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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Vielleicht ist er das sogar. Er ist kein Krösus, aber das Weingut verleiht ihm einen gewissen Status. Sie verstehen, was ich meine?«
    Ich nickte. Manchmal gräbt man Tage und Wochen, ohne fündig zu werden. Manchmal findet man Gold. Aber manchmal ist's nur Katzengold. Ich meine, diese Informationen waren faszinierend, aber wie relevant waren sie in Bezug auf den Doppelmord? Oder waren sie vielleicht übertrieben? Ein kleiner Racheakt von Ms. Whitestone? Sie w äre nicht die erste verschmähte Geliebte gewesen, die mich auf eine falsche Spur gesetzt hatte, um ihrem ehemaligen Liebhaber Schwierigkeiten zu machen. Deshalb fragte ich sie geradeheraus: »Trauen Sie Fredric Tobin zu, die Gordons ermordet zu haben?«
    Sie starrte mich an, als sei ich übergeschnappt. »Fredric?« fragte sie ungläubig. »Er ist zu keiner Gewalttätigkeit imstande.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Sie lächelte. »Ich habe ihm weiß Gott oft genug Anlass gegeben, mir eine runterzuhauen.« Sie fuhr fort: »Fredric ist einfach nicht der Typ dafür. Er ist stolz darauf, seine Gefühle jederzeit unter Kontrolle zu haben. Und welchen Grund hätte er gehabt, Tom und Judy Gordon umzubringen?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht mal, warum sie ermordet wurden. Können Sie sich einen Grund denken?«
    Sie zögerte einen Augenblick, dann sagte sie: »Vielleicht hat's mit Drogen zu tun gehabt.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nun... Fredric hat sich Sorgen um die beiden gemacht. Sie haben gekokst.«
    »Hat er Ihnen das erzählt?«
    »Ja.«
    Interessant. Vor allem deshalb, weil Fredric mir gegen über keinen Ton davon gesagt hatte und diese Behauptung gelogen war. Ich wusste recht gut, wie Kokser aussehen und sich verhalten, und die Gordons waren keine gewesen. Warum hätte Tobin ihnen das anhängen wollen? Ich fragte: »Wann hat er Ihnen das erzählt?«
    »Das ist nicht lange her. Vor ein paar Monaten. Er hat gesagt, die beiden seien zu ihm gekommen und hätten ihm guten Stoff angeboten. Um ihre Sucht zu finanzieren, handelten sie selbst mit Koks.«
    »Haben Sie das geglaubt?“
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht.«
    »Okay... zurück zu Mr. Tobins Verhältnis zu den Gordons. Sie glauben also, er habe sich um sie bemüht und seine Beziehung zu ihnen kultiviert?«
    »So hat's ausgesehen. In unserem gemeinsamen Dreivierteljahr hat er viel mit ihnen telefoniert und sie zu fast jeder seiner Partys eingeladen.«
    Ich dachte dar über nach. Das passte jedenfalls nicht zu Mr. Tobins Behauptungen. Ich fragte weiter: »Was hat ihn zu den Gordons hingezogen?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass er alle Welt glauben machen wollte, die Sache sei andersherum. Seltsam war, dass die Gordons mitgemacht und so getan haben, als fühlten sie sich durch ihre Bekanntschaft mit Fredric geehrt. Aber wenn wir gelegentlich nur zu viert gewesen sind, war deutlich zu merken, dass sie sich mindestens gleichwertig gefühlt haben. Sie verstehen, was ich meine?«
    »Ja. Aber warum haben sie geschauspielert?«
    Sie zuckte erneut mit den Achseln. »Wer weiß?« Sie machte eine Pause, dann fügte sie hinzu: »Man hätte fast glauben können, die Gordons erpressten Fredric. Als wüssten sie etwas über ihn. In der Öffentlichkeit ist er der große Mann gewesen. Aber privat sind Tom und Judy ziemlich vertraut mit ihm umgegangen.«
    Erpressung. Ich ließ mir das eine halbe Minute lang durch den Kopf gehen.
    »Das sind nur Vermutungen«, meinte Emma Whitestone. »Spekulationen. Ich bin nicht rachsüchtig oder so was. Die Zeit mit Fredric ist schön gewesen, und ich habe ihn gemocht, aber ich war nicht am Boden zerstört, als er unser Verhältnis beendete.«
    »Okay.« Ich sah sie an, und unsere Blicke begegneten sich. »Haben Sie seit dem Mord mit Fredric gesprochen?«
    »Ja - gestern Morgen. Er hat angerufen.“
    »Was hat er gesagt?«
    »Nichts anderes als alle anderen. Standardphrasen.«
    »Hat er Sie heute auch angerufen?« fragte ich weiter.
    »Nein.«
    »Ich habe ihn heute Morgen besucht.«
    »Wirklich? Warum?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie wissen auch nicht, warum Sie hier sind.«
    »Richtig.« Ich hatte keine Lust, ihr zu erklären, dass ich nach Plum Island und den Murphys keine potentiellen Zeugen mehr hatte, nicht mehr für Chief Maxwell arbeitete und deshalb Leute befragen musste, auf die meine Kollegen vom Suffolk County PD nicht ohne weiteres kommen würden. »Kennen Sie irgendwelche Freunde der Gordons?«
    »Ich habe mich eigentlich nie in ihren Kreisen

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