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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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vergraben.«
    »Richtig. Im Jahr sechzehnhundertneunundneunzig ist die amerikanische Ostküste außerhalb von Boston und Manhattan so dünn besiedelt gewesen, dass Kidd an Tausenden von Stellen unbeobachtet an Land gehen und seinen Schatz vergraben konnte.«
    »Zum Beispiel unter Captain Kidds Bäumen.«
    »Ja. Und weiter östlich liegt Captain Kidds Felsterrasse - vermutlich irgendwelche Klippen, denn auf Long Island gibt es keine richtige Felsterrasse.«
    Ich setzte mich auf. »Wo liegt diese Felsterrasse?«
    »Irgendwo zwischen Mattituck Inlet und Orient Point. Ganz genau weiß das niemand. Sie gehört einfach zu den Mythen, die sich um William Kidd ranken.«
    »Ja, das macht das Ganze so interessant.«
    Ich nickte. Eine dieser Legenden - Captain Kidds Felsterrasse - hatte die Gordons dazu veranlasst, Mrs. Wiley das Grundstück auf den Klippen abzukaufen. Ganz schön clever!
    »Kidd hat seinen Schatz zweifellos an mehreren Stellen versteckt«, fuhr Emma fort. »Hier auf der North Fork, auf Block Island und auf Fishers Island. Das sind die in den meisten Berichten erwähnten wahrscheinlichsten Stellen.«
    »Gibt's außerdem noch welche?«
    »Eine weitere ist dokumentiert: Gardiners Island. Im Juni sechzehnhundertneunundneunzig hat Kidd, der ständig unterwegs war, während er versuchte, einen Deal mit Lord Bellomont auszuhandeln, vor Gardiners Island geankert, um Proviant an Bord zu nehmen. Auf zeitgenössischen Seekarten war die Insel als Isle of Wight verzeichnet, aber sie ist damals wie heute im Besitz der Familie Gardiner gewesen.«
    »Soll das heißen, dass die Insel noch heute einer Familie Gardiner gehört, der sie schon im Jahr sechzehnhundertneun-undneunzig gehört hat?«
    »Richtig. Die Insel befindet sich im Familienbesitz, seit König Karl I. sie den Gardiners im Jahr sechzehnhundert-neununddreißig geschenkt hat. Im Jahr sechzehnhundertneun- undneunzig hat dort John Gardiner mit seiner Familie gelebt. Auf Gardiners Island gibt es ein Kidd Valley und einen Gedenkstein, der die Stelle bezeichnet, an der Gardiner auf Kidds Verlangen einen Teil seines Schatzes vergraben hat. Die Insel kann nicht besichtigt werden, aber mit Gästen macht der jetzige Besitzer manchmal einen Rundgang.« Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: »Fredric und ich sind mal drüben eingeladen gewesen.«
    Ich äußerte mich nicht dazu, sondern sagte: »Es hat also einen vergrabenen Schatz gegeben.«
    »Ja. William Kidd ist mit der San Antonio aufgekreuzt, und John Gardiner ist ihm mit einem kleinen Boot entgegengefahren. Ihre Begegnung scheint freundschaftlich verlaufen zu sein, und die beiden haben Geschenke ausgetauscht. Bei einem weiteren Treffen hat Kidd Gardiner einen Teil seiner Beute übergeben, den dieser für ihn vergraben sollte.«
    »Ummm, hoffentlich hat Kidd sich eine Quittung geben lassen«, sagte ich.
    »Nicht nötig. Beim Abschied hat er John Gardiner gewarnt: Ist er weg, wenn ich ihn holen will, büßt Ihr oder Euer Sohn mit dem Kopf dafür . «
    »Besser als jede Quittung.«
    Emma nahm einen Schluck Tee. »Kidd ist natürlich nie zurückgekommen. Nachdem Bellomont ihm zweimal schrift lich versichert hatte, wenn er schuldlos sei, habe er nichts zu befürchten, ist er nach Boston gesegelt und dort am ersten Juli angekommen. Kurz darauf wurde er auf Befehl des Gouverneurs verhaftet und in Ketten gelegt. Die Durchsuchung seines Schiffs und seines Bostoner Quartiers hat säckeweise Gold und Silber, aber auch Schmuckstücke und Diamanten zutage gefördert. Das war ein beträchtlicher Schatz, aber nur ein Bruchteil dessen, was Kidd erbeutet hatte - und bei weitem nicht genug, um die Kosten seines Unternehmens zu decken.«
    »Was ist aus dem Schatz auf Gardiners Island geworden?« erkundigte ich mich.
    »Nun, irgendwie - darüber gibt es mehrere Versionen - hat Bellomont davon erfahren und John Gardiner in einem durch Boten überbrachten Schreiben aufgefordert, den ihm von Captain Kidd übergebenen Schatz sofort auszuliefern. Augenblick, ich habe eine Abschrift seines Schreibens hier...«
    Emma legte mir das Schreiben hin, und ich warf einen Blick darauf. Ich konnte tats ächlich einige Halbsätze entziffern. Unglaublich, dachte ich, dass so etwas dreihundert Jahre überdauert hat. Dabei fiel mir ein, dass ein weiteres dreihundert Jahre altes Schriftstück mit detaillierten Angaben über das Versteck von Captain Kidds Schatz im zwanzigsten Jahrhundert zur Ermordung zweier Wissenschaftler geführt haben konnte.
    Ich sagte zu

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