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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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und dass dies der Grund gewesen sei, dass sie noch miteinander schliefen, als das Flugzeug explodierte.«
    »Gott sei Dank, dass es physikalische Gesetze gibt, sonst hättet ihr euch ziemlich schwergetan mit dem Anfertigen einer Animation, bei der keiner der Augenzeugen das wiedererkannt hat, was er mit eigenen Augen gesehen hat.«
    Er wirkte ein bisschen eingeschnappt und sagte: »Die Animation war sehr sorgfältig und genau, basierend auf den Gesetzen der Physik, den Vernehmungen der Augenzeugen, den Radarbeobachtungen, der Flugdynamik und dem Wissen darum, wie sich ein Flugzeug verhält, wenn sich eine verheerende Explosion an Bord ereignet hat.«
    »Richtig. Kann ich das Video sehen?«
    »Lassen Sie mich ausreden.«
    »Sie haben ausgeredet. Ich will das Video sehen und mit dem Pärchen reden.«
    »Erst rede ich aus.« Er fuhr fort: »Das Paar fuhr zum Bayview Hotel zurück, schloss die Videokamera an den Videorecorder an und sah sich die Aufnahme am Fernseher an. Die beiden sahen das, was sie im Sucher gesehen hatten. Es war eine Tonaufnahme, und jetzt konnten sie die Explosion deutlich hören, etwa vierzig Sekunden, nachdem sie sie auf dem Video gesehen hatten.« Er schaute mich an und sagte: »Das ganze Unglück war auf Videofilm festgehalten, von Anfang bis Ende, in Farbe, mit Ton, in guter Bildqualität von einer auf Dämmerungsverhältnisse eingestellten Kamera aufgenommen. Auf dem Video konnte man sogar die blinkenden Lichter der 747 vor der Explosion sehen.« Er starrte mich eindringlich an und sagte: »Es zeigte keinen Lichtschweif, der vor der Explosion zu dem Flugzeug aufstieg.«
    Warum wusste ich, dass das kam? »Das sind ja gute Nachrichten«, sagte ich. »Ich muss das Video sehen und mit dem Pärchen reden.«
    Er ging nicht direkt darauf ein, sondern sagte: »Ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Wenn Sie an der Stelle dieses Paars wären, eine Affäre hätten und sich bei mehreren eindeutig sexuellen Handlungen gefilmt hätten, was würden Sie mit diesem Video machen?«
    »Ins Internet stellen.«
    »Sie vielleicht. Das Paar hat es selbstverständlich vernichtet.«
    »Aha? Wann? Wie?«
    »An diesem Abend. Sobald sie ihr Hotelzimmer verlassen hatten. Sie hielten am Straßenrand, der Mann fuhr über die Kassette und verbrannte dann das Video.«
    »Woher hatte er die Streichhölzer oder das Feuerzeug?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat einer der beiden geraucht.«
    Nach Aussage von Roxanne hatten sie nicht geraucht, aber das sagte ich Nash nicht. Außerdem war es für Nash auch sehr praktisch, wenn er einfach sagte, der Typ hätte das Video vernichtet, statt es zu löschen, denn ein gelöschtes Video kann man im Labor wiederherstellen, und Ted wollte nicht, dass ich diesen Gedanken weiterverfolgte.
    »Okay«, sagte ich, »sie haben das Video also verbrannt. Was dann?«
    »Sie fuhren nach Westhampton, wo sie ihren Wagen abgestellt hatten. Inzwischen klingelten die Handys der beiden, da sich alle möglichen Leute wegen des Unglücks mit ihnen in Verbindung setzen wollten. Sie erzählten ihren Ehepartnern, dass sie draußen in den Hamptons wären - er war angeln, sie war in East Hampton zum Einkaufen, aß anschließend mit einer Freundin zu Abend und blieb über Nacht dort.«
    »Seine Geschichte war nicht schlecht. Bei ihrer könnte der Ehemann misstrauisch werden.«
    »Die meisten Ehepartner vertrauen einander«, klärte mich Mr. Nash auf. »Vertrauen Sie Kate etwa nicht, wenn sie in Tansania ist?«
    »Ted, wenn Sie noch einmal Kates Namen erwähnen, schiebe ich Ihnen Ihre Knarre in den Arsch, und zwar mit dem Kolben voran.«
    Er lächelte, ging aber nicht darauf ein. Warum geht mir dieser Typ so auf den Sack?
    Er kam wieder aufs Thema zurück und sagte: »Jeder fuhr mit seinem Wagen nach Hause, brachte dann den übrigen Abend mit seinem Ehepartner zu und sah sich die Berichte über den Absturz im Fernsehen an.«
    »Das muss ja ein interessanter Abend daheim gewesen sein«, bemerkte ich.
    Er schaute mich an und sagte: »Das ist alles. Wie viele Menschen angenommen und vermutet haben, war ein Paar am Strand, die beiden hatten eine Affäre und sie nahmen das Unglück unabsichtlich auf. Aber auf dem Video war nichts Verdächtiges zu sehen, auch keine Rakete.«
    »Das sagen Sie, weil die Ihnen das angeblich erzählt haben.“
    »Nun ja, selbstverständlich haben wir die beiden um einen Lügendetektortest gebeten, und sie haben sich hervorragend gehalten.«
    »Klasse. Dann muss ich die Ergebnisse des

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