Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Gott treibt mitunter grausamen Schabernack mit verheirateten Männern. Ich bestellte einen Kaffee.
    Die Alte schlurfte davon, und ich las den Sportteil der Daily News. Die Yankees hatten die Phillies letzten Abend im zwölften Inning vier zu eins geschlagen. Tino Martinez hatte im zwölften einen Lauf zum ersten Mal geschlagen, und Jorge Posada hatte einen doppelten Homerun hingelegt. Zu der Zeit war ich von Kate quer über ganz Long Island geschleift worden. Ich hätte das Spiel einschalten sollen - aber wer hätte schon gedacht, dass es in die Verlängerung ging?
    In der Küche wurden die Geheimgerichte des Tages zubereitet, und ich meinte eine Katze, einen Hund und eine Ente gehört zu haben, unmittelbar darauf dumpfe Schläge, dann Stille. Roch aber gut.
    Ich las die Zeitung, trank meinen Kaffee und wartete auf Dick Kearns.

16
    Dick Kearns kam durch die Tür, entdeckte mich und schüttelte mir die Hand, als er mir gegenüber in die Sitznische rutschte.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte ich.
    »Keine Ursache. Aber ich muss um eins in Midtown sein.«
    Dick war um die sechzig, hatte noch sämtliche Haare und Zähne, war immer schnieke gekleidet und machte auch heute keine Ausnahme.
    »Hast du letzte Nacht die Yankees spielen sehen?« fragte ich.
    »Yeah. Klasse Spiel. Hast du's gesehen?«
    »Ich habe gearbeitet.« Ich fragte ihn: »Wie geht's Mo?«
    »Der geht's gut. Früher hat sie immer über meine Überstunden bei der Mordkommission gemeckert, dann über die Überstunden bei der ATTF. Jetzt, wo ich daheim arbeite, hat sie was Neues, über das sie meckern kann. Sie hat zu mir gesagt: In guten wie in schlechten Tagen, habe ich gesagt, Dick, aber von mittags war nicht die Rede.«
    Ich lächelte.
    »Wie bekommt dir das Eheleben?« fragte er mich.
    »Großartig. Ist ganz gut, dass wir in der gleichen Branche sind. Und ich kriege kostenlose Rechtsberatung.«
    Er lächelte und sagte: »Du hättest es schlechter treffen können. Sie ist ein Schatz.«
    »Ich danke Gott jeden Tag.«
    »Apropos Rechtsberatung, hast du was von Robin gehört?«
    »Ab und zu. Sie fliegt auf ihrem Besen an meinem Balkon vorbei und winkt.«
    Er lachte.
    Nachdem wir das Vorgeplänkel hinter uns gebracht hatten, wechselte ich das Thema und fragte ihn: »Macht dir deine Arbeit Spaß?«
    Er dachte einen Moment lang nach, dann erwiderte er: »Keine Schinderei. Ich vermisse die Leute, mit denen ich gearbeitet habe, aber im Grunde genommen bestimme ich meine Arbeitszeit selber, und die Bezahlung ist gut. Manchmal allerdings wird's ein bisschen dröge. Weißt du, wir sollten bei mehr Leuten mehr Hintergrundüberprüfungen vornehmen. Da hast du zum Beispiel diese Fuzzis bei der Flughafensicherheit. Die haben einen wichtigen Job, aber sie verdienen einen Scheiß, und die Hälfte von denen ist ein potentielles Sicherheitsrisiko.«
    »So spricht ein wahrer ziviler Contract Agent, der zusieht, dass er mehr Stunden in Rechnung stellen kann.«
    Er lächelte und sagte: »Ich berechne pro Fall, nicht nach Arbeitsstunden. Und mal ernsthaft, wir müssen hierzulande ein bisschen härter durchgreifen.«
    »Wir leben in einem Land, das mit viel Glück und zwei Ozeanen gesegnet ist«, erklärte ich ihm.
    »Ich hab 'ne Neuigkeit für dich. Das Glück geht zur Neige, und die Ozeane haben gar nichts mehr zu bedeuten.«
    »Da könntest du recht haben.«
    Die kleine alte Frau kam her, und Dick bestellte Kaffee und einen Aschenbecher.
    Er zündete sich eine Zigarette an und sagte: »Also, was kann ich für dich tun? Willst du etwa in diese Arbeit einsteigen? Ich kann dich mit dem richtigen Typ in Verbindung bringen.«
    Wir beide wussten, dass ich ihn nicht kurzfristig um ein Treffen gebeten hatte, um über einen Job zu reden, aber es war keine schlechte Geschichte, falls die Sache später jemals zur Sprache kommen sollte. »Yeah«, erwiderte ich. »Klingt, als ob mir so was gefallen könnte.“
    Sein Kaffee kam. Er trank einen Schluck, rauchte und schilderte mir kurz seine Arbeit, damit ich halbwegs schlau klang, falls mich jemand danach fragen sollte, während ich an einen Lügendetektor angeschlossen war.
    Unter der Kategorie »Was haben Sie sonst noch beredet?« sagte ich: »Lass mich zur Sache kommen. Ich brauche ein paar Auskünfte zu TWA 800.«
    Er ging nicht darauf ein.
    Ich fuhr fort: »Ich bin nicht mit dem Fall befasst, wie du weißt, und war es auch nie. Kate war damit befasst, wie du weißt, aber sie will nicht mit mir reden. Niemand bei der ATTF will

Weitere Kostenlose Bücher