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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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mit mir reden, und ich will nicht mit denen reden. Du bist ein alter Freund und außerdem Zivilist, deshalb möchte ich, dass du mit mir redest.«
    Er schwieg eine Weile, dann erwiderte er: »Ich bin von der Bundesregierung abhängig. Ich verdiene dort meine Brötchen.«
    »Yeah, ich auch. Also reden wir von Ex-Cop zu Ex-Cop.«
    »John, tu mir das nicht an. Beziehungsweise dir.«
    »Lass das mal meine Sorge sein, Dick. Und was dich angeht, du weißt doch, dass ich nie aufgebe.«
    »Das weiß ich. Aber ... ich habe eine Erklärung unterschrieben -«
    »Scheiß auf die Erklärung. Die haben den Fall abgeschlossen. Du kannst reden.«
    Er erwiderte nichts.
    »Schau, Dick, wir kennen uns doch schon lange. Nehmen wir einfach mal an, wir hätten noch wie was vom FBI oder von der Antiterror-Task Force gehört. Ich arbeite in meiner Freizeit an einem Fall, und ich brauche deine Hilfe.« Eigentlich war es heute die von der Regierung bezahlte Arbeitszeit, aber alles gleicht sich irgendwie aus.
    Er starrte in seinen Kaffee, dann fragte er: »Was liegt dir denn an diesem Fall?«
    »Ich war gestern bei der Gedenkfeier. Ich war sehr bewegt. Außerdem hat sich mir ein Typ vorgestellt - Liam Griffith. Kennst du ihn?«
    Er nickte.
    »Er hat zu viele Fragen nach dem Grund meiner Anwesenheit gestellt. Deshalb wurde ich neugierig.«
    »Das ist kein Grund, deine Nase in diese Sache zu stecken. Schau, dieser Fall hat mehr Leute in mehr Regierungsbehörden fertiggemacht, als du weißt. Die Veteranen, die heil davongekommen sind, wollen nichts mehr damit zu tun haben. Ein paar SNT - scheiß neue Typen, so wie du - meinen, sie müssten feststellen, was das Ganze soll. Du willst dir das nicht antun. Lass die Sache auf sich beruhen.«
    »Ich habe mich bereits entschieden, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen. Ich bin schon auf der nächsten Stufe, wo ich Fragen stelle.«
    »Yeah, tja, dann hast du etwa eine Woche Zeit, bis die Jungs im achtundzwanzigsten Stock dir Fragen stellen.«
    »Darüber bin ich mir im Klaren. Kein Problem. Trotzdem danke, dass du dir Gedanken machst. Okay, ich dachte, du könntest mir vielleicht ein bisschen weiterhelfen. Aber ich kann dich verstehen.« Ich warf einen Blick auf meine Uhr. »Ich muss mich mit Kate zum Mittagessen treffen.«
    Er warf ebenfalls einen Blick auf seine Uhr und zündete sich eine weitere Zigarette an.
    Eine Minute lang sprach keiner von uns, dann sagte Dick: »Erstens, lass dir eins gesagt sein - ich glaube nicht, dass eine Rakete auf das Flugzeug abgefeuert wurde, und ich glaube auch nicht, dass es sich um ein offizielles Vertuschungsmanöver oder um eine Verschwörung handelt. Tatsache aber ist, dass dieser Fall von Anfang an völlig falsch angepackt wurde. Er war von Anfang an politisch belastet. Die Leute, die Clinton nicht ausstehen konnten, wollten glauben, dass Terroristen dafür verantwortlich waren und dass die Regierung das vertuschen wollte, weil sie nicht den Mumm hatte, eine Sicherheitspanne einzugestehen oder auf den Anschlag zu reagieren.«
    »Das weiß ich. Ich war nicht mit dem Fall befasst, aber ich lese die Post.«
    Er rang sich ein Lächeln ab und fuhr fort: »Darüber hinaus hat sich das FBI total arrogant aufgeführt - die Leute von der Verkehrs Sicherheitskommission wurden nur rumgeschubst, sogar die Navy, die Küstenwache und die örtliche Polizei, und das hat zu jeder Menge Unmut und Verstimmung geführt, und zu allerhand Getuschel und Gerüchten über Vertuschungsmanöver, fehlende Beweise, schlechte Untersuchungsmethoden und was sonst noch alles. Dann wurde die CIA eingeschaltet, und ich muss dir wohl nicht sagen, wie viele rote Fahnen da hochgingen. Im Grunde genommen war dieser Fall ein Wettkampf, bei dem jeder gegen jeden war, und zwar auf jeder erdenklichen Ebene. Nimm dazu die Angehörigen der Opfer und die Medien, dann hast du eine Situation, bei der Leute verletzt und sauer werden. Unter dem Strich aber haben alle Beteiligten ihren Scheiß geregelt gekriegt, und die Untersuchung ist zum richtigen Schluss gelangt.« Und er fügte hinzu: »Es war ein Unglück.«
    »Meinst du?«
    »Jawohl.«
    »Und warum ist der Fall dann fünf Jahre später immer noch so heiß, dass man nicht mal drüber reden darf?«
    »Ich hab's dir doch gerade gesagt -jeder ist auf jeden stinkig. Jeder hat schwere Vorbehalte hinsichtlich der Methoden, die man angewandt hat, um zu der Schlussfolgerung zu gelangen. Wenn was vertuscht worden ist, dann hat das nur damit was zu tun, dass

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