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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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ihr Boot hat gewisse Probleme aufgeworfen.«
    »Was für Probleme?«
    »Nun, beispielsweise hat es tagsüber weitere Boote angelockt, deren Besatzungen geglaubt haben, die Insel sei allgemein frei zugänglich. Und nach Einbruch der Dunkelheit ist es für unsere Patrouillenboote ein Navigationshindernis gewesen. Aus diesem Grund musste ich mit ihnen sprechen, und wir haben versucht, eine Lösung zu finden.«
    »In welcher Form?«
    »Die einfachste Lösung wäre gewesen, dass sie hier im Fährhafen anlegen und mit einem unserer Autos zu einem einsamen Strand fahren. Mr. Stevens wäre damit einverstanden gewesen, obwohl die Benutzung von Dienstwagen durch Privatpersonen eigentlich verboten ist. Aber die Gordons wollten mit ihrem Boot vor der Küste ankern, an Land paddeln und am Strand picknicken. Das mache mehr Spaß, haben sie gesagt. Irgendwie abenteuerlicher und spontaner.“
    »Wer bestimmt, was auf dieser Insel gemacht wird? Stevens, Zollner oder die Gordons?«
    »Wir müssen unsere Wissenschaftler mit Samthandschuhen anfassen, sonst sind sie gleich beleidigt«, antwortete Kenneth Gibbs und fuhr dann fort: »Jedenfalls haben wir uns darauf geeinigt, dass sie die Positionslichter brennen lassen, und ich habe dafür gesorgt, dass unsere Boots- und Hubschrauberbesatzungen ihr Boot kennen. Und sie haben uns versprochen, nur dort zu ankern, wo eine unserer großen Warntafeln das Betreten der Insel verbietet. Die schrecken die weniger Mutigen im allgemeinen ab.«
    »Was haben die Gordons auf der Insel gemacht?«
    Gibbs zuckte mit den Schultern. »Sie haben gebadet, nehme ich an, und Picknicks und Wanderungen gemacht. Nach der Arbeit und an freien Tagen haben sie fast dreihundertfünfzig Hektar unberührter Landschaft für sich allein gehabt.«
    »Wie ich höre, sind die beiden Hobbyarchäologen gewesen.«
    »Oh, richtig. Sie haben sich viel in den Ruinen herum getrieben. Sie haben Ausstellungsstücke für ein Inselmuseum gesammelt.«
    »Museum?«
    »Bloß für eine Vitrine. Sie sollte hier in der Eingangshalle aufgestellt werden, glaube ich. Das Zeug lagert alles im Keller.«
    »Was für Zeug?«
    »Hauptsächlich Pfeilspitzen und Musketenkugeln. Eine Kuhglocke... ein Messingknopf von einer Uniform aus dem Unabhängigkeitskrieg... Erinnerungsstücke aus der Zeit des Spanisch-Amerikanischen Krieges... eine uralte Whiskeyflasche. Nichts wirklich Wertvolles. Die Funde sind katalogisiert und liegen hier im Keller. Sie können sie gern anschauen.«
    »Vielleicht später«, sagte Beth. »Wie ich höre, haben sich die Gordons f ür Ausgrabungen eingesetzt. Haben Sie davon gewusst?«
    »Yeah, aber wir sind dagegen, dass ganze Horden aus Stony Brook oder von der Peconic Historical Society auf der Insel herumbuddeln. Trotzdem haben die Gordons versucht, eine Erlaubnis des Landwirtschafts- und des Innenministeriums zu bekommen. Das Innenministerium ist für gefundene Artefakte und so weiter zuständig.«
    »Sind Sie nie auf die Idee gekommen, die Gordons könnten etwas Unsauberes vorhaben?« fragte ich Gibbs. »Dass sie beispielsweise Zeug aus dem Labor schmuggeln, es bei diesen sogenannten archäologischen Ausgrabungen am Strand verstecken und später mit ihrem Boot abholen?«
    Kenneth Gibbs gab keine Antwort.
    Ich fasste nach. »Haben Sie den Verdacht gehabt, die Picknicks und dieser archäologische Scheiß könnten eine Tarnung für etwas anderes sein?«
    »Ich... nachträglich gesehen... hey, alle meinen plötzlich, ich hätte Verdacht schöpfen müssen. Aber alle vergessen, dass die beiden unangreifbar gewesen sind. Solange sie Zollner nicht mit dem Gesicht in einen Kuhfladen drückten, konnten sie sich alles leisten. Auf Ihre Besserwisserei kann ich verzichten.« Abschließend beteuerte Mr. Gibbs: »Ich habe meine Pflicht getan.«
    Vermutlich hatte er das wirklich. Interessant war, dass ich das Ping! wieder hörte.
    »Haben Sie oder Ihre Leute das Boot der Gordons nochmals gesehen, nachdem es aus dem Fährhafen ausgelaufen war?« fragte Beth.
    »Nein. Ich habe nachgefragt.«
    »Mit anderen Worten: Sie können ausschließen, dass dieses Boot gestern Nachmittag vor Plum Island geankert hat?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Wie oft fahren Ihre Boote um die Insel?« erkundigte Max sich.
    »Im allgemeinen benutzen wir nur eines der beiden Boote«, antwortete Gibbs. »Die Strecke um die Insel ist acht bis neun Seemeilen lang, so dass die Umrundung bei zehn bis zwölf Knoten vierzig bis sechzig Minuten dauert, wenn nicht unter

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