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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Landwirtschaftsministerium eingetragen?« fragte ich den Uniformierten.
    Er sah nicht mal auf seine Liste, bevor er sagte: »Nein.«
    »Aber jemand aus dem Landwirtschaftsministerium ist hier. Richtig?«
    »Das müssen Sie Chief Maxwell fragen.«
    »Ich möchte von Ihnen wissen, warum Sie diesen Kerl nicht eingetragen haben.«
    »Das müssen Sie Chief Maxwell fragen.«
    »Wird gemacht.« In Wirklichkeit wusste ich die Antwort bereits. Diese Kerle werden nicht umsonst Gespenster genannt.
    Ich ging ums Haus herum und trat auf die Holzterrasse. Von den Gordons, die hier gelegen hatten, waren nur noch die mit Kreide nachgezeichneten Umrisse ihrer Körper zu sehen, die im Mondschein sehr gespenstisch wirkten. Eine große durchsichtige Plastikplane deckte die weißen, grauen und dunkelroten Spritzer hinter ihnen ab.
    Zwei uniformierte Cops aus Southold sa ßen am Terrassen tisch und tranken aus dampfenden Styroporbechern. In einem von ihnen erkannte ich Officer Johnson, für dessen Freundlichkeit, mich nach Hause zu fahren, ich mich revanchiert hatte, indem ich ihn etwas hart angefasst hatte. Aber das Leben ist hart, und ich gehöre zu den Leuten, die daran schuld sind. Officer Johnson warf mir einen unfreundlichen Blick zu.
    Unten am Bootssteg sah ich die Silhouette eines weiteren Uniformierten. Ich war froh, dass jemand meinen Rat befolgt und einen Wachposten aufgestellt hatte.
    Da sonst niemand zu sehen war, betrat ich das Haus durch die Glasschiebet ür, die in ein geräumiges Wohnzimmer mit abgeteilter Essecke führte. Ich war natürlich nicht zum ersten Mal hier. Jetzt fiel mir wieder ein, dass Judy mir erzählt hatte, die meisten Möbel seien mitgemietet. Skandinavisches Design aus Taiwan, hatte sie zur Beschreibung gesagt.
    Einige Spurensicherer waren noch bei der Arbeit, und ich fragte eine niedliche Lady, die nach Fingerabdr ücken fahndete: »Chief Maxwell?«
    Sie wies mit dem Daumen über die Schulter. »Küche«, sagte sie. »Aber unterwegs nichts anfassen.«
    »Ja, Ma'am.« Ich schwebte über den Berber und landete in der Küche, in der anscheinend eine Besprechung stattfand. Anwesend waren Max als Vertreter der selbständigen Township of Southold, Elizabeth Penrose, die das freie und unabhängige County of Suffolk vertrat, ein Gentleman in dunklem Anzug, der kein Schild brauchte, auf dem FBI stand, und ein weiterer Gentleman in Jeans, Jeansjacke, blutrotem Hemd und Stiefeln - eine Art Parodie darauf, wie ein Bürokrat des Landwirtschaftsministeriums aussehen könnte, wenn er jemals sein Büro verließe, um eine Farm zu besuchen.
    Das Quartett besprach sich im Stehen. Auf dem K üchentisch stand ein Pappkarton mit Kaffee in Styroporbechern, und alle vier hielten einen Kaffeebecher in der Hand. Ich fand es interessant und bedeutsam, dass die Gruppe nicht in der mobilen Einsatzzentrale versammelt war, sondern gewisser- ma ßen unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Küche tagte.
    Auf der Küchentheke stand ein kleiner Schwarzweiß fernseher, in dem Nachrichten liefen - jedoch ohne Ton. Der Aufmacher war der Staatsbesuch unseres Präsidenten in einem exotischen Land, dessen Bewohner alle klein waren.
    Max sagte zu den beiden Neuen: »Das ist Detective John Corey von der Mordkommission.« Dabei ließ er es bewenden, ohne zu erwähnen, dass mein Zuständigkeitsbereich etwa hundert Meilen westlich von hier endete. Er nickte zu dem dunklen Anzug hinüber und sagte: »John, das ist George Fester vom FBI...« Dann richtete er den Blick auf Mr. Bluejeans und sagte: »... und das ist Ted Nash vom Landwirtschaftsministerium.«
    »Die Giants haben in der ersten Minute des dritten Viertels einen Touchdown erzielt«, teilte ich Penrose mit.
    Sie gab keine Antwort.
    Max deutete auf den Pappkarton. »Kaffee?« fragte er.
    »Nein, danke.«
    Ms. Penrose, die in der Nähe des Fernsehers stand, stellte die Nachrichten lauter. Wir starrten alle auf den Bildschirm.
    Eine Reporterin stand vor dem Haus der Gordons. Wir hatten ihre Einleitung verpasst und hörten nun: »Die Opfer dieses Doppelmordes sind als Wissenschaftler identifiziert worden, die in einem streng geheimen Labor auf Plum Island, nur wenige Minuten von hier, gearbeitet haben. Ihre Arbeit bestand in der Erforschung von Tierseuchen.«
    Eine Luftaufnahme zeigte Plum Island aus ungef ähr sechshundert Metern Höhe. Da die Insel in hellem Sonnenschein lag, musste es sich um eine Archivaufnahme handeln. Aus der Luft sah sie fast wie ein Schweinekotelett aus, und wer

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