John Corey 03 - Nachtflug
Nash und/oder Griffith mit ihnen redeten, sich nach einer Videoaufnahme am Strand und ihrer Beziehung zueinander erkundigten.
Was könnte bei diesem Gespräch herausgekommen sein? Es gab drei Möglichkeiten: Erstens, das Pärchen hatte die Explosion von TWA 800 gar nicht aufgenommen; zweitens, sie hatten sie gefilmt, aber das Video vernichtet; drittens, sie hatten die Explosion aufgenommen und das Video aufbewahrt, das sie Nash, Griffith und Konsorten übergaben, wenn die ihnen ihrerseits versprachen, ihre Affäre geheim zu halten - immer vorausgesetzt, dass die beiden verheiratet waren und es auch bleiben wollten.
Auf jeden Fall hatte dieses Paar eine ganze Zeitlang am Lügendetektor zugebracht, als sie diese Fragen beantworteten.
Ich hatte keinerlei Zweifel, dass ich oder Dom Fanelli Jill Winslow ausfindig machen würden, wenn sie noch lebte.
Und ich würde mit ihr sprechen, und sie würde mir alles erzählen, was sie vor fünf Jahren auch dem FBI erzählt hatte, weil ich ein FBI-Mann war, der ein paar Nachforschungen anstellte.
Aber damit kam ich nicht an das Video ran, selbst wenn es jemals eins gegeben hatte.
Folglich war das ebenfalls eine Sackgasse, aber ich würde zumindest die Wahrheit über dieses Video erfahren, und vielleicht konnte ich mich mit dieser Erkenntnis an eine höhere Instanz wenden. Vielleicht verschwand ich auch einfach.
Mir ging noch ein Gedanke durch den Kopf, und dabei ging es um Ein Mann und eine Frau. Warum hatte Jill Winslow - oder vielleicht auch Don Juan - diese Kassette mitgehen lassen? Wenn man überstürzt aufbricht, den Schlüssel im Zimmer hinterlässt und sich nicht einmal an der Rezeption abmeldet, warum sollte man dann eine Videokassette in die Handtasche oder ins Reisegepäck stecken?
Ich dachte darüber nach, und mir fiel etwas ein, das mir Roxanne gesagt hatte, und ich meinte zu wissen, warum Don Juan oder Jill Winslow diese Videokassette mitgenommen hatten. Wenn ich mit Jill Winslow sprach, wollte ich sie fragen, ob ich recht hatte.
38
Peter rief mich um sieben Uhr morgens an, und ich meinte, einen boshaften Unterton feststellen zu können, als er die Zeit ansagte.
Ich wälzte mich aus dem Bett und tastete unwillkürlich unter dem Kopfkissen nach meiner Glock, aber dann fiel mir ein, dass wir vorübergehend voneinander getrennt waren.
Ich duschte, zog mich an und ging zum Frühstücken ins Hauptgebäude.
Peter begrüßte mich mit einem verhaltenen »Guten Morgen«, und ich ging ins Restaurant. Es war Samstagmorgen, und am Vorabend waren möglicherweise ein paar Wochenendgäste eingetroffen, aber die Lounge war so gut wie leer.
Die Bedienung brachte mir einen Kaffee und die Frühstückskarte. Da ich vierzig Tage in einem islamischen Land zugebracht hatte, litt ich unter Schweinefleischentzug, und so bestellte ich mir Speck, Schinken und dazu einen Extraschlag Bratensoße.
»Atkins?« fragte die Bedienung.
»Nein, Katholik«, erwiderte ich.
Nach dem Frühstück ging ich in die Bibliothek. Ein paar Leute saßen in den Clubsesseln am Fenster, genossen den Sonnenschein und lasen Zeitungen und Zeitschriften.
Ich suchte die Regale ab und stieß auf ein Buch von Stephen King mit dem Titel Sara. Ich ging zu dem Tisch im hinteren Teil des Raums und sagte zu der Bibliothekarin bzw. Krimskramsverkäuferin: »Ich möchte dieses Buch ausleihen.«
Sie lächelte und sagte: »Das hält Sie die ganze Nacht lang wach.“
»Das ist gut. Ich habe nämlich Durchfall.«
Sie schob mir das Quittungsheft zu und sagte: »Füllen Sie das bitte aus.«
Ich trug das Datum, den Titel des Buches sowie Zimmernummer 203 ein und unterschrieb den Beleg mit »Giuseppe Verdi«.
»Haben Sie einen Zimmerschlüssel dabei?« sagte die gute Frau.
»Nein, Ma'am.«
Sie gab Zimmernummer 203 in ihren Computer ein und sagte: »Soweit ich das ersehen kann, ist ein anderer Gast in diesem Zimmer gemeldet.«
»Das ist mein Freund. John Corey.«
»Äh ... okay ...« Sie schrieb Corey auf den Beleg und sagte: »Vielen Dank, Mr. Verdi. Viel Spaß mit dem Buch. Geben Sie es zurück, bevor Sie ausziehen.«
»Krieg ich einen Beleg?«
»Sie bekommen den rosa Durchschlag, wenn Sie das Buch zurückgeben. Aber Sie können das Buch auch in Ihrem Zimmer hinterlassen, wenn Sie ausziehen, falls Sie keinen Rückgabebeleg benötigen.«
»Okay. Kann ich das Buch auch kaufen, wenn es mir gefällt?«
»Nein, tut mir leid.«
Ich ging nach oben, zu den Büroräumen des Hotels, und entdeckte Susan Corva, Mr.
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