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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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sie. »Könnten Sie die Leiche wieder hinlegen?«
    »Oh. Tut mir leid.« Sie drückte Harrys erstarrenden Oberkörper wieder auf den Tisch, während ich die Beine festhielt. Ich meine, ich bin ja an Leichen gewöhnt, aber sie sollten liegen, nicht aufrecht sitzen. Kate riss sich, wie ich sah, mit Mühe und Not zusammen.
    Dr. Gleason ging am Tisch entlang. »Ein gut genährter, muskulöser Weißer, männlich, mittleren Alters. Haut normal, bis auf die Ausnahmen, auf die ich hingewiesen habe. Außerdem hatte er seit ein paar Tagen weder gebadet noch sich rasiert, was zu der schmutzigen Kleidung passt und dem Umstand, dass er sich eine Zeitlang in freier Natur aufhielt. Nichts, was ich hier festgestellt habe, ist bemerkenswert, bis wir zu den Füßen und Knöcheln kommen. «
    Wir standen alle drei um Harrys bloße Füße, und Dr. Gleason sagte: »Die Fußsohlen sind schmutzig, als wäre er barfuß gegangen, aber soweit ich sehen kann, handelt es sich nicht um Waldboden oder Pflanzenreste.«
    Ich nickte.
    »Ich habe ein paar Fasern gefunden«, fuhr sie fort, »die aussahen, als stammten sie von einem Teppich oder einem Läufer. Außerdem kann man feine Staub- oder Schmutzspuren erkennen,
    wie man sie auf Fußböden findet. Soweit ich weiß, hatte er einen Camper, daher sollten Sie nachsehen, ob sich ein Teppich darin befindet, und Schmutz- und Faserproben entnehmen.«
    Ich wusste noch einen anderen Ort, wo ich Schmutz und Faserproben entnehmen sollte, aber die Chance, dass ich einen Durchsuchungsbefehl für den Custer Hill Club bekam, war im Moment nicht allzu groß.
    Ich trat näher zu Harry und sagte: »An beiden Knöcheln sind Quetschungen.«
    »Ja. Dazu Abschürfungen. Sie sind deutlich zu erkennen, wie Sie sehen können, und mir fällt dazu nur eines ein: Er trug Knöchelfesseln - aus Metall, kein Klebeband, kein Strick und auch nichts Elastisches -, und er hat dagegen angekämpft oder versucht, damit zu rennen. Deswegen sind diese Quetschungen so ausgeprägt und so stark.« Und sie fügte hinzu: »An zwei Stellen ist die Haut aufgeplatzt. Ich glaube, man hat ihm die Socken und die Stiefel angezogen, nachdem die Fußfesseln abgenommen wurden ... und ich glaube, er war barfuß, als er die Fesseln trug. Schauen Sie, wo sich die Quetschungen und die Hautabschürfungen befinden.«
    Egal, was Harry in den Stunden vor seinem Tod widerfahren war, angenehm war es nicht gewesen. Da ich ihn kannte, wusste ich, dass er kein fügsamer Gefangener war, daher der Ochsentreiber, die Injektionen und die Fußfesseln. Du hast dich wacker gehalten, mein Guter.
    »Als ich die Fasern an seinen Füßen bemerkte«, sagte Dr. Gleason, »habe ich mir den restlichen Körper vorgenommen und einige Fasern in seinen Haaren und im Gesicht gefunden. Sie könnten von seiner Wollmütze stammen, aber die ist dunkelblau und diese Fasern sind mehrfarbig.«
    Ich gab keinen Kommentar dazu ab, aber offenbar hatte Harry auf einem Teppich oder einer Decke gelegen.
    »Außerdem«, fügte Dr. Gleason hinzu, »sind auch an seiner Hose, dem Hemd und dem Thermo-Unterhemd Fasern, die allem Anschein nach nicht von der Kleidung stammen, die er anhatte, als er hier eingeliefert wurde. Und ich habe vier schwarze Haare gefunden, alle etwa fünf Zentimeter lang. Eines an seinem Hemd, eins an der Hose und zwei an der Thermo-Unterwäsche. Ich habe sie an der Fundstelle mit Klebeband am Stoff fixiert.«
    Ich nickte unverbindlich. Je weniger ich sagte, desto mehr meinte Dr. Gleason uns erklären zu müssen. »Die Haare stammen nicht von dem Toten«, fuhr sie fort. »Unter dem Vergrößerungsglas sahen sie nicht einmal wie menschliche Haare aus.«
    »Hundehaare?«, fragte Kate.
    » Möglicherweise.«
    Kaiser Wilhelm?
    »Das ist alles, was ich gefunden habe«, schloss Dr. Gleason.
    »Können Sie den Zeitpunkt des Todes schätzen?«, fragte Kate.
    »Aufgrund dessen, was ich sehe, fühle und rieche, glaube ich, dass der Tod vor rund vierundzwanzig Stunden eingetreten ist. Vielleicht etwas später.« Und sie fügte hinzu: »Die Spurensicherung könnte etwas finden, das den Zeitrahmen enger absteckt, vielleicht auch der Gerichtsmediziner, der die Autopsie vornimmt. «
    »Haben Sie ihm die Kleidung und seine persönlichen Habseligkeiten abgenommen?«, fragte ich.
    »Ja, mit einem Assistenten.«
    »Ist Ihnen außer den Tierhaaren und den unbekannten Fasern noch etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Zum Beispiel?«
    »Na ja, etwas Ungewöhnliches.«
    »Nein ... aber wenn Sie an

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