John Corey 01 - Goldkueste
Gordons bekannt gewesen sein muss ten, und so weiter. Und wie waren der oder die Täter hierhergekommen? Boot? Auto? Ich fragte Max: »Fremde Fahrzeuge?«
»Keiner der befragten Nachbarn hat irgendein fremdes Fahr zeug gesehen«, antwortete Max. »Beide Wagen der Gordons stehen in der Garage.« Dann fügte er hinzu: »Die Spuren sicherung holt sie und das Boot morgen zur Untersuchung ab.«
Ms. Penrose sprach mich zum ersten Mal direkt an. »Der oder die Täter können mit dem Boot gekommen sein«, meinte sie. »Das ist meine Theorie.«
»Möglich ist aber auch, Elizabeth«, erklärte ich ihr, »dass der oder die Mörder mit einem von den Gordons ausgeliehenen Auto gekommen sind. Ich glaube, dass sie sich wirklich gekannt haben.«
Sie starrte mich an, dann sagte sie knapp: »Ich denke, es ist ein Boot gewesen, Detective Corey.«
»Der Täter könnte auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einem Motorrad gekommen sein. Oder«, fuhr ich fort, »er ist hergeschwommen oder mit dem Auto abgesetzt worden. Vielleicht haben wir es auch mit einem Windsurfer oder Gleit schirmflieger zu tun. Vielleicht sind Edgar Murphy und seine Frau die Täter.«
Max mischte sich in unsere Diskussion ein, indem er sagte: »Noch etwas Interessantes, John - nach Auskunft des Sicher heitsdienstes auf Plum Island haben die Gordons ihren Arbeits platz um zwölf Uhr verlassen und sind mit dem Boot weggefahren.«
Danach war eine Zeitlang nur das Summen des Kühlschranks zu hören.
»Was die Gordons verkaufen wollten«, erklärte Mr. Foster uns, »könnte in einer kleinen Bucht auf Plum Island versteckt gewesen sein, aus der sie's mit dem Boot geholt haben. Danach haben sie sich mit ihren Kunden draußen in der Bay getroffen und die Ware auf See übergeben, so dass sie bei ihrer Rückkehr anstatt der Aluminiumkiste das Geld bei sich hatten. Der Mörder hat ihnen hier aufgelauert, sie erschossen und sich das Geld zur ückgeholt.«
Wir dachten alle über dieses Szenario nach. Natürlich musste man sich fragen, warum der Übergabe auf See nicht auch ein Mord auf See gefolgt war. Wenn Kriminalbeamte vom perfekten Mord sprechen, meinen sie einen Mord auf hoher See - kaum verwertbare Spuren, kein verräterischer Schuss, keine Augenzeugen und meistens keine Leiche. Und wenn man's ganz gut macht, sieht das Ganze nach einem Unfall aus.
Und was war mit den f ünfeinhalb Stunden zwischen Mittag, als die Gordons Plum Island verlassen hatten, und halb sechs, als Mr. Murphy ihr Boot gehört hatte? Wo hatten sie diese Stunden verbracht?
»Das ist so ziemlich alles, was wir im Augenblick haben, John«, schloss Max. »Morgen bekommen wir die Laborbefunde und fahren mit den Befragungen fort. Kannst du jemanden nennen, mit dem wir reden sollten? Freunde der Gordons?«
»Ich weiß nicht, mit wem die Gordons befreundet waren, und meines Wissens hatten sie keine Feinde.« Zu Mr. Nash sagte ich: »Ich würde ganz gern mit den Leuten auf Plum Island sprechen.«
»Ich werde dafür sorgen, dass Sie mit ein paar Leuten reden können, die auf Plum Island arbeiten«, antwortete Mr. Nash und fügte sogleich hinzu: »Aber im Interesse der nationalen Sicherheit muss ich bei allen Gesprächen anwesend sein.«
Ich antwortete in meinem besten unausstehlichen New Yorker Tonfall: »Hier geht's um Ermittlungen wegen Mordes, kapiert? Kommen Sie mir nicht mit diesem Scheiß.«
Max, der vermitteln wollte, sagte rasch: »Ich hab' damit keine Probleme, wenn Ted Nash bei Befragungen oder Vernehmungen dabei ist.« Er sah zu Penrose hinüber.
Mein Kumpel Beth musterte mich flüchtig und sagte dann zu Nash, der sie mit Blicken bereits ausgezogen hatte: »Ich hab' damit keine Probleme.«
George Fester erklärte: »Bei allen Besprechungen, Befragungen, Vernehmungen oder Arbeitssitzungen, an denen Ted teilnimmt, nimmt auch das FBI teil.«
Ich muss te wirklich eine Menge einstecken und fragte mich schon, ob Max mich vielleicht abservieren würde.
Der vernünftige Mr. Fester sprach weiter: »Ich bin für inländischen Terrorismus zuständig. Ted Nash befasst sich mit internationaler Spionage.« Er sah Max, Penrose und mich an und sagte: »Sie ermitteln nach den Gesetzen des Staates New York wegen Mordes. Wenn wir einander nicht ins Gehege kommen, läuft alles bestens. Ich spiele nicht Mordermittler, wenn Sie darauf verzichten, Verteidiger der freien Welt zu spielen. Fair? Logisch? Praktikabel? Absolut.«
Ich sah zu Nash hin über. »Und für wen arbeiten Sie?« fragte ich ihn
Weitere Kostenlose Bücher