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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Zehennägel wachsen.«
    »Okay. Kommt Madox auch mal in die Stadt?«
    »So gut wie nie. Aber hin und wieder lässt er sich in Saranac Lake oder Lake Placid blicken.«
    »Haben Sie die ehemalige Mrs. Madox mal gesehen?«
    »Ich weiß es nicht. Sie ist schon lange nicht mehr mit von der Partie.«
    »Freundin?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Freunde?«
    »Ich hatte den Eindruck, dass er ein kultivierter Gentleman ist, aber er hat auch was Machohaftes an sich. Was meinen Sie?«
    »Das Gleiche. Ich glaube, er ist an unserem Ufer. Wissen Sie, wie oft er rauf zu seinem Club kommt?«, fragte ich ihn.
    »Ich habe keine Ahnung. Normalerweise werden die Staatsoder die Ortspolizei verständigt, wenn die Bewohner eines großen Hauses oder eines Great Camps weg sind, damit die Polizei das Anwesen im Auge behalten kann. Aber Madox hat fest angestellte Wachmänner, die sieben Tage die Woche rund um die Uhr Dienst haben. Meines Wissens ist das Anwesen niemals unbeaufsichtigt.«
    Das hatte ich anhand dessen, was Madox mir und Kate erzählt hatte, schon vermutet, und jetzt wurde es bestätigt. »Hat schon mal jemand die Meinung geäußert, dass der Custer Hill Club etwas anderes als ein privater Jagd- und Angelclub sein könnte?«
    Nachdenklich trank er einen Schluck Kaffee und erwiderte dann: »Na ja, als das Anwesen gebaut wurde, vor etwa zwanzig Jahren -zehn Jahre, bevor ich hierherkam -, habe ich gehört, dass keine einheimischen Baufirmen beschäftigt wurden. Und es ging das Gerücht, dass der Bauherr, wer immer das auch sein mochte, einen Atombunker einbauen und einen sechzehn Meilen langen Zaun anbringen ließ, was stimmte, außerdem Funkantennen und Überwachungsgeräte, was ebenfalls stimmte. Und ich nehme an, die Dieselgeneratoren wurden damals ebenfalls aufgestellt. Es hieß, dass dort sonderbare Leute kommen und gehen, dass mitten in der Nacht Lieferwagen vorfahren und so weiter und so fort.« Und er fügte hinzu: »Wissen Sie, die Leute auf dem Land haben viel Zeit und eine blühende Phantasie. Aber einiges davon traf zu.«
    »Richtig. Und was ging nach Ansicht der Leute dort vor sich?« »Na ja, ich weiß das bloß aus zweiter Hand ... aber das war während des Kalten Krieges, daher haben viele Leute vermutet, dass es sich um eine geheime Anlage der Regierung handelt.« Und er fügte hinzu: »Ich nehme an, angesichts der Größenordnung des Projekts war das eine logische Vermutung, und wenn man bedenkt, was den Leuten damals durch den Kopf ging.«
    »Vermutlich. Aber hat mal jemand nachgefragt?« »Soweit ich weiß, hat niemand gefragt. Das Anwesen war ziemlich abgeschottet. Und es wäre auch völlig egal gewesen, wenn irgendjemand bestritten hätte, dass es sich bei dem Projekt
    um eine Einrichtung der Regierung handelt. Die Leute hier sind für gewöhnlich ziemlich patriotisch, und solange sie dachten, das Anwesen wäre eine geheime Anlage der Regierung, haben sie ihre Neugier bezähmt und sich ferngehalten.«
    Ich nickte. Interessante Feststellung. Ich nehme an, wenn man Milliardär ist und Wert auf persönliche Sicherheit und Privatsphäre legt, könnte einem das Gerücht durchaus zupass kommen, dass sich hier um eine geheime Regierungseinrichtung handelt, die als Privatclub getarnt ist. Das war genauso gut wie ein sechzehn Meilen langer Zaun. »Aber jetzt, nehme ich an, weiß jeder, dass es ein privater Jagd- und Angelclub ist«, sagte ich.
    »Ein paar Leute sind immer noch der Meinung, dass es eine geheime Anlage der Regierung ist.«
    Mir war klar, welchen Vorteil Madox hatte, wenn er das Geheimnis wahrte.
    »Schauen Sie«, fuhr Schaeffer fort, »es ist nicht illegal, wenn man sein Grundstück mit einem Zaun und Alarmanlagen umgibt, private Wachmänner engagiert oder meinetwegen sogar Orgien wie im alten Rom feiert. Reiche Leute machen verrücktere Sachen. Paranoia und Schrullen sind nicht illegal.«
    »Paranoia und Schrullen sind nie der Schlusspunkt«, erklärte ich Major Schaeffer.
    »Einverstanden. Aber wenn Bain Madox in irgendwelche kriminellen Sachen verwickelt sein sollte, weiß ich nichts davon.« Er schaute mich an. »Wenn Sie mehr wissen, als Sie mir verraten wollen, dann wird's jetzt höchste Zeit, dass Sie's mir sagen.«
    »Mir hat man lediglich gesagt, dass es ums Hochtreiben der Ölpreise geht.«
    Er dachte einen Moment lang darüber nach, und ich sah, dass ihm dieser Bockmist die gleichen Schwierigkeiten bereitete wie mir, als ich ihn von Walsh zu hören gekriegt hatte. »Sie meinen also«, sagte

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