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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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wegs irgendwelche Boote kontrolliert werden.«
    Beth warf ein: »Von einem Boot aus, das ungefähr eine halbe Meile vor der Insel liegt, könnte also jemand durchs Fernglas Ihr Patrouillenboot beobachten - The Prune, richtig?«
    »Unsere Boote heißen The Prune und The Plum Pudding.«
    »Okay, wenn jemand eines Ihrer Patrouillenboote sieht und seine Fahrtzeit kennt, weiß er, dass er vierzig bis sechzig Minuten Zeit hat, um die Küste anzusteuern, mit einem Schlauchboot an Land zu paddeln, dort etwas zu erledigen und zum eigenen Boot zurückzukehren, ohne befürchten zu müssen, dabei gesehen zu werden.«
    Mr. Gibbs räusperte sich. »Das wäre denkbar«, gab er zu, »aber Sie vergessen die Überwachungsflüge und die Streifenfahrten entlang der Inselküste. Der Hubschrauber und die Wagen sind völlig willkürlich unterwegs.«
    Beth nickte, meinte aber dann: »Wir kommen gerade von einer Inselbesichtigung zurück, und ich habe in fast zwei Stunden nur einen Hubschrauber, einen Pickup und ein Patrouillenboot gesehen.«
    »Die können, wie gesagt, zufällig aufkreuzen. Würden Sie das riskieren?«
    »Vielleicht«, antwortete Beth. »Hängt davon ab, um was es geht.«
    »Außerdem schickt die Küstenwache in unregelmäßigen Abständen ihre Boote vorbei«, erklärte Gibbs. »Und wenn ich ganz offen sein soll, haben wir elektronische Geräte, die uns die meiste Arbeit abnehmen.«
    »Wo sind die Monitore?« fragte ich und sah mich dabei in der Zentrale um.
    »Unten im Keller.«
    »Was haben Sie? Überwachungskameras? Bewegungsmelder? Geräuschmelder?«
    »Das darf ich nicht sagen.«
    »Schreiben Sie mir Ihren Namen mit Anschrift und Telefonnummer auf«, wies Beth ihn an. »Sie werden dann zur Befragung vorgeladen.«
    Mr. Gibbs wirkte ver ärgert, aber auch erleichtert darüber, zunächst keine weiteren Fragen beantworten zu müssen. Außerdem hatte ich den starken Verdacht, die Herren Gibbs, Fester und Nash hätten schon frühmorgens miteinander gesprochen.
    Ich trat an die gro ße Wandkarte über den Funkgeräten. Auf dieser Karte des Ostteils von Long Island, der Meerenge und dem Süden Connecticuts waren um New London, Connecticut, konzentrische Kreise eingezeichnet. Das Ganze erinnerte an eine Darstellung des Wirkungskreises einer Atombombe, die anzeigt, wie schwer die Verbrennungen in verschiedenen Entfernungen vom Zentrum sind. Ich sah, dass Plum Island im äußersten Kreis lag, was je nach Zweck der Karte gut oder schlecht war. Da kein Zweck angegeben war, fragte ich Mr.Gibbs: »Was ist das?«
    Als er sah, worauf ich zeigte, antwortete er: »Oh, in New London steht ein Kernkraftwerk. Diese Kreise bezeichnen die Gefahrenzonen für den Fall einer Explosion oder Kernschmelze.«
    Ich dachte über die Ironie des Schicksals nach, dass in New London ein Kernreaktor stand, der Plum Island gefährden konnte, während die Insel je nach Windrichtung ganz Connecticut gefährden konnte. »Glauben Sie, dass die Kernspalter eine Karte haben, auf der die von Plum Island ausgehende Gefahr durch Freisetzung von Krankheitserregern dargestellt ist?« fragte ich Kenneth Gibbs.
    Über diese Frage musste sogar Mr. Gibbs lächeln - ein unheimliches Lächeln. »Die Kraftwerksbetreiber haben tatsächlich eine Karte dieser Art.« Nachdenklich fuhr er fort: »Ich frage mich manchmal, was passieren würde, wenn ein Erdbeben Krankheitserreger und Radioaktivität freisetzen würde. Würde die Strahlung die Krankheitserreger abtöten?« Er lächelte erneut. Unheimlich. Dann meinte er philosophisch: »Unsere heutige Welt ist voller unvorstellbarer Schrecken.«
    Das schien das Mantra von Plum Island zu sein. »An Ihrer Stelle würde ich kräftigen Südwind abwarten und die Milz branderreger freisetzen«, schlug ich hilfsbereit vor. »Angriff ist die beste Verteidigung.«
    »Yeah. Gute Idee.«
    »Wo liegt Mr. Stevens' Büro?« fragte ich.
    »Zimmer zweihundertfünfzig.«
    »Danke.«
    Die Gegensprechanlage summte, und aus ihrem Lautsprecher drang eine Männerstimme: »Dr. Zollner möchte jetzt seine Gäste empfangen.«
    Wir alle dankten Mr. Gibbs, dass er sich Zeit für uns genommen hatte, und er dankte uns für unser Kommen, was uns allesamt zu Lügnern machte. Beth erinnerte ihn daran, dass sie ihn vorladen lassen werde.
    Ms. Alba erwartete uns auf dem Korridor. Während ich neben ihr herging, bemerkte ich: »An den Türen stehen weder Namen noch Titel.«
    »Sicherheitsmaßnahme«, sagte sie knapp.
    »Welches Büro hat Paul Stevens?«
    »Zimmer

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