Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
was passiert.
    Ich wählte die Nummer. Das Telefon klingelte, dann schaltete sich ein Anrufbeantworter ein. Ich legte auf und wählte noch einmal. Diesmal wachte die Dame des Hauses auf und meldete sich mit: »Hallo?«
    »Kann ich bitte Margaret Wiley sprechen?«
    »Am Apparat.« Die verschlafene ältliche Stimme erkundigte sich: »Wer sind Sie?«
    »Detective Corey, Ma'am. Polizei.« Ich ließ sie einige Sekunden lang das Schlimmste befürchten. Das macht die Leute im allgemeinen hellwach.
    »Polizei? Was ist passiert?«
    »Mrs. Wiley, Sie haben vermutlich von dem Doppelmord auf Nassau Point gehört?«
    »Oh... ja, natürlich. Eine schreckliche...«
    »Sie haben die Gordons gekannt?«
    Sie r äusperte sich. »Nein ... nun, ich habe sie flüchtig kennengelernt«, antwortete sie. »Ich habe ihnen ein Grundstück verkauft.«
    »Im März dieses Jahres?«
    »Ja.«
    »Für fünfundzwanzigtausend Dollar?«
    »Ja... aber was hat das mit...«
    »Wo liegt das Grundstück, Ma'am?«
    »Oh... es ist ein schönes Stück Land auf den Klippen mit Blick über die Meerenge.«
    »Aha. Die beiden wollten dort bauen?«
    »Nein. Dort kann niemand bauen. Ich habe das Baurecht Suffolk County verkauft.“
    »Und das bedeutet?«
    »Das bedeutet... man verkauft aus Naturschutzgründen das Baurecht, bleibt aber Grundstückseigentümer. Das Land bleibt unbebaut, kann aber landwirtschaftlich genutzt werden.«
    »Ach so, ich verstehe. Die Gordons hätten dort also kein Haus bauen können?«
    »Himmel, nein! Als Bauland wäre mein Grundstück über hunderttausend Dollar wert gewesen. Aber das County hat mir das Baurecht abgekauft. Diese Beschränkung ist ins Grundbuch eingetragen. Das ist eine gute Naturschutzmaßnahme.«
    »Aber Sie können das Grundstück verkaufen?«
    »Richtig, und das habe ich getan. Für fünfundzwanzigtausend Dollar. Die Gordons haben gewusst, dass sie kein Bauland erwerben.«
    »Könnten sie das Baurecht nicht vom County zurückkaufen?«
    »Nein, ein Rückkauf ist ausgeschlossen. Das ist der Zweck dieser Maßnahme.«
    »Okay...« Ich glaubte zu verstehen, was die Gordons getan hatten: Sie hatten ein hübsches Grundstück über der Meerenge gekauft, das ohne Baurecht relativ billig gewesen war. Aber es durfte landwirtschaftlich genutzt werden, und ich wusste, dass Tom davon geträumt hatte, eines Tages selbst Wein anzubauen - auf dem Weingut Gordon Vineyards. Offenbar bestand kein Zusammenhang zwischen diesem Grundstückskauf und ihrer Ermordung. »Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe, Mrs. Wiley«, sagte ich. »Vielen Dank für Ihre Auskunft.«
    »Bitte, nichts zu danken. Hoffentlich finden Sie den Mörder.«
    »Wir fassen ihn bestimmt.« Ich legte auf, wandte mich ab, griff dann wieder nach dem Hörer und wählte erneut ihre Nummer. Als Mrs. Wiley sich meldete, sagte ich: »Sony, noch eine Frage. Könnte man auf dem Grundstück Wein anbauen?«
    »Himmel, nein! Es liegt direkt an der Meerenge, ist viel zu klein, und das Klima dort ist viel zu rau. Ein halber Hektar, der fünfzehn Meter tief zum Strand abfällt. Ein schönes Fleckchen Erde, auf dem aber nicht viel wächst.«
    »Ja, ich verstehe... Haben die beiden Ihnen erzählt, warum sie das Grundstück kaufen wollten?«
    »Ja. Sie wollten ihren eigenen Hügel über dem Wasser. Einen Ort, an dem man sitzen und aufs Meer hinausschauen kann. Schrecklich nette junge Leute. Dass sie so enden mussten...«
    »Ja, Ma'am. Nochmals vielen Dank.« Ich legte auf.
    Aha. Die Gordons hatten ein Plätzchen mit Meeresblick besitzen wollen. Für fünfundzwanzigtausend Dollar hätten sie fünftausendmal den Eintritt für den Orient Beach State Park zahlen, acht Jahre lang jeden Tag ausgiebig das Meer betrachten können und noch Geld für Hotdogs und Bier übrig gehabt. Das war einfach unverständlich.
    Ich gr übelte darüber nach. Nun, vielleicht war es doch ver ständlich. Die beiden waren ein romantisches Paar. Aber fünfundzwanzig Riesen? Das waren praktisch ihre gesamten Ersparnisse. Und wie wären sie im Fall einer Versetzung ein landwirtschaftlich kaum nutzbares Grundstück ohne Baurecht wieder losgeworden? Wer außer ihnen wäre so verrückt gewesen, dafür fünfundzwanzigtausend Dollar zu zahlen?
    Hmmm. Vielleicht hatte der Kauf mit Drogenschmuggel auf See zu tun. Das war immerhin denkbar. Ich w ürde mir dieses Grundstück ansehen müssen. Ich fragte mich, ob jemand unter den Papieren der Gordons schon den Kaufvertrag entdeckt hatte. Weiterhin fragte ich mich, ob die Gordons

Weitere Kostenlose Bücher