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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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gingen die Treppe hinunter. »Wir geben hier kleine Empfänge, manchmal auch Partys«, erzählte sie. »Vor allem in der Weihnachtszeit.«
    »Da fällt mir was ein - gehen Sie am Samstag auch zu Mr. Tobins Soiree?«
    »Vielleicht. Gehen Sie hin?«
    »Ich hatte es vor. Rein dienstlich.«
    »Warum verhaften Sie ihn nicht vor allen Leuten und führen ihn in Handschellen ab?« schlug sie vor.
    »Das wäre ein großer Spaß, aber ich glaube nicht, dass er etwas angestellt hat. «
    »Ich bin sicher, dass er irgendwas angestellt hat.«
    Wir verließen das Museum. Draußen war es wärmer geworden. Sie sperrte zu und nahm die Haftnotiz ab. »Ich fahre«, schlug ich vor.
    Ich lie ß den Motor meines Jeeps mit der Fernbedienung an. »Nettes Extra«, meinte sie.
    »Damit kann man jede Autobombe aus der Ferne zünden«, sagte ich.
    Sie lachte. Aber mir war es ernst.
    Wir stiegen in meinen Luxusgel ändewagen, und ich ließ absichtlich die Tür offen, während ich den Rückwärtsgang einlegte. Die Frauenstimme sagte: »Die Fahrertür steht offen.«
    »Das ist ein dummes Extra«, meinte sie.
    »Ja, ich weiß. Die Stimme klingt wie die meiner Ehemaligen. Am liebsten möchte ich sie abmurksen. Die Stimme, nicht meine Ehemalige.«
    Emma machte sich am Armaturenbrett zu schaffen. »Wie lange sind Sie schon geschieden?« fragte sie.
    »Tatsächlich ist die Scheidung erst am ersten Oktober amtlich. Bis dahin versuche ich, Ehebruch und Bigamie zu vermeiden.«
    »Das dürfte einfach sein.«
    Ich wusst e nicht recht, wie ich das verstehen sollte. »Wohin möchten Sie?« fragte ich, als ich anfuhr. »Sie haben die Wahl.«
    »Was halten Sie davon, in der Zeit zu bleiben und in einem historischen Gasthof zu essen? Wie wär's mit dem General Wayne Inn? Kennen Sie den?«
    »Ich glaube schon. Ist das nicht John Waynes Kneipe?«
    »Nein, Dummerchen. Mad Anthony Wayne. Er hat dort geschlafen.«
    »Ist er davon verrückt geworden? Wegen der komischen Matratze?«
    »Nein, nein... Sie haben wohl nicht viel Ahnung von Geschichte? «
    »Keinen Schimmer.«
    »Mad Anthony Wayne hat als General im Unabhängigkeitskrieg gekämpft. Er hat die Green Mountain Boys angeführt.«
    »Richtig. Ihre erfolgreichste Single war Mein Herz steht in Flammen, und du sitzt auf meinem Schlauche «
    Emma Whitestone schwieg ein Weilchen und überlegte wohl, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. »Wir fahren nach Great Hog Neck«, erklärte sie mir schließlich. »Ich sage Ihnen, wo's langgeht.«
    »Okay.« Wir fuhren also zum General Wayne Inn in Great Hog Neck. Ich fragte mich, wie lange ich es hier wohl aushalten würde. Hatte ich nicht jetzt schon Heimweh nach Manhattan? Schwer zu sagen. Mit viel Geld hätte ich hier und dort leben können. Aber ich war nicht reich. Was mich wieder an Fredric Tobin erinnerte, den ich für reich gehalten hatte - während er in Wirklichkeit pleite war. Noch schlimmer: Er war verschuldet. Für jemanden wie Fredric Tobin wäre der Verlust seiner gesellschaftlichen Stellung gleichbedeutend mit dem seines Lebens gewesen. Er hätte genauso gut tot sein können. Aber das war er nicht. Tom und Judy waren tot. Bestand da vielleicht eine Verbindung? Möglicherweise. Der Fall wurde immer interessanter.
    Aber meine Zeit lief ab. Ich konnte vielleicht noch achtund vierzig Stunden Cop spielen, bevor das Southold Police Department, das NYPD und das Suffolk County Police Department mich gemeinsam aus dem Verkehr zogen.
    Während mir all das durch den Kopf ging, sagte Ms. Whitestone mir, wie ich fahren musste. Plötzlich fragte sie: »Schenken die Behörden uns reinen Wein ein, was den Impfstoff betrifft?«
    »Ich glaube schon. Ja.«
    »Der Doppelmord hat nichts mit biologischer Kriegführung zu tun? «
    »Nein.«
    »Oder Drogen?«
    »Meines Wissens nicht.«
    »Einbruch?«
    »Es scheint einen gegeben zu haben, aber ich sehe keinen Zusammenhang mit einem gestohlenen Impfstoff.« Wer sagt, dass ich kein Teamspieler bin? Ich kann den amtlichen Scheiß ebenso gut verbreiten wie jeder andere. Ich fragte: »Haben Sie eine andere Theorie?«
    »Nein, keine bestimmte. Ich habe nur das Gefühl, dass sie aus einem Grund ermordet worden sind, den wir noch nicht verstehen.«
    Genau das dachte ich auch. Kluge Frau.
    »Sind Sie mal verheiratet gewesen?« erkundigte ich mich.
    »Ja. Ich habe jung geheiratet - schon im zweiten Studienjahr. Hat sieben Jahre lang gehalten. Und seit sieben Jahren bin ich geschieden. Zusammenzählen können Sie's selbst.«
    »Sie

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