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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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zweihundertfünfundzwanzig«, antwortete sie.
    Was wieder einmal bewies, dass die wirksamste Sicher heitsmaßnahme eine Lüge ist. Donna führte uns zum Ende des Korridors und öffnete die Tür von Zimmer 200.

11. Kapitel
    »Bitte nehmen Sie Platz«, sagte Donna. »Dr. Zollners Sekretärin June kommt sofort.«
    Wir nahmen alle Platz, nur Donna blieb stehen, um auf June zu warten.
    Nach etwa einer Minute kam eine Fünfzigerin mit verkniffenem Gesicht aus einer Seitentür. »June, das sind Dr. Zollners Gäste«, erklärte Donna.
    June würdigte uns kaum eines Blickes und setzte sich wortlos an ihren Schreibtisch.
    Donna wünschte uns einen angenehmen Tag und ging. Mir fiel auf, dass wir keinen Augenblick allein gelassen wurden. Straffe Überwachung beeindruckt mich - außer sie gilt mir.
    Jedenfalls tat mir bereits leid, dass Donna gegangen war. Sie war wirklich nett. Es gibt überhaupt viele nette Frauen, aber wegen meiner vor kurzem erfolgten Scheidung, meines Krankenhausaufenthalts und meiner langsamen Genesung war ich gar nicht richtig im Spiel gewesen.
    Ich betrachtete Beth Penrose. Sie erwiderte meinen Blick, hätte fast gelächelt und sah dann weg.
    Dann betrachtete ich George Foster. Er wirkte immer vorbildlich gelassen. Ich vermutete, dass sich hinter diesem ausdruckslosen Blick ein kluger Kopf verbarg. Ich hoffte es jedenfalls.
    Chief Sylvester Maxwells Finger trommelten ungeduldig auf der Armlehne seines Sessels herum. Er schien damit zufrieden zu sein, mich engagiert zu haben, fragte sich aber wohl, wie er seinen unabh ängigen Berater, der nur einen Dollar pro Woche bekam und sich ein Vergnügen daraus machte, jedermann gegen sich aufzubringen, besser in den Griff bekam.
    Das Vorzimmer war mit grauem Teppichboden ausgelegt und ansonsten in demselben dunkelgrau abgesetzten Taubengrau gehalten wie alle übrigen Räume des Verwaltungs geb äudes. Hier konnte man wegen fehlender Sinneseindrücke Depressionen bekommen.
    Was Zimmer 250 betraf, wusst e ich nur, dass dort weder Paul Stevens noch sein Diplom zu finden waren. Vielleicht lauerten darin zwanzig tollwütige Hunde darauf, mir die cajones abbeißen zu können. Was Zimmer 225 anging, war ich mir meiner Sache weniger sicher... Nichts auf dieser Insel war so, wie es aussah, und niemand war ganz ehrlich.
    Ich teilte der Sekret ärin mit: »Meine Tante hat auch June geheißen.«
    Sie sah von ihrem Schreibtisch auf und starrte mich an.
    »Das ist ein hübscher Name«, fuhr ich fort. »Erinnert mich irgendwie an Spätfrühling und Frühsommer. Sommersonnenwende, wissen Sie?«
    June starrte mich weiter an und kniff dabei die Augen zusammen. Unheimlich.
    »Rufen Sie Dr. Zollner über die Gegensprechanlage«, forderte ich sie auf, »und sagen Sie ihm, dass er zehn Sekunden Zeit hat, uns zu empfangen, sonst beantragen wir einen Haftbefehl wegen Behinderung der Justiz. Neun Sekunden.«
    Sie dr ückte auf die Taste der Gegensprechanlage und sagte: »Dr. Zollner, kommen Sie bitte. Schnell.«
    »Fünf Sekunden.«
    Die T ür zu unserer Rechten ging auf. Ein großer, stämmiger, bärtiger Mann in weißem Hemd und dunkelblauer Krawatte erschien auf der Schwelle. »Ja?« fragte er. »Wo liegt das Problem?«
    June zeigte auf mich. »Bei dem da«, sagte sie.
    Der St ämmige sah mich an. »Ja?«
    Ich stand auf. Die anderen taten es mir nach. Ich erkannte Dr. Zollner nach den Fotos in der Eingangshalle und sagte: »Wir sind übers Meer gekommen und viele Meilen weit gereist, Doktor, und haben viele Hindernisse überwunden, um zu Ihnen zu gelangen, und Sie revanchieren sich dafür, indem Sie uns verarschen. «
    »Wie bitte?«
    »Soll ich den Sicherheitsdienst rufen, Doktor?« warf June ein.
    »Nein, nein.« Er betrachtete seine Gäste und sagte: »Nun, treten Sie ein, treten Sie ein.«
    Wir traten ein, traten ein.
    Dr. Zollners Eckbüro war groß, aber Wände, Möbel und Teppichboden entsprachen dem örtlichen Einheitsstil. An der Wand hinter seinem Schreibtisch hing eine eindrucksvolle Sammlung gerahmter Urkunden. Die übrigen Wände zierten schundige abstrakte Gemälde: richtiger Schrott, wie man ihn heutzutage in den besten Museen sieht.
    Bevor wir Platz nahmen, stellten wir uns alle vor - diesmal mit Titel und Funktionsbezeichnung. Ohne meinen Verdacht beweisen zu können, hatte ich den Eindruck, Zollner kenne Fester und Nash bereits.
    H ände wurden geschüttelt, und Zollner lächelte freundlich. »Willkommen bei uns!« sagte er. »Stevens und Ms. Alba haben Ihnen

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