Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
»Arschloch« beglückwünschte er mich zu meinem Sieg.
    »Kommen Sie, Ted. Seien Sie ein guter Verlierer. Hat man Ihnen auf der Eliteuni, auf die Sie gegangen sind, keinen Sportsgeist beigebracht?«
    »Lecken Sie mich.« Er wischte sich mit der Hand über die Nase. »Arschloch.«
    »Vermutlich nicht.« Ich warf das Magazin aus und steckte es in die Hosentasche, dann zog ich den Schlitten zurück und sah, dass er tatsächlich durchgeladen hatte, obwohl er nicht abgedrückt hatte, als wir uns darüber gestritten hatten, wer die Waffe halten sollte. Ich warf die Patrone aus und steckte die Glock in meinen Hosenbund.
    »Ich hätte Ihnen sechsmal den Kopf wegballern können«, sagte er.
    »Ich glaube, einmal hätte gereicht.«
    Er lachte doch tatsächlich, wodurch er prompt wieder husten musste, wischte sich dann das Salz aus den Augen und sagte: »Geben Sie mir meine Waffe.«
    »Holen Sie sie doch.«
    Er torkelte auf mich zu und streckte die Hand nach der Knarre aus. Ich nahm seine Hand und sagte: »Guter Kampf.“
    Er zog seine Hand weg und gab mir einen Schubs.
    Er hatte immer noch ein bisschen Kampfgeist, was ich bewunderte, aber allmählich hatte ich sein Benehmen satt.
    Ich versetzte ihm einen heftigen Stoß und sagte: »Mach das nicht noch mal, Arschloch.«
    Er drehte sich um und ging weg. Ich stand da und schaute ihm hinterher, als er auf die Dünen zulief. Er drehte sich zu mir um und sagte: »Folgen Sie mir, Sie Blödmann.«
    Wie sollte ich so einer Einladung widerstehen? Ich folgte ihm, und wir stiegen gemeinsam die Düne hoch, die Kate und ich im Juli erklommen hatten.
    Wir blieben oben stehen, und er sagte zu mir: »Ich werde Ihnen erklären, was sich hier am Abend des 17. Juli 1996 zugetragen hat.«
    Das hätte er schon vor einer halben Stunde tun und uns ein Bad im Ozean ersparen können. Aber erst mussten ein paar andere Sachen geklärt werden, die noch immer nicht ganz geklärt waren. »Keine Lügen«, sagte ich zu ihm.
    »Die Wahrheit«, sagte Mr. Nash, der das Motto seiner Firma zitierte, »wird dich befreien.«
    »Klingt nicht schlecht.«
    »Klingt besser, als ich wollte. Aber ich befolge meine Befehle.«
    »Seit wann?«
    »Guck mal, wer da spricht.« Er starrte mich an und sagte: »Wir haben etwas gemeinsam, Corey - wir sind Einzelgänger. Aber wir machen unsere Sache besser als die Teamworker, mit denen wir arbeiten, und die Waschlappen von Politiker, für die wir arbeiten. Sie und ich sagen nicht immer die Wahrheit, aber wir wissen die Wahrheit und wir wollen die Wahrheit zutage fördern. Und ich bin der einzige, der Ihnen die Wahrheit sagen wird, und vielleicht bin ich auch der einzige, dem Sie glauben.“
    »Einen Moment lang haben Sie sich ganz gut gehalten.«
    »Ich werde Ihre Intelligenz nicht mit weiterem Quatsch beleidigen.«
    »Ted, vom ersten Moment an, in dem wir uns begegnet sind, und im Verlauf von zwei großen Fällen, sind Sie mir mit nichts als Quatsch gekommen.«
    Er lächelte und sagte: »Lassen Sie es mich noch mal versuchen.«
    Ich meinte, eine gewisse Zweideutigkeit herauszuhören, aber ich sagte: »Reden Sie.“

41
    Ted Nash, der immer noch um Atem rang, schwieg eine Weile, dann sagte er: »Okay, dieses Paar hat das Bayview Hotel gegen sieben Uhr abends mit einer hoteleigenen Decke verlassen. In ihrem SUV befanden sich eine Kühlbox mit Wein und eine Videokamera mit Stativ.«
    »Yeah, das weiß ich doch alles.«
    »Ganz recht«, sagte er, »Sie haben ja mit Kate gesprochen und auf eigene Faust ein bisschen herumgeschnüffelt. Was wissen Sie sonst noch?«
    »Ich bin nicht hier, um Fragen zu beantworten.«
    »Kate steckt ebenfalls in gewissen Schwierigkeiten, weil sie Ihnen davon erzählt hat«, sagte er.
    »Und was ist mit Ihnen? Stecken Sie inzwischen auch in Schwierigkeiten, weil Sie vor fünf Jahren mit ihr darüber gequatscht haben? Sind Sie deshalb wiederbelebt und abgestaubt worden? Damit Sie Ihren Patzer ausbügeln?«
    Er starrte mich eine Weile an, dann erwiderte er: »Sagen wir einfach mal, dass ich der beste Mann bin, der sich dieses Vertrauensbruchs annehmen und die Sache geradebiegen kann.«
    »Was auch immer.« Ich warf einen Blick auf meine Uhr, die nach wie vor funktionierte, und sagte: »Sagen Sie, was es zu sagen gibt. Ich habe eine lange Rückfahrt nach Manhattan vor mir.«
    Ted wirkte angesäuert, weil ich mich für seinen Quatsch nicht zu interessieren schien. »Sie wissen aber nicht«, sagte er zu mir, »dass sie, nachdem sie dort auf der Decke miteinander

Weitere Kostenlose Bücher