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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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er.
    Vermutlich hieß das, dass Washington nicht ganz offen zu ihm war, aber das musste nicht unbedingt stimmen. Auf jeden Fall befolgte Walsh Befehle und ich nicht, was dem verantwortlichen Special Agent Tom Walsh Schwierigkeiten bereitete. »Irgendwann werden Sie mir für meine ungewöhnliche Initiative noch mal dankbar sein«, sagte ich. »Ihre verfluchte Initiative kommt mir eher wie Insubordination und Befehlsverweigerung vor. Außerdem vergeuden Sie viel Zeit und Kraft auf interne Ermittlungen, statt Ihre Pflicht zu tun.«
    »Was ist meine Pflicht?«
    »Sie hatten die Aufgabe, Harry zu finden. Er ist gefunden. Sie können zurückkommen.«
    »Nein, jetzt muss ich seinen Mörder finden.«
    »Sie müssen seinen Mörder finden? Sie} Warum denn immer Sie}«
    »Weil ich Ihnen nicht traue. Beziehungsweise den Leuten, für die Sie arbeiten.«
    »Dann kündigen Sie.«
    »Ich will Ihnen mal was sagen: Wenn ich bei diesem Fall nichts rausbekomme, haben Sie meine Kündigung auf dem Schreibtisch liegen.«
    »Wann?«
    »In einer Woche.«
    »Abgemacht. Das erspart mir die Mühe, die Entlassungspapiere auszufüllen und Sie zu feuern.«
    »Und ich will von Ihnen keinen Bockmist mehr hören von wegen, dass wir von dem Fall abgezogen werden.«
    »Eine Woche.«
    Ich reichte das Handy wieder Kate, worauf sie sagte: »Tom, rufen Sie bitte Major Schaeffer an und erklären Sie ihm, dass wir mit den Ermittlungen in diesem Fall betraut sind und dass er uns die nötige Unterstützung und so weiter zukommen lassen soll.«
    Walsh sagte irgendwas, worauf Kate erwiderte: »Nein, wir haben keine neuen Hinweise oder Spuren, aber wenn wir welche haben, verständigen wir Sie natürlich.«
    Ich nehme an, die Schriftzeichen in Harrys Hosentasche und unser Gespräch mit der Pathologin hatte sie vergessen. Selektive Erinnerung gehört zur Corey-Methode für den Umgang mit Bossen.
    Sie hörte eine Weile zu, dann sagte sie: »Ich habe verstanden. «
    Kate wollte noch etwas sagen, dann wurde ihr klar, dass die Verbindung unterbrochen war. Sie stellte ihr Telefon ab.
    »Was hast du verstanden?«, fragte ich.
    »Dass wir sieben Tage Zeit haben, ein Wunder zu vollbringen. Wenn nicht, sind wir erledigt.«
    »Kein Problem.«
    »Und es sollte lieber ein großes Wunder sein. Nichts so Unwesentliches wie zum Beispiel einen dämlichen Jäger finden, der zugibt, dass er Harry versehentlich getötet hat.«
    »Okay. Das ist nachvollziehbar.«
    »Und wenn wir Mr. Bain Madox wegen Mordes belangen wollen und scheitern, wird Walsh dafür sorgen, dass wir beide als Wachleute in einem Supermarkt landen.«
    »Das wird ja allmählich eine richtige Herausforderung.«
    »Richtig. Tja, du hast dein großes Mundwerk aufgerissen.«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst. Sonst noch was?«
    »Na ja ... er hat gesagt, unsere Ermittlungen sind auf ein mögliches Tötungsdelikt beschränkt. Nicht auf irgendwas, das sich auf Madox bezieht. Darum kümmert sich das Justizministerium.«
    »Natürlich. Das verstehe ich.«
    Sie warf mir einen kurzen Seitenblick zu, um festzustellen, ob ich das spöttisch meinte. Sie hätte sich das schenken können. »Du warst ein bisschen grob zu ihm«, sagte sie. »Schon wieder.«
    »Er stinkt mir.«
    »Nimm es nicht persönlich und bestreite nicht meine Kämpfe. Das kann ich selber, und zwar zu einer Zeit und an einem Ort meiner Wahl.«
    »Ja, Ma'am.«
    Sie nahm wieder meine Hand. »Aber trotzdem danke«, sagte sie und fügte hinzu: »Du hast vergessen, ihm zu sagen, dass er dich kreuzweise kann.«
    »Das habe ich angedeutet.«
    »John, ich glaube, er hat Angst.«
    Ich dachte darüber nach und erwiderte: »Ich glaube, du hast recht. Und du hast ihm nicht erzählt, was wir in der Pathologie entdeckt haben.«
    »Das wollte ich gerade, als er aufgelegt hat«, sagte sie. »Der kann mich mal.«
    Schweigend fuhren wir eine Weile auf der Route 56 gen Süden.
    Ich musste immer wieder an Harry denken, wie er nackt und tot in der Pathologie lag, und mir war speiübel. Ein guter Mensch war beseitigt worden, einfach so, weil er etwas gehört oder gesehen hatte, das er nicht hatte hören oder sehen sollen.
    Ich war mehr als sauer - ich hatte eine Mordswut auf den oder diejenigen, die Harry so was angetan hatten. Aber ich musste die Ruhe bewahren und an dem Fall weiterarbeiten, bis ich mir sicher war, dass ich den Mörder hatte. Danach kam die Rache.
    Wir fuhren durch Colton, dann durch South Colton. Rudys Tankstelle war geschlossen, und ich hoffte, dass er auf

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