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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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hoffentlich weiterhelfen können?«
    Er sprach mit leichtem Akzent, seinem Namen nach vermutlich mit deutschem Akzent. Wie schon gesagt, war er st ämmig - fast fett -, hatte weißes Haar und trug einen Van- Dyke-Bart und eine Brille mit dicken Gläsern.
    Dr. Zollner bot uns seine Besuchersessel an: »Setzen Sie sich, setzen Sie sich.« Und wir setzten uns, setzten uns. »Ich stehe wegen dieser Tragödie noch immer unter Schock. Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen«, gestand er einleitend.
    »Wer hat Sie gestern Abend telefonisch benachrichtigt, Doktor?« erkundigte sich Beth.
    »Mr. Stevens. Er sagte, die Polizei habe ihn angerufen. Die Gordons sind brillante Wissenschaftler und im Kollegenkreis sehr beliebt und geachtet gewesen.« Abschließend meinte er: »Ich hoffe, dass Sie diesen Fall rasch aufklären werden.“
    »Das hoffen wir auch«, erwiderte Beth.
    Zollner sprach weiter. »Ich muss mich auch dafür entschuldigen, dass ich Sie so lange habe warten lassen. Aber ich habe den ganzen Vormittag telefoniert.«
    »Ich nehme an, Doktor, dass Ihnen geraten wurde, keine Interviews zu geben«, sagte Nash.
    Zollner nickte. »Ja, ja. Natürlich. Nein, ich habe keine Auskünfte gegeben, sondern eine vorbereitete Pressemitteilung verlesen. Die ist aus Washington gekommen.«
    »Dürfen wir die sehen?« warf Fester ein.
    »Aber natürlich, natürlich.« Er wühlte in den Papieren auf seinem Schreibtisch, fand die Pressemitteilung, rückte seine Brille zurecht und las vor: »Der Landwirtschaftsminister ist bestürzt über den tragischen Tod von Dr. Judy Gordon und Dr. Thomas Gordon, beide Angestellte des Landwirtschaftsministeriums. Die Umstände ihres Todes sind bislang ungeklärt. Die Ermittlungen in diesem Fall leitet die örtliche Polizei; alle Fragen sind an sie zu richten.«
    Dr. Zollner hatte etwas verlesen, das praktisch nichts besagte.
    »Bitte faxen Sie die Pressemitteilung an die Southold Police«, verlangte Max, »damit wir es an die Presse geben können, aber ersetzen Sie bitte die örtliche Polizei durchs FBI.«
    »Das FBI ist nicht mit diesem Fall befasst, Chief«, widersprach Mr. Fester.
    »Richtig. Hatte ich glatt vergessen. Die CIA auch nicht.« Er sah zu Beth hinüber. »Was ist mit der County Police? Seid ihr Jungs damit befasst?«
    »Befasst und leitend«, bestätigte Beth. Sie forderte Dr. Zollner auf: »Können Sie uns das Tätigkeitsgebiet der Gordons beschreiben?«
    »Ja... Die beiden haben sich hauptsächlich mit... genetischer Forschung beschäftigt. Mit genetischen Veränderungen von Viren, um genau zu sein, die keine Krankheiten mehr auslösen, aber trotzdem das Immunsystem des Körpers noch stimulieren können.«
    »Sie haben also einen Impfstoff entwickelt?« fragte Beth.
    »Ja, einen völlig neuartigen Impfstoff, der weitaus sicherer ist als herkömmliche Impfstoffe.«
    »Und im Rahmen ihrer Arbeit hatten sie Zugang zu allen Arten von Viren und Bakterien?«
    »Ja, natürlich. In erster Linie zu Viren.«
    Beth fuhr fort und stellte nun die traditionellen Ermittler fragen nach Freunden, Feinden, Schulden, Bedrohungen, Ver hältnis zu Kollegen, Erinnerungen an Gespräche mit den Ermordeten, wie die Ermordeten sich in der Woche vor ihrem Tod verhalten hatten und so weiter. Gute Standardfragen, aber in diesem Fall vielleicht nicht ganz relevant. Trotzdem mussten sie gestellt werden, und zwar fast jedem, der das Ehepaar Gordon gekannt hatte, und vielleicht sogar ein zweites Mal, um eventuelle Unstimmigkeiten aufzudecken.
    Ich betrachtete die Abstrakten an der Wand und erkannte plötzlich, dass es sich um Farbfotos handelte. Irgendetwas sagte mir, dass diese Vergrößerungen Krankheitserreger unter dem Mikroskop zeigten. Gruselig. Aber künstlerisch nicht mal schlecht.
    Zollner sah meinen Bick und unterbrach sich, um zu sagen: »Selbst Krankheitserreger können schön sein.«
    Ich nickte zustimmend. »Durchaus. Ich habe einen Anzug mit diesem Muster. Das Grün dort drüben.«
    »Tatsächlich? Das sind Filoviridae - in diesem Fall Ebola- Viren. Das Präparat ist natürlich gefärbt. Eine Infektion mit diesen kleinen Dingern wäre binnen achtundvierzig Stunden tödlich. Gegenmittel gibt es keine.«
    »Und die sind hier in diesem Gebäude?«
    »Vielleicht.«
    »Cops mögen dieses Wort nicht, Doktor. Ja oder nein?“
    »Ja. Aber sicher aufbewahrt - eingefroren und unter Schloss und Riegel. Außerdem spielen wir hier nur mit Affen-Ebola, nicht mit Menschen-Ebola.«
    »Und Sie haben bei Ihren Erregern

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