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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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sonst kein ängstlicher Mensch bin.«
    Beth dachte dar über nach, während sie sich an Bord umsah, und meinte schließlich: »Das könnte stimmen. Aber es könnte auch Wunschdenken sein.« Ich gab keine Antwort.
    »Lässt sich nachweisen, dass Drogen im Spiel waren«, fuhr sie fort, »können wir aufatmen. Aber bis dahin müssen wir ihnen zutrauen, mit tödlichen Viren gehandelt zu haben, denn falls sich dieser Verdacht bewahrheitet und wir nicht reicht zeitig handeln, sind wir vielleicht bald alle tot. “

6. Kapitel
    Es war nach zwei Uhr morgens, und ich fing langsam zu schielen an, w ährend ich die Computerausdrucke der Gordons durcharbeitete. Die Kaffeemaschine in Onkel Harrys riesiger alter Küche lief, und ich saß an dem runden Tisch am Erkerfenster, das wegen der Morgensonne nach Osten zeigte. Ich lehnte mich zurück und dachte darüber nach, was ich bisher festgestellt hatte.
    Die Gehälter der Gordons wurden auf ihr Bankkonto überwiesen, und nachdem die Steuerbehörde und der Staat New York ihren Anteil kassiert hatten, blieb ihnen ein ge meinsames Jahreseinkommen von etwa neunzigtausend Dollar. Nicht schlecht, aber für zwei promovierte Forscher, die mit gefährlichen Substanzen arbeiteten, nicht gerade üppig. Als Baseballspieler in der zweiten Liga hätte Tom mehr verdient, und Judy hätte in einer Oben-ohne-Bar in meinem alten Revier arbeiten und ebenso viel verdienen können. Ein seltsames Land.
    Jedenfalls sah ich bald, dass die Gordons über ihre Verhältnisse gelebt hatten. Das Leben an der Ostküste ist nicht billig, wie sie sicher schnell gemerkt hatten. Zu den Raten zahlungen für zwei Autos und das Boot kamen Miete, Neben kosten, Versicherungen, fünf Kreditkarten, hohe Treibstoffrechnungen - vor allem für das Rennboot - und der tägliche Lebensunterhalt. Und sie hatten im April vor einem Jahr eine nette Anzahlung von zehntausend Dollar für das Formula 303 geleistet.
    Außerdem spendeten die Gordons für alle möglichen wohltätigen Zwecke, was mir prompt ein schlechtes Gewissen bescherte. Sie gehörten einem Buch- und Musikclub an, gingen oft in Konzerte, schickten Nichten und Neffen Schecks zum Geburtstag und waren Mitglieder der Peconic Historical Society. Sie schienen noch keine ernsten finanziellen Schwierigkeiten zu haben, aber sie standen kurz davor. Falls sie aus dem Drogenschmuggel ein h übsches Nebeneinkommen bezogen, waren sie clever genug, das viele Geld zu bunkern und sich wie jeder anständige Amerikaner bis über beide Ohren zu verschulden. Daraus ergab sich die Frage: Wo war ihr unrechtmäßig erworbenes Vermögen?
    Ich bin kein Rechnungsprüfer, aber ich hatte genügend Erfahrung auf dem Gebiet, um dies zu finden, was überprüft werden musste. Es handelte sich um einen Scheck über immerhin fünfundzwanzigtausend Dollar, ausgestellt auf eine Margaret Wiley. Dieser Scheck war für zehn Dollar von der Bank bestätigt worden, nachdem die Gordons den Betrag, der fast ihre gesamten Ersparnisse darstellte, von ihrem Sparkonto hatten abbuchen lassen.
    Der Scheck war am 7. März dieses Jahres ausgestellt worden, aber in den Ausdrucken fand sich kein Hinweis auf seinen Verwendungszweck. Wer war also diese Margaret Wiley? Warum hatten die Gordons ihr einen von ihrer Bank bestätigten Scheck über fünfundzwanzig Riesen gegeben? Die Antworten würde ich hoffentlich bald haben.
    Ich trank meinen Kaffee in kleinen Schlucken, klopfte im Takt mit der Uhr an der Wand mit meinem Bleistift auf den Küchentisch und dachte über die Sache nach.
    Dann trat ich an den Hängeschrank neben dem Wandtelefon, zog zwischen Kochbüchern das hiesige Telefonbuch heraus und schlug unter »W« nach. Ich fand eine Margaret Wiley, die in Southold in der Lighthouse Road wohnte. Ich wusste sogar, wo diese Straße lag, denn wie ihr Name verhieß, führte sie zu einem Leuchtturm - genauer gesagt zum Horton Point Lighthouse.
    Ich hätte Margaret am liebsten gleich angerufen, aber ein Anruf um zwei Uhr morgens hätte sie verärgern können. Dieser Anruf hatte Zeit bis Tagesanbruch. Aber Geduld gehört nicht zu meinen Tugenden. Soviel ich weiß, habe ich überhaupt keine Tugenden. Außerdem hatte ich das Gefühl, FBI und CIA wachten ebenfalls und seien dabei, sich einen Ermittlungsvorsprung zu erarbeiten. Und schließlich war dies kein gewöhnlicher Mord; ich musste Margaret Wiley wecken, denn wenn ich zögerte, konnte sich eine grauenhafte Seuche über ganz Amerika ausbreiten. Ich kann's nicht leiden, wenn so

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