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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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die Gordons Mitglieder dieser Gesellschaft gewesen, und es hat Kontakte zwischen PHS, Landwirtschaftsministerium und Archäologen der Stony Brook State University gegeben. Die Gordons und ich hatten bereits GrabungsStätten festgelegt, die unter Sicherheitsaspekten unbedenklich gewesen wären.«
    Plötzlich interessierte mich dieser Vortrag. Seine Erwähnung der Peconic Historical Society hatte mich nach denklich gemacht. Schon meine Tante war Mitglied der PHS gewesen, deren Handzettel und Broschüren überall auflagen; die Gesellschaft veranstaltete außerdem Lesungen, Vorträge, Cocktailpartys und dergleichen, um Geld zu sammeln - alles ganz normal. Dann treten die Gordons, die Plymouth Rock nicht von Scotch on the rocks unterscheiden können, in die PHS ein, und jetzt erwähnt Oberführer Stevens sie in seinem Vortrag. Interessant.
    Mr. Stevens schwatzte weiter: »Als die Vereinigten Staaten im Jahre neunzehnhundertneunundzwanzig von einem ver heerenden Ausbruch der Maul- und Klauenseuche heimgesucht wurden, hat das Landwirtschaftsministerium seine erste Station auf der Insel eingerichtet. Damit beginnt die moderne Geschichte von Plum Island in Bezug auf seine gegenwärtige Nutzung. Noch Fragen?«
    Ich hätte einige Fragen zur Herumschnüffelei der Gordons in einsamen Gebieten der Insel gehabt. Die beiden waren clever gewesen. Das Motorboot, dann die Peconic Historical Society, dann ihr Interesse für archäologische Grabungen, damit sie die Insel erkunden konnten. Natürlich konnte das alles Zufall sein, aber ich glaube nicht an Zufälle. Ich konnte nicht glauben, dass unterbezahlte Wissenschaftler aus dem Mittleren Westen sich oft für teure Rennboote, Ausgrabungen und einheimische Geschichte interessieren. Diese Dinge passten nicht zu den finanziellen Mitteln, der Persönlichkeit, dem Temperament oder den früheren Interessen von Tom und Judy Gordon. Leider konnte ich Mr. Stevens keine direkten Fragen stellen, ohne mehr preiszugeben, als ich vermutlich erfahren würde.
    Mr. Stevens sprach jetzt über das Landwirtschaftsministerium, so dass ich mich unbesorgt ausblenden und in Ruhe nachdenken konnte. Bevor das archäologische Interesse der Gordons erwähnt worden war, hatte Stevens etwas gesagt, das in meinem Gehirn ein Ping! ausgelöst hatte - als würde ein Sonarimpuls von einem Unterwasserziel zurückgeworfen. Ping! Irgendetwas hatte diese Rückmeldung ausgelöst, aber ich hatte mich so entsetzlich gelangweilt, dass ich sie überhört hatte. Und jetzt konnte ich mich nicht daran erinnern, was dieses Ping! ausgelöst hatte.
    »Gut, dann fahren wir jetzt ein bisschen auf der Insel spazieren«, kündigte Mr. Stevens an.
    Der Fahrer wachte auf und lie ß den Kleinbus anrollen. Die Straße war tadellos instand gehalten, aber mir fiel auf, dass außer uns niemand darauf unterwegs war.
    Wir machten eine Rundfahrt um das riesige Hauptgeb äude, und Mr. Stevens zeigte uns den Wasserturm, die Kläranlage, das Kraftwerk und die Werkstätten. Außer dem neuen Labor komplex waren fast alle hiesigen Bauten, von denen die meisten leer standen, ehemalige Militärgebäude in Klinker oder Stahlbeton. Insgesamt musste Plum Island ein großer Standort gewesen sein - eine der Festungen, die New York City vor einer feindlichen Flotte hatte schützen sollen, die dann nie aufgekreuzt war.
    Wir erreichten eine Gruppe von Stahlbetonbauten, zwischen denen betonierte Gehwege verliefen, in deren Ritzen bereits Gras wucherte. »Das große Gebäude heißt zweihundertsieben- undfünfzig - nach seiner Gebäudenummer bei der Army«, erklärte Stevens. »Bis vor wenigen Jahren ist es unser Hauptlabor gewesen. Nach dem Umzug haben wir es mit Gift gas entkontaminiert und dann für den Fall, dass doch noch etwas darin lebt, für immer versiegelt.«
    Es herrschte sekundenlang Schweigen, bis Max sich erkundigte: »Sind dort nicht mal irgendwelche Krankheitskeime ausgetreten?«
    »Das ist vor meiner Zeit gewesen.« Stevens sah mich an und lächelte sein wächsernes Lächeln. »Falls Sie sich darin umsehen möchten, Detective, kann ich Ihnen den Schlüssel besorgen?«
    Ich erwiderte sein L ächeln und fragte: »Darf ich denn allein hinein?«
    »Zweihundertsiebenundfünfzig können Sie nur allein betreten. Sie werden niemanden finden, der mit Ihnen hinein geht.«
    Als der Bus etwas näher an 257 heranfuhr, sah ich, dass jemand mit schwarzer Farbe einen riesigen Totenkopf mit gekreuzten Knochen an die Wand neben den Eingang gemalt hatte. Mir fiel ein,

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