective Collins von der Suffolk County Police. Detective Penrose hat mich gebeten, Sie anzurufen. Sie ist in einer längeren Besprechung und kann sich heute Nachmittag nicht mit Ihnen treffen. Aber sie ruft Sie heute Abend oder morgen an.« Ende der Mitteilung. Ich legte auf und sah mich um. Unter einem der Schreibtische standen Riemchensandalen, die vermutlich Ms. Whitestone gehörten.
    Ich ging in den Salon zur ück, setzte mich aber nicht wieder hin.
    Emma Whitestone sah zu mir auf. »Irgendwas nicht in Ordnung?«
    »Doch, doch. Wo waren wir stehengeblieben?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich sah auf meine Uhr, dann fragte ich: »Können wir alles Weitere beim Mittagessen besprechen?«
    »Klar.« Sie stand auf. »Aber erst zeige ich Ihnen noch unser Haus.«
    Und das tat sie auch. Zimmer für Zimmer. Die Räume im ersten Stock dienten hauptsächlich als Büro, Lager und Archiv, doch es gab auch zwei mit alten Möbeln eingerichtete Schlaf zimmer. Die Möbel des einen stammten aus der Zeit um 1750, die des anderen waren ungefähr hundert Jahre jünger und damit so alt wie das Gebäude selbst. »Das Haus wurde von einem Kaufmann und Reeder erbaut«, sagte sie, »der im Handel mit Südamerika ein Vermögen verdient hatte.«
    »Kokain?«
    »Nein, Dummerchen. Halbedelsteine aus Brasilien. Captain Samuel Farnsworth.«
    Ich drückte auf die unebene Matratze. »Machen Sie hier gelegentlich ein Nickerchen? «
    Sie l ächelte. »Manchmal. Das ist eine mit Federn gefüllte Matratze.«
    »Fischadlerfedern?«
    »Schon möglich. Die hat's früher

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