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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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miteinander - diesmal aber an einem öffentlichen Ort. Ich suche ihn aus. Sie können meinetwegen jemand mitbringen, wenn Sie wollen. Aber ich möchte die Namen dieses Pärchens erfahren, bevor wir uns auch nur hallo sagen.«
    Er schaute mich an und sagte: »Bereiten Sie sich lieber darauf vor, dass Sie ein paar Fragen beantworten müssen, sonst springt bei diesem Treffen für Sie allenfalls eine Verfügung von seiten der Bundesgerichtsbarkeit heraus.« Und er fügte hinzu: »Sie haben nicht so viel Macht, wie Sie meinen, Corey. Wir haben nichts zu verbergen, weil an dieser Sache nicht mehr dran ist als das, was ich Ihnen gerade gesagt habe. Und ich will Ihnen noch etwas sagen, auf das Sie auch schon selber hätten kommen können - wenn es etwas zu verbergen gäbe, wären Sie bereits tot.«
    »Sie drohen mir schon wieder. Jetzt sage ich Ihnen mal was -egal, wie dieser Fall ausgeht, Sie und ich werden uns noch mal begegnen, damit wir diese Sache mit Ihrem Tod klären können.«
    »Ich freue mich schon auf diese Begegnung.«
    »Nicht so sehr wie ich.« Er streckte wieder die Hand aus, aber für einen Handschlag waren wir nicht nah genug beisammen, daher nahm ich an, dass er seine Knarre wiederhaben wollte. »Sie haben gerade gedroht, mich umzubringen«, sagte ich, »und jetzt wollen Sie, dass ich Ihnen Ihre Knarre zurückgebe? Ist mir hier irgendwas entgangen?«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt - wenn ich Sie hätte umbringen wollen, wären Sie bereits tot. Aber da Sie das, was ich Ihnen gerade mitgeteilt habe, offensichtlich glauben, muss ich Sie nicht töten. Aber ich muss meine Waffe wiederhaben.«
    »Okay, aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie sie nicht auf mich richten und mich dazu zwingen, Ihnen zu sagen, was ich über den Fall weiß.«
    »Ich verspreche es.«
    »Hand aufs Herz?“
    »Geben Sie mir die verfluchte Waffe.«
    Ich zog die Glock aus dem Hosenbund und ließ sie in den Sand fallen. Das Magazin behielt ich. »Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, brauchen Sie Ihren Tod nicht mehr vorzutäuschen«, sagte ich. Dann drehte ich mich um und ging.
    »Wenn Sie Kate am Flughafen abholen«, rief er mir hinterher, »dann vergessen Sie nicht, ihr auszurichten, dass ich am Leben bin und mich bald bei ihr melden werde.«
    Ted Nash wollte unbedingt, dass ich ihn auf der Stelle umbrachte, aber ich wollte etwas haben, auf das ich mich freuen konnte.

42
    Ich war jetzt weit weniger paranoid, nachdem ich festgestellt hatte, dass man mich tatsächlich verfolgte und umbringen wollte. Das war eine große Erleichterung.
    Ich kehrte ins Bayview Hotel zurück, wusch mir unter der Dusche das Salzwasser und den Schlick vom Leib, zog meine Reiseklamotten an und räumte dann mein Zimmer.
    Mittlerweile, um fünf nach zehn, war ich an diesem Samstagabend mit meinem gemieteten Ford Taurus auf dem Long Island Expressway unterwegs. Ich hatte den örtlichen UKW-Sender eingestellt, der ein paar Sachen von Billy Joel und Harry Chapin dudelte, die, wie der hektische DJ seinen Zuhörern in einem fort mitteilte, Jungs aus Long Island waren. Das galt auch für Joey Buttafucco und den Serienkiller Joel Rifkin, aber davon sagte der DJ nichts.
    Der Verkehr war mäßig bis dicht, und ich machte ein paar unberechenbare Manöver, um zu sehen, ob ich verfolgt wurde, aber da sämtliche Fahrer auf dem Long Island Expressway eine Macke haben, konnte ich nicht feststellen, ob ich einen Bundesagenten im Schlepptau hatte oder nur einen typischen Spinner aus Long Island.
    Ich bog von der Schnellstraße ab und fuhr wieder drauf, um mich davon zu überzeugen, dass mir niemand folgte. Und da ich immer noch unter leichten Nachwirkungen meiner Paranoia litt, blickte ich durch das Sonnendach nach oben und hielt Ausschau nach dem sagenumwobenen schwarzen Hubschrauber, den die Staatssicherheitsorgane in Amerika zur Überwachung ihrer Bürger einsetzen, aber da war nichts außer dem Mond und den Sternen.
    Ich schaltete mein Handy fünf Minuten ein, aber ich hatte keine Nachrichten.
    Ich dachte ein bisschen über mein Treffen und den Ringkampf mit Mr. Ted Nash nach. Der Typ war so arrogant und unausstehlich wie eh und je, und dass er eine Zeitlang tot gewesen war, hatte ihn kein bisschen gebessert. Das nächste Mal musste ich das selbst erledigen und an der Beerdigung teilnehmen. Aber unterdessen saß er mir wieder auf der Pelle und versuchte meine edelmütigen Bemühungen zu hintertreiben, der Wahrheit und Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, wie auch meine

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