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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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nicht leiden konnte. Ich meine, wie viele Prachtkerle kann man in einer winzigen Küche brauchen?
    Max unterbrach meine Überlegungen, indem er sagte: »John, wir haben die beiden Geschosse noch nicht gefunden, aber wir nehmen an, dass sie in der Bay gelandet sind. Morgen früh fangen wir an, sie mit Schleppnetzen und Tauchern zu suchen.« Abschließend fügte er hinzu: »Patronenhülsen sind keine gefunden worden.«
    Ich nickte. Eine Pistole warf die H ülsen aus, ein Revolver jedoch nicht. Falls der Mörder eine Pistole benutzt hatte, war er cool genug gewesen, sich zu bücken und die beiden Patronenhülsen aufzuheben.
    Bisher hatten wir also praktisch gar nichts. Zwei Kopfschüsse, keine Kugeln, keine Patronenhülsen, keine Geräusche, die nebenan gehört worden waren.
    Ich wandte mich wieder Mr. Nash zu. Er wirkte sorgenvoll, und zu meiner Freude sah ich, dass er - während er sich vorstellte, Ms. Penrose zu bumsen - zwischendurch darüber nachdachte, wie er den Planeten retten könnte. Tatsächlich schienen alle in der Küche über etwas nachzudenken, vermutlich über Bakterien, und sich zu fragen, ob sie morgen vielleicht mit roten Flecken oder ähnlichem aufwachen würden.
    Ted Nash griff in den Pappkarton und fragte Detective Penrose: »Noch einen Kaffee, Beth?«
    Beth? Was zum Teufel...?
    Sie l ächelte. »Nein, danke.«
    »Bitte weiter!« forderte ich Max auf.
    »Wir haben das Haus auf den Kopf gestellt«, berichtete er, »haben aber nichts Auffälliges oder Wichtiges gefunden. Andererseits sind viele Schubladen intakt gewesen, die meisten Schränke sind anscheinend nicht durchsucht worden, und die Bücher stehen noch in den Regalen. Ein recht amateurhafter Versuch, einen Einbruch vorzutäuschen.«
    »Trotzdem kann's ein zugekiffter, echt benebelter Junkie gewesen sein«, gab ich zu bedenken und fügte hinzu: »Oder vielleicht ist der Täter gestört worden - oder er hat etwas Bestimmtes gesucht und auch gefunden.«
    Max nickte. »Schon möglich.«
    Alle sahen nachdenklich aus, was eine gute Tarnung f ür Ah nungslosigkeit ist.
    Das Verblüffende an diesem Doppelmord, fand ich, war weiterhin, dass der Täter die Gordons ohne lange Vorreden draußen auf ihrer Terrasse erschossen hatte. Er hatte nichts von ihnen gewollt oder gebraucht, außer dass sie tot sein sollten. Also hatte er sich das Gewünschte bereits aus dem Haus geholt - oder die Gordons hatten es unübersehbar mit heraufgebracht, beispielsweise den Eiskasten. Damit war ich wieder bei der verschwundenen Aluminiumkiste.
    Und der Killer kannte die Gordons, und sie kannten ihn. Davon war ich überzeugt. Hi, Tom. Hi, Judy. Peng, peng. Sie fallen, der Eiskasten fällt... nein, er enthält Phiolen mit dem tödlichen Virus. Hi, Tom. Hi, Judy. Stellt den Kasten hin. Peng, peng. Sie fallen. Die Geschosse durchschlagen ihre K öpfe und klatschen in die Bay.
    Außerdem musste er einen Schalldämpfer gehabt haben. Kein Profi hätte zwei großkalibrige Schüsse im Freien abgefeuert. Und er hatte vermutlich eine Pistole benutzt, weil Revolver sich schlecht für Schalldämpfer eignen.
    »Wie du dir vermutlich denken kannst«, sagte Max, »haben wir den Eiskasten bisher nicht gefunden. Weißt du bestimmt, dass er immer an Bord war?«
    Ich nickte.
    Mr. Foster äußerte seine wohlüberlegte Meinung. »Wir denken, dass die Gordons den Kasten getragen haben, dass der oder die Mörder auf seinen Inhalt scharf waren und dass er Sie- wissen-schon-was enthalten hat.« Er fuhr fort: »Ich denke, die Gordons wollten das Zeug verkaufen, und der Deal ist schiefgegangen.«
    Ich betrachtete die Mitglieder dieses K üchenkabinetts. Es ist schwierig, in den Gesichtern von Leuten zu lesen, deren Job es ist, in den Gesichtern von Leuten zu lesen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, George Foster habe die allgemeine Überzeugung wiedergegeben.
    Damit diese Leute recht hatten, mussten zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Erstens mussten die Gordons dumm gewesen sein, wenn sie nicht daran gedacht haben, dass jemand, der tödliche Viren oder Bakterien kaufen wollte, um zahllose Menschen umzubringen, nicht zögern würde, sie als Mitwisser zu beseitigen, und zweitens hätten den Gordons die Konsequenzen ihres Tauschhandels Tod gegen Gold völlig gleichgültig sein müssen. Andererseits wusste ich bestimmt, dass Tom und Judy weder dumm noch herzlos gewesen waren.
    Ja? Nein? Ich stellte mir verschiedene Szenarien vor: mit und ohne Eiskasten, mit und ohne eine Person oder Personen, die den

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