Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Lügendetektortests sehen, dazu ihre schriftlichen oder auf Kassette aufgenommenen Aussagen, bevor ich mit ihnen spreche.«
    Ted von der CIA setzte sich offensichtlich nicht gern mit einem Polizeidetective auseinander, weil ein Detective immer eine Beweiskette aufbauen will, während sich die CIA in erster Linie mit Abstraktionen, Mutmaßungen und Analysen befasste, was der Hauptgrund dafür ist, dass nur Quatsch dabei herauskommt.
    »Die beiden sagten die volle Wahrheit, was ihre sexuellen Aktivitäten am Strand anging«, erklärte mir Ted geduldig, »und gerade dabei erwartet man doch, dass der Polygraph sie der Lüge überführen würde, weil den meisten Menschen so etwas peinlich ist - aber sie haben uns ganz genau erzählt, was sie am Strand trieben. Als wir sie dann fragten, was sie mit eigenen Augen am Strand und anschließend auf dem Video gesehen hätten, sagten sie wieder wahrheitsgemäß aus. Kein Lichtschweif.« Und er fügte hinzu: »Diese Befragung per Lügendetektor war fast so gut, als hätte uns das Video vorgelegen.«
    Das kaufte ich ihm zwar nicht ganz ab, aber ich sagte: »Okay. Ich nehme an, das war's.«
    Er kannte mich aus seinem ersten Leben noch zu gut, daher sagte er: »Ich glaube, Sie sind nicht ganz überzeugt.«
    »Bin ich aber. Übrigens, wie habt ihr dieses Pärchen gefunden?«
    »Das fiel mir leichter als Ihnen«, erwiderte er. »Der Mann hatte einmal aus beruflichen Gründen seine Fingerabdrücke nehmen lassen, und wir hatten die Abdrücke auf der Weinflasche und dem Glas. Wir ließen sie über die FBI-Datei laufen, und am Montagmorgen suchten wir ihn im Büro auf. Er wiederum nannte uns den Namen seiner verheirateten Freundin.«
    »Das war einfach. Ich hoffe doch, ihr habt auch die Fingerabdrücke auf der Anmeldekarte des Bayview gesichert, damit ihr nachweisen könnt, dass er sowohl am Strand als auch im Hotel war.«
    »Genaugenommen ... nein, das haben wir nicht getan. Aber wir wollten ihn ja nicht strafrechtlich belangen.«
    »Die Vernichtung von Beweisen ist eine Straftat, soweit ich weiß.«
    »Im Zusammenhang mit TWA lag keine Straftat vor, daher waren die Beweismittel ... Tatsache ist, dass dieses Paar zur falschen Zeit am falschen Ort war. Sie sahen nicht das, was zweihundert andere Menschen gesehen haben, und auf ihrem Video war nichts zu sehen, was für die CIA oder das FBI von Interesse gewesen wäre. Der Polygraph bestätigte das. Ich habe sie eingehend befragt«, sagte er abschließend, »und andere haben sie ebenfalls befragt, unter anderem auch Ihr FBI-Kollege Liam Griffith. Alle sind der Meinung, dass sie die Wahrheit sagen.«
    Und er fügte hinzu: »Sie können ja mit Liam Griffith sprechen, der wird Ihnen alles bestätigen, was ich Ihnen gesagt habe.«
    »Davon bin ich überzeugt. Aber ganz sicher weiß ich das nur, wenn ich das Pärchen befragt habe. Haben Sie einen Stift und ein Blatt Papier dabei?«
    »Sie können nicht mit ihnen sprechen.«
    »Warum nicht? Haben Sie bedauerlicherweise einen Unfall gehabt?«
    »Werden Sie nicht melodramatisch. Sie können nicht mit ihnen sprechen, weil wir ihnen für ihre Hilfsbereitschaft und ihre Aufrichtigkeit für alle Zeiten Anonymität zugesichert haben.«
    »Okay, ich mache das gleiche.«
    Ted Nash schien nachzudenken, vermutlich über seine Anweisungen, was meine Wenigkeit anging.
    »Das ist doch ganz einfach, Ted«, sagte ich zu ihm. »Sie nennen mir die Namen, ich treffe mich mit ihnen, rede mit ihnen, und dann legen wir die ganze Sache ein für alle Male bei. Was ist denn daran so schwierig?«
    »Das muss ich erst abklären.«
    »Okay. Rufen Sie mich morgen über mein Handy an. Hinterlassen Sie eine Nachricht.«
    »Es könnte bis Montag dauern.«
    »Dann sprechen wir uns eben am Montag.«
    »Ich sage Ihnen Bescheid.« Er griff in die oberste Tasche seiner Windjacke und wollte seine Zigaretten herausholen, dann wurde ihm klar, dass sie nass waren, und er beschloss, keine zu rauchen.
    »Deswegen sind Sie so kurzatmig«, sagte ich. »Rauchen kann tödlich sein.«
    »Wie fühlt sich Ihr Unterkiefer an?«
    »Gut. Ich habe ihn in Salzwasser getaucht, zusammen mit Ihrem Kopf.«
    »Als ich Ihnen das Knie in die Eier gerammt habe, bin ich auf nichts gestoßen.«
    Ted war ziemlich gut, aber ich bin besser. »Ich glaube, es war Ihre Slipeinlage, die Sie so runtergezogen hat.«
    »Lecken Sie mich.«
    Das war zwar lustig, brachte aber nichts. Daher wechselte ich das Thema und sagte: »Rufen Sie mich an, dann verabreden wir uns

Weitere Kostenlose Bücher