Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
mit Milliarden rechnen.«
    Wir sahen uns schweigend an. Milliarden.
    »Da haben Sie's also. Die Gordons wollten reich, aber nach meiner Überzeugung noch lieber berühmt sein. Vielleicht wollten sie, dass der Impfstoff nach ihnen benannt wird - wie der Salk-Impfstoff Das wäre hier nicht möglich gewesen. Die Ergebnisse unserer Arbeit werden praktisch nur in Fachkreisen bekanntgegeben. Die Gordons waren jung, sie hatten Wünsche, sie wollten sich den amerikanischen Traum erfüllen. Sie sind brillant, überarbeitet und unterbezahlt gewesen, also haben sie versucht, das zu ändern. Ich frage mich, was sie entdeckt haben und ob wir ihre Entdeckungen wiederholen können. Meine letzte Frage ist, wer sie ermordet hat, obwohl das Tatmotiv meiner Ansicht nach feststeht. Also, was halten Sie davon? Ja? Nein?«
    Ted Nash ergriff als erster das Wort. »Ich glaube, dass es so gewesen ist, Doktor. Ich glaube, Sie haben recht.«
    George Fester nickte. »Wir haben die richtige Idee, aber das falsche Virus gehabt. Ein Impfstoff. Nat ürlich.«
    Auch Max nickte. »Klingt vollkommen logisch«, stimmte er zu. »Ich bin erleichtert. Yeah.«
    Dann war Beth an der Reihe. »Ich muss noch immer den Mörder aufspüren. Aber ich glaube, wir können aufhören, nach Terroristen zu fahnden; stattdessen sollten wir uns auf einen oder mehrere Täter aus einem anderen Umfeld konzentrieren.«
    Ich betrachtete Dr. Zollner, der meinen Blick gelassen erwiderte, bevor er fragte: »Detective Corey? Vielleicht sind Sie anderer Meinung?«
    »Nein, nein, ich schließe mich der Mehrheit an. Ich habe die Gordons gekannt - und Sie offenbar auch, Doktor. Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.« Ich sah meine Kollegen an und sagte: »Kaum zu glauben, dass wir nicht selbst darauf gekommen sind. Nicht Tod, sondern Leben. Keine Krankheit, sondern ein Heilmittel.«
    »Ein Impfstoff«, verbesserte Dr. Zollner mich. »Ein Vorbeugungsmittel. Mit Impfstoffen ist mehr Geld zu verdienen. Sie brauchen nur an Grippeschutzimpfungen zu denken - allein in Amerika sind es hundert Millionen pro Jahr. Auf dem Gebiet der Virus-Impfstoffe haben die Gordons brillante Arbeit geleistet.«
    »Richtig. Impfstoff.« Ich fragte Dr. Zollner: »Sie glauben also, dass die beiden ihren Coup von langer Hand vorbereitet haben?«
    »O ja! Sobald sie gemerkt haben, dass ihre Arbeit erfolgversprechend war, müssen sie angefangen haben, falsche Aufzeichnungen und falsche Versuchsergebnisse festzuhalten, aber natürlich auch die richtigen. Das ist das wissenschaftliche Gegenstück einer doppelten Buchführung.«
    »Und davon soll niemand etwas gemerkt haben? Gibt's hier keine Kontrollen oder Überprüfungen?«
    »Doch, doch, die gibt es natürlich. Aber die Gordons sind als Forschungspartner selbständig und in unserer Hierarchie sehr hoch angesiedelt gewesen. Außerdem ist ihr Fachgebiet -die gentechnische Veränderung von Viren - etwas ungewöhnlich und von anderen nicht ohne weiteres kontrollier bar. Und wo ein Wille und ein genialischer Geist am Werk sind, ist auch ein Weg.«
    Ich nickte. »Unglaublich. Und wie haben sie das Zeug rausgeschmuggelt? Ich meine, wie groß ist eine Jello-Platte?«
    »Gel-Platte.«
    »Richtig. Wie groß?«
    »Oh... ungefähr vierzig mal siebzig Zentimeter.«
    »Wie kriegt man die aus dem abgeschlossenen Laborbereich heraus?«
    »Tut mir leid, das weiß ich nicht.«
    »Und ihre Aufzeichnungen?«
    »Fax. Das sehen Sie später.«
    »Und den fertigen Impfstoff?«
    »Das wäre einfacher. Anal und vaginal.«
    »Ich will nicht ordinär sein, Doc, aber ich bezweifle, dass es möglich wäre, sich eine armlange Gel-Platte in den Hintern zu stecken, ohne ein bisschen Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Dr. Zollner r äusperte sich. »Man kommt ohne die Gel-Platte aus«, sagte er, »wenn man sie fotokopiert oder mit einer dieser kleinen Spionagekameras knipst.«
    »Unglaublich.« Ich dachte an das Faxgerät im Büro der Gordons.
    »Ja. Schön, dann wollen wir mal sehen, ob wir rauskriegen, was passiert ist - und wie's passiert ist.« Er stand auf. »Wer nicht in den abgeschlossenen Labortrakt mitkommen will, kann solange in der Eingangshalle oder in der Cafeteria warten.« Er sah sich um, aber niemand hob die Hand. »Ah, dann sind also alle mutig. Bitte folgen Sie mir.«
    Wir standen alle auf, und ich sagte: »Zusammenbleiben!«
    Dr. Zollner lächelte mir zu. »Sind wir erst im Labortrakt, mein Freund, werden Sie von selbst versuchen, möglichst dicht in meiner N ähe zu

Weitere Kostenlose Bücher