John Corey 04 - Operation Wildfire
Terrorismus zu tun.«
»Woher willst du das zu diesem Zeitpunkt wissen?«
»Komm schon, John. Ich sehe da keinerlei Zusammenhang.«
»Tja, denk mal drüber nach - Madox hat sich nach eigener Aussage früher schon dem Kampf wider Amerikas Feinde verschrieben, und zwar als Privatsache. Stimmt's?«
»Ja, aber -«
»Der Kommunismus ist weg, jetzt tritt der Islam auf den Plan. Er hat uns gesagt, er sei nicht allzu sehr mit dem Krieg gegen den Terror befasst, was wiederum heißt, dass er damit befasst ist. Richtig?«
Sie schwieg eine Weile, dann antwortete sie mit »Ja«.
»Richtig. Und natürlich ist da auch noch die Ölsache, und die steht in Zusammenhang mit all dem Vorigen.«
»In welchem Zusammenhang?«
»Da bin ich mir nicht ganz sicher.« Aber in meinem Kopf zeichnete sich ein Bild ab, und das hatte etwas mit Bain Madox, Atomwaffen und Terrorismus zu tun - keine gute Verbindung. Kate allerdings war noch nicht ganz dazu bereit, sich mit diesem Hinweis auseinanderzusetzen, daher sagte ich zu ihr: »Tja, Harry dachte, jemand würde es verstehen. Wenn wir also darüber nachdenken, wissen wir Bescheid.«
Sie nickte, dann wechselte sie das Thema. »Von einem bin ich jetzt überzeugt: Madox hat Harry ermordet - oder ihn ermorden lassen.«
»Er hat es selber getan. Vielleicht mit Hilfe von Carl.«
»Das dürfte sich vor Gericht möglicherweise nicht so leicht beweisen lassen.«
Polizistenmörder kommen nicht immer vor Gericht, aber das sagte ich nicht.
Kate las trotzdem meine Gedanken und sagte: »Mach bitte keine Dummheiten. Das Ergebnis rechtfertigt nicht die Mittel.«
Ich ging nicht darauf ein.
"Wir verließen Potsdam und fuhren auf der Route 56 in Richtung Süden. Es war 18.01 Uhr, und es wurde allmählich dunkel. In den Fenstern der vereinzelten Häuser brannte Licht, und ich sah Rauch aus den Schornsteinen steigen. Das lange Wochenende anlässlich des Columbus Day neigte sich dem Ende zu; das Abendessen stand auf dem Herd. Alle normalen Menschen saßen jetzt vor dem Fernseher, am Kamin oder wo immer normale Menschen zusammenkommen.
Kate schien meine Gedanken zu kennen. »Wir könnten uns ein Wochenendhaus kaufen, in dem wir eines Tages unseren Ruhestand verbringen.«
»Die meisten Menschen verbringen ihren Ruhestand nicht in Eis und Schnee.«
»Wir könnten Skifahren und Schlittschuhlaufen lernen. Du könntest das Jagen lernen und Bären schießen.«
Ich lächelte, und wir hielten Händchen.
Ihr Handy klingelte, und sie warf einen Blick darauf. »Privat. Vermutlich Walsh.«
»Geh ran.«
Sie meldete sich, hörte zu und sagte dann: »Wir sind dorthin unterwegs, Tom.« Sie hörte erneut zu und antwortete: »Wir waren im Krankenhaus und haben Harry identifiziert.«
Was immer Walsh auch sagte, es war nichts Angenehmes, denn Kate hielt das Telefon mit einer theatralischen Geste von ihrem Ohr weg. Ich hörte Walsh toben.
Ich mag es nicht, wenn jemand meine Frau anschreit, daher nahm ich Kate das Telefon ab und hörte Walshs Gezeter. »Sie
sind seine Vorgesetzte, daher sind Sie verantwortlich, wenn er sich nicht an meine Befehle hält. Ich habe Sie wider besseres Wissen an diesem Fall weiterarbeiten lassen, und ich habe Ihnen gesagt, dass Sie sich unverzüglich zum Hauptquartier der Staatspolizei begeben sollten, und das habe ich ernst gemeint. Sind Sie FBI-Agentin oder eine nette, gehorsame Ehefrau?«
»Hi, Tom«, erwiderte ich. »Hier ist Kates Ehemann.«
»Oh ... nehmen Sie schon die Anrufe Ihrer Frau entgegen? Ich spreche mit Kate.«
»Nein, Sie sprechen mit mir. Wenn Sie meiner Frau gegenüber noch einmal laut werden, nehme ich Sie auseinander. Verstanden? «
Er antwortete nicht gleich, dann sagte er: »Sie sind erledigt, Freundchen.«
»Dann sind Sie ebenfalls erledigt.«
»Das glaube ich nicht.«
»Ich schon. Übrigens habe ich mir Harrys Handy vorgenommen, und Sie haben vergessen, uns mitzuteilen, dass Sie ihn am Sonntagabend angerufen haben und der diensttuende Agent ihn die ganze Nacht über zu erreichen versucht hat.«
Das brachte ihn einen Moment lang zum Schweigen. »Na und?«, sagte er dann.
Ich hatte das Gefühl, dass unsere berufliche Beziehung zerrüttet war und dass er sich überlegte, wie er mich in ein unumgängliches Disziplinarverfahren verwickeln, das heißt, mich feuern lassen konnte. »Sie können machen, was Sie wollen«, sagte ich, »ich werde dieser Sache auf den Grund gehen.«
Er überraschte mich. »Sagen Sie mir Bescheid, was Sie herausfinden«, sagte
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