Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
dem Weg zum Haus seines Meisters war und sich unterwegs in die Hose pisste.
    Ich sah das Schild, das uns im Adirondack State Park willkommen hieß, und kurz darauf wurden die Bäume größer, der Wald dichter und die Straße dunkler.
    Nach ein paar Minuten sagte ich zu Kate: »Wir sehen nur den Mord. Aber hier geht noch was anderes vor sich, das wir nicht sehen.«
    Sie schwieg eine Zeitlang, dann fragte sie: »Zum Beispiel?«
    »Madox hat lediglich Zeit gewonnen, als er einen Jagdunfall außerhalb seines Grundstücks inszeniert hat.«
    »Zeit, um Beweise verschwinden zu lassen.«
    »Nein. Letztlich deutet sowieso alles auf Madox hin. Wenn er ein bisschen Zeit gewonnen hat, dann war das alles, was er wollte.«
    »Okay, aber weshalb?«
    »Bain Madox lässt sich nicht auf dumme oder unbedachte Aktionen ein«, erklärte ich. »Einen Bundesagenten umzubringen, von dem das FBI weiß, dass er auf oder in der Nähe seines Grundstücks war, ist für ihn nur sinnvoll, wenn er sich wegen des Mordes und der anschließenden Ermittlung keine Gedanken macht. Und das ist wiederum nur nachvollziehbar, wenn demnächst irgendwas anderes passieren wird, das für Bain Madox weitaus wichtiger ist, als unter Mordverdacht zu geraten.« Ich warf ihr einen kurzen Blick zu. »Was könnte das wohl sein?«
    »Na schön ... Ich kapier's ...«
    »Das weiß ich doch. Sag es.«
    »Atom.«
    »Ja. Ich glaube, der Typ hat eine Atombombe. Das wollte Harry uns mitteilen. Jedenfalls glaube ich das.«
    »Aber ... wieso? Was ...?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht will er Bagdad zerstören. Damaskus. Teheran.«
    »Ich glaube, das ist etwas weit hergeholt, John. Wir brauchen noch mehr Hinweise. Mehr Beweise.«
    »Richtig. Die könnten wir schneller kriegen, als wir meinen.«
    Sie ging nicht darauf ein.
    Es war dunkel, als wir in das Kaff Ray Brook kamen, das in der Nähe des Flugplatzes lag, auf dem wir an diesem Morgen gelandet waren.
    Trotz der Nähe hatten wir einen weiten Weg zurückgelegt und Sachen entdeckt, von denen wir um neun Uhr morgens, als wir Federal Plaza Nummer 26 betraten, noch keine Ahnung gehabt hatten.
    Und genauso lief das manchmal in diesem Gewerbe. Die meisten Tage waren ereignislos, aber an manchen Tagen, wie zum Beispiel am 11. September 2001, ging es drunter und drüber.
    Heute, am Columbus Day, hatte ich einen Freund verloren, mich mit dem Boss angelegt und einen Spinner kennengelernt, der möglicherweise eine nukleare Überraschung plante. Am nächsten Columbus Day, wenn es denn noch einen gab, würde ich zu einem Play-off-Spiel der Yankees gehen.
    Am Stadtrand stießen wir auf das regionale Hauptquartier und die Kaserne der Staatspolizei, und ich fuhr auf den Parkplatz. »Sind wir Amtspersonen, Besucher oder Behinderte?«
    »Such nach Persona non grata.«
    So ein Schild fand ich nicht, daher parkte ich auf einem Platz für Amtspersonen. Wir stiegen aus und gingen zu dem großen, modernen Gebäude aus Ziegeln und Zedernholz. Über der Tür hing ein Schild mit der Aufschrift TROOP »B« NEW YORK STATE TROOPERS.
    Wir betraten die Lobby und wiesen uns beim diensttuenden Sergeant aus, der uns allem Anschein nach erwartete. Genau genommen hatte er uns schon den ganzen Tag erwartet.
    Er rief per Gegensprechanlage bei Major Schaeffer an und bat uns zu warten.
    Ein paar Staatspolizisten kamen und gingen, die ihre grauen, im Militärstil geschnittenen Jacken mit Taillengürtel, Koppel und Holster trugen und hohe, breitkrempige Hüte auf dem Kopf hatten. Diese Kluft sah so aus, als wäre sie nicht mehr verändert worden, seit Teddy Roosevelt Gouverneur von New York war.
    Außerdem fiel mir auf, dass all diese Typen - und sogar die Frauen - hoch aufgeschossen waren. »Meinst du, die züchten die?«, fragte ich Kate.
    Der ganze Laden war tipptopp und blitzblank gewienert, wie es sich für eine paramilitärische Organisation gehörte, und das einzige, was er mit einem Revier der New Yorker Polizei gemein hatte, war das Schild mit der Aufschrift NO SMOKING.
    Auf einem Beistelltisch lag ein Stapel Prospekte, worauf sich Kate, die Prospekten nie widerstehen kann, prompt einen nahm und mir laut vorlas. »Troop B ist der nördlichste Trupp, und er überwacht das von der Fläche her größte Gebiet aller Trupps -zwanzigtausendneunhundertfünfundneunzig Quadratkilometer -, darunter die dünnstbesiedelten Bezirke des Staates, die sich durch lange Winter und große Entfernungen auszeichnen.«
    »Geben die an oder beklagen sie sich?«
    Sie las weiter.

Weitere Kostenlose Bücher