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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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akzeptiert.« Aber das brachte mich auf einen anderen Gedanken. Viel zu oft schauen wir das an, was vor uns liegt, und untersuchen es zu Tode. Aber manchmal ist es gerade das, was fehlt, das einem etwas sagt, zum Beispiel der Hund, der nachts nicht gebellt hat. Ich sagte zu Dick: »Ich habe mich immer gefragt, warum man keine gerichtliche Untersuchung durchgeführt hat. Du weißt schon, so was wie eine Gerichtsverhandlung von Seiten des Justizministeriums mit der entsprechenden Verfügungsgewalt, vor der alle Augenzeugen, Ermittler der Regierung und forensische Sachverständige unter Eid hätten aussagen müssen und bei der unparteiliche Richter in öffentlicher Sitzung hätten Fragen stellen können. Warum hat man das nicht gemacht?«
    Er zuckte die Achseln. »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen? Frag Janet Reno.«
    Ich ging nicht darauf ein.
    »Es gab ein paar öffentliche Anhörungen«, sagte er.
    »Dazu jede Menge Pressekonferenzen.«
    »Aber nichts von Seiten der Justiz oder des Kongresses.«
    Er feixte. »Du meinst, so was wie die Warren-Kommission? Scheiße, ich weiß immer noch nicht, wer Kennedy umgebracht hat.«
    »Meine Exfrau ist es gewesen. Sie redet im Schlaf.«
    »Yeah. Ich weiß.«
    Wir kicherten beide wie zwei dumme Jungs.
    Dick zündete sich die nächste Zigarette an und bemerkte: »Ich musste dienstlich nach L.A. Da drüben darfst du in Bars und Restaurants nicht rauchen. Kannst du das fassen? Ich meine, was zum Geier soll aus diesem Land werden? Irgendwelche Arschlöcher machen Gesetze, und das Volk befolgt sie. Wir werden alle zu Schafen. Demnächst gibt's noch ein Gesetz gegen das Furzen. Du weißt schon, nach dem Motto Dies ist ein furzfreier Ort. Furzen führt zu schweren Nasen- und Rachenleiden . Ich seh schon das Schild mit 'nem Typ, der sich vornüberbeugt, umgeben von einem roten Kreis und einem Schrägbalken, der mitten durch ihn geht. Und was kommt danach?“
    Ich ließ ihn eine Weile weitermachen, dann fragte ich: »Hat man dich jemals aufgefordert, bei einer dieser öffentlichen Anhörungen auszusagen?«
    »Nein. Aber -«
    »Wurde irgendjemand von den Leuten, die die Vernehmungen durchgeführt haben, oder irgendein Augenzeuge jemals aufgefordert, bei einer öffentlichen Anhörung auszusagen?«
    »Nein. Aber -«
    »Hat die CIA irgendwelche Zeugen befragt, als sie dieses Video gemacht hat?«
    »Nein ... aber sie haben es behauptet. Danach haben viele Augenzeugen deswegen Zeter und Mordio geschrien, und die CIA hat dann zugegeben, dass sie nur schriftliche Aussagen der Augenzeugen verwertet hat, als diese Animation gemacht wurde.«
    »Macht dir das zu schaffen?«
    »Vom professionellen Standpunkt aus ... schau, man hat eine Menge Fehler gemacht, deshalb schnüffeln ja Leute wie du auch noch rum und machen Ärger. Hier ist meine Schlussfolgerung, von der ich wirklich überzeugt bin - es war ein Scheißunglück. Und hier ist mein Rat an dich - lass die Finger davon.«
    »Okay.«
    »Ich habe nichts mit einem Vertuschungsmanöver oder einer Verschwörung zu tun, John. Ich bitte dich aus zweierlei Gründen darum, die Finger davon zu lassen. Erstens, weil kein Verbrechen vorliegt, weder eine Verschwörung noch eine Vertuschungsaktion und nichts, was du entdecken könntest, abgesehen von Blödheit. Zweitens, weil wir alte Kumpel sind und ich nicht möchte, dass du für nichts und wieder nichts in die Bredouille gerätst. Willst du dir Ärger einhandeln? Dann mach irgendwas, das die Sache wert ist. Tret Koenig in die Eier.“
    »Das habe ich heute Morgen schon gemacht.«
    Dick lachte, dann schaute er wieder auf seine Uhr und sagte: »Ich muss los. Grüß Kate von mir.«
    »Yeah. Und bestell Mo schöne Grüße.«
    Er rutschte aus der Nische, und ich sagte: »Ach, eins noch. Bayview Hotel. Wein, Weib und Stranddecke. Klingelt da was?«
    Er schaute mich an und sagte: »Ich habe was gehört. Aber ich muss dir eins sagen - dort gingen so viele verfluchte Gerüchte um, dass nicht mal mehr die Presse mitgekommen ist. Vermutlich hast du das gleiche Gerücht gehört wie ich.«
    »Erzähl mir von dem Gerücht.«
    »Über das Pärchen, das am Strand gebumst hat und die Videokamera laufen ließ - und das möglicherweise die Explosion gefilmt hat. Ein paar örtliche Cops haben es ein paar von unseren Jungs gesteckt. Das ist alles, was ich gehört habe.«
    »Hast du gehört, dass dieses Pärchen möglicherweise im Bayview Hotel abgestiegen sein könnte?«
    »Kommt mir bekannt vor. Ich muss los.«
    Er stand

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