Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Profis, und ich sag Ihnen noch was, nur damit Sie im Bilde sind - die erschießen Sie im Handumdrehen, wenn es sein muss. Nehmen Sie also ihre Wumme aus dem Holster, stecken Sie sie in den Gürtel und legen Sie ihre Zeitung auf den Schoß. Ziehen Sie sie, wenn Sie Unrat wittern. Und schießen Sie, wenn Sie müssen.«
    Streifenpolizist Alvarez hatte die Augen weit aufgerissen.
    Ich klopfte ihm auf die Schulter, lächelte und sagte: »Schießen Sie nicht aufzahlende Gäste.«
    Ich kehrte in die Suite zurück, in der es dunkel war, weil sich Kate und Jill die letzten Minuten des Videos ansahen.
    Ich ging zur Bar, goss mir ein Clubsoda ein und wartete.
    Das Licht ging an, aber niemand sagte etwas.
    »Wollen wir uns was beim Zimmerservice bestellen?« schlug ich vor.
    Kate, Jill und ich saßen am Esstisch und nahmen ein leichtes Abendessen zu uns. Ich sprach sie nicht auf das Video an, und sie sagten auch nichts dazu.
    Ich schlug vor, dass keiner sein Handy abhörte, denn selbst wenn irgendwer anrufen sollte, hatte er meines Erachtens nichts zu sagen, das irgendwas ändern könnte. Die einzige Person, von der ich etwas hören wollte, war Dom Fanelli, und der würde sich über das Zimmertelefon melden.
    Wir redeten hauptsächlich über den Jemen, über Tansania und Old Brookville. Gott sei Dank hatte keiner Dias dabei.
    Jill interessierte sich für Kates Auftrag in Tansania und ihre Arbeit im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf die Botschaft. Sie interessierte sich aber auch für meine Aufgabe im Jemen und den Anschlag auf die USS Cole. In unserem Gewerbe neigt man eher zu Untertreibungen, so wie man es uns beigebracht hat, und man achtet darauf, dass man nicht gegen die Sicherheitsvorschriften verstößt, aber dadurch werden die Leute normalerweise nur noch neugieriger. Ich überlegte, ob ich die Geschichte von den berittenen Stammeskriegern aus den wilden Wüsteneien erzählen sollte, die mich und meinen Land Rover auf der Fahrt nach Sana angegriffen hatten, aber mir war noch kein guter Schluss dazu eingefallen.
    Kate schien sich allen Ernstes für das Leben an der Gold Coast von Long Island zu interessieren, aber Jill untertrieb nicht minder als Kate und ich und sagte: »Es ist nicht so interessant oder gar glamourös, wie Sie vielleicht meinen. Ich hatte die Wohltätigkeitsbälle, die Partys, die Designermodenschauen, den Country Club und den offen zu Schau gestellten Wohlstand einfach satt. Ich hatte sogar den schmutzigen Klatsch satt.«
    »Ich liebe Klatsch«, sagte ich, »und an Wohlstand könnte ich mich gewöhnen.«
    Nach außen hin wirkte es wie eine angenehme Gesprächsrunde beim Abendessen, aber über uns hing die Zukunft, die am nächsten Morgen um halb neun anbrach.
    Gegen zehn Uhr abends klingelte das Zimmertelefon. Ich nahm ab und sagte: »Hallo.“
    »Hey, hab ich dich im Sattel erwischt?« fragte Dom Fanelli.
    »Nein. Was gibt's?«
    »Tja, zum einen ein bisschen Gewese wegen meinem Zugriff heute Nachmittag. Es ist, als ob ich in ein Hornissennest gepisst hätte oder so was. Diese Typen haben irgendwelche Freunde hoch oben.«
    »Nicht mehr lange.«
    »Richtig. Wenn du sie nicht schlagen und dich nicht mit ihnen zusammentun kannst, musst du sie kaltmachen, sag ich. Richtig? Jedenfalls, so sieht's für morgen aus - ich habe drei Streifenwagen, jeder mit zwei Cops in Uniform, darunter auch ein Sergeant. Detectives und Zivilfahnder könnte ich auch kriegen, aber meiner Meinung nach sollten wir Uniformierte nehmen. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Du musst um halb neun am Nordturm vom WTC sein, folglich treten die Jungs um acht zum Dienst an, müssten dann gegen Viertel nach acht bei dir sein und treffen sich mit dir am Hoteleingang an der Central Park South. Okay?«
    »Okay.«
    »Du suchst dir aus, wie du fahren willst - getrennte Wagen, alle in einem mit einem Auto als Vorhut oder Nachhut - was auch immer. Deine Sache. Wenn ich an deiner Stelle wäre und drei Autos hätte, würde ich sie aufteilen. Du willst doch nicht alle Cannolis in einer Kuchenschachtel haben.«
    Ich warf einen Blick zu Jill und Kate und sagte zu Dom: »Richtig.«
    »Okay, morgen ist Vorwahltag. Der zweite Dienstag im September. Hast du das gewusst? Vergiss nicht zu wählen. Verkehrstechnisch könnte es morgen früh also ein bisschen anders aussehen als sonst, weil die Leute ein bisschen später kommen, nachdem sie ihrer Bürgerpflicht nachgekommen sind.
    Aber du kannst ruhig ein bisschen später dort eintreffen, weil du ja weißt, dass

Weitere Kostenlose Bücher