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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Namen und seine Zimmernummer anzugeben, und man unterschreibt wahrheitsgemäß, weil das Personal sofort im Computer nachsehen könnte, während man noch da ist - oder man wird möglicherweise gebeten, seinen Zimmerschlüssel vorzuzeigen oder sogar den Führerschein.«
    Und er fügte hinzu: »Außerdem unterschreibt man unwillkürlich mit seinem richtigen Namen, wenn man darum gebeten wird.«
    »Es sei denn, man ist inkognito unterwegs. Sie wissen schon, wenn man eine Affäre hat. Der Typ hat sich auch nicht unter seinem richtigen Namen angemeldet.“
    »Ja, aber das ist etwas anderes. Eine Unterschrift für ein Buch oder eine Videokassette zu leisten, ist mehr oder weniger belanglos. Da gibt man lieber seinen richtigen Namen und die Zimmernummer an, statt Gefahr zu laufen, dass man sich in eine peinliche Situation bringt.«
    »Ihre Denkweise gefällt mir, Mr. Rosenthal.«
    »Das ist ziemlich beängstigend.«
    Mr. Rosenthal hatte einen trockenen, beinahe sarkastischen Humor. Ich hole immer das Beste aus den Leuten raus.
    Ich verließ die Bibliothek, und Mr. Rosenthal folgte mir. »Brauchen Sie diesen Beleg?« fragte er mich.
    »Ja.«
    Er machte einen kleinen Witz und sagte: »Dann brauche ich einen Beleg für den Beleg.«
    Ich kicherte höflich und sagte: »Setzen Sie ihn auf meine Zimmerrechnung.«
    Wir waren jetzt an der Rezeption, und er fragte mich: »Bleiben Sie heute Nacht bei uns, Mr. Corey?«
    »Ganz recht. Ich habe einen guten Nebensaisonpreis bekommen.«
    »Welches Zimmer haben Sie Mr. Corey gegeben?« fragte Mr. Rosenthal Peter. »Zimmer 203.«
    »Natürlich.« Mr. Rosenthal fragte mich: »Meinen Sie, das Zimmer spricht zu Ihnen?«
    »Das hat es schon getan«, erwiderte ich. Und zu Peter sagte ich: »Sie müssen mich um sieben Uhr wecken.«
    Peter notierte es sich in seinem Buch und fragte: »Brauchen Sie irgendwelche Hilfe beim Gepäck oder eine Wegbeschreibung zum Moneybogue Bay Pavillion?«
    »Nein. Danke für Ihre Hilfe, meine Herren.“
    Ich verließ die Lobby und trat hinaus in die kühle, neblige Nacht.
    Ich stieg in meinen Mietwagen, fuhr zum Parkplatz des Moneybogue Bay Pavillion, nahm meine Reisetasche, stieg die Treppe hinauf und betrat Zimmer 203.
    Eine Stimme in meinem Kopf, aber vielleicht auch im Zimmer, sagte Heureka!

37
    Ich setzte mich an den Schreibtisch und schaltete die Lampe an. Dann legte ich den rosa Beleg auf die Tischplatte und schaute ihn mir unter der Lupe an.
    Die Handschrift, mit der »Ein Mann und eine Frau« eingetragen war, stammte eindeutig von einer Frau, und Datum, Zimmernummer und Unterschrift stammten von der gleichen Hand. Jemand anders, vermutlich die Bibliothekarin, hatte »Reynolds« und »Nicht zurückgegeben« hinzugeschrieben.
    Ich habe am John Jay College mal einen Kursus über Handschriftenuntersuchung belegt, bei dem ich allerhand gelernt hatte. Leider konnte mich nicht mehr an allzu viel erinnern. Aber ich wusste noch, dass man deutlich unterscheiden kann, ob jemand mit seinem richtigen Namen unterschreibt, sich einen Namen ausdenkt oder eine falsche Unterschrift leistet. Diese Unterschrift wirkte echt. Vielleicht, weil ich wollte, dass sie echt war. Vielleicht reimte ich mir das nur zusammen.
    Ich stand auf, schaltete sämtliche Lampen an und ging zum Wandschrank. Unter dem Fernseher befand sich ein leeres Regal, und jetzt, im Lampenschein, bemerkte ich, dass auf dem Regalbrett vier kleine Kreise waren - genaugenommen Verfärbungen auf dem weiß lackierten Holz. Sie waren etwa groschengroß und bildeten ein Rechteck.
    Offensichtlich hatte hier bis vor etwa drei Jahren der Videorecorder mit seinen Gummifüßen gestanden.
    Es war nicht unbedingt eine großartige Entdeckung, aber ich habe immer ein gutes Gefühl, wenn ich mich von etwas überzeugen kann, das mir jemand erzählt hat.
    Ich setzte mich wieder an den kleinen Schreibtisch und wählte die Handynummer von Dom Fanelli. Ich hatte keine Ahnung, wo er um diese Uhrzeit war, aber das Gute an Handys ist, dass es keine Rolle spielt.
    »Hallo?« meldete er sich.
    Ich hörte laute Musik im Hintergrund. »Dein Partner ist dran.«
    »Hey, Compare! Was soll dieser Scheiß von wegen Bayview Hotel auf meiner Anrufkennung? Was, zum Teufel, machst du dort?«
    »Ich bin im Urlaub. Wo bist du?«
    »Mein Telefon hat vibriert, und ich dachte, es wäre Sally. Sarah. Wer auch immer. Sarah, sag hallo zu -«
    »Dom, ich kann dich kaum hören.«
    »Moment.« Kurz darauf sagte er: »Ich bin draußen. Ich habe einen

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