John Corey 04 - Operation Wildfire
denn auf dem Grundstück zu finden?«, fragte mich Schaeffer.
»Das weiß ich nicht.«
»Richter mögen keine Schnüffeltouren. Lassen Sie sich etwas einfallen. Haben Sie auf dem Grundstück oder im Haus irgendwas gesehen, das ich dem Staatsanwalt vorlegen kann?«
»Ich habe mehr Sicherheitsvorkehrungen gesehen, als der Präsident auf seiner Ranch hat.«
»Das ist nicht illegal.«
»Richtig. Tja ... ich glaube, wir müssen uns einfach weiter mit dem Fall befassen. Warum lassen Sie das Grundstück nicht überwachen?«, schlug ich vor.
»Wonach soll ich Ausschau halten?«
»Nach Leuten, die kommen und gehen, Madox eingeschlossen. Wir brauchen keine Genehmigung für eine Observation«, erinnerte ich ihn. »Nur einen Anfangsverdacht.«
»Danke für den Hinweis. Na ja, der einzige Verdacht, den ich habe, beruht auf dem, was Sie mir erzählen.« Er dachte einen Moment lang nach und fragte dann: »Wollen Sie diesen Typ aufschrecken? Ich meine, wollen Sie eine offene oder eine verdeckte Observation?«
»Eine verdeckte. Zum Beispiel Holzfäller, die die Straße und die Grundstücksgrenzen beobachten.«
»Okay ... aber dazu muss ich die Bezirkspolizei verständigen und die Sache mit ihr absprechen, und ich muss Sie darauf hinweisen, dass Madox meiner Meinung nach Freunde in der Sheriff-Dienststelle hat.«
Ich dachte darüber nach und hatte den Eindruck, dass Mr. Bain Madox, der Herr des Hauses, seine Tentakeln ins ganze Umland ausgestreckt hatte, was Rudys Anruf im Custer Hill Club bestätigt hatte. »Hat Madox auch in dieser Dienststelle Freunde?«, fragte ich Schaeffer.
»Nicht unter meinem Kommando«, erwiderte er, ohne zu zögern.
»Richtig.« Aber woher wollte er das wissen? »Wenn Sie meinen, dass irgendjemand bei der Sheriff-Dienststelle zu eng mit Madox verbandelt ist, dann können Sie meiner Ansicht nach guten Gewissens eine Observation durchführen, ohne den Sheriff zu verständigen.«
»Nee. Ich muss die Sache mit dem Sheriff klären, statt sie noch schwieriger zu machen.«
»Sie haben völlig recht.« Wir befanden uns nicht mal auf dem gleichen Planeten. Major Schaeffer leitete einen sauberen, straff geführten Laden, was schön war, aber im Moment nicht ganz praktisch. »Diese Observation ist wirklich notwendig.«
»Ich werde sehen, was ich tun kann.«
»Großartig. Kate und ich waren übrigens im Leichenschauhaus, bevor wir hierherkamen«, teilte ich ihm im Nachhinein mit.
Er wirkte etwas überrascht und fragte dann: »Haben Sie irgendwas Neues entdeckt?«
»Ich habe mit der Pathologin gesprochen - Dr. Gleason. Sie sollten mit ihr reden.«
»Das habe ich auch vor. Was hat sie gesagt?«
»Na ja, offenbar hat man Detective Muller vor seinem Tod körperliche Gewalt angetan.«
Er verarbeitete es und fragte mich dann: »Was für körperliche Gewalt? «
»Ich bin kein Pathologe«, sagte ich und fügte nicht ganz wahrheitsgemäß hinzu: »Ich war bloß dort, um ihn zu identifizieren und mich von ihm zu verabschieden.«
Er nickte. »Ich spreche heute Abend mit ihr.«
»Sie hat offenbar Teppichfasern und Hundehaare gefunden«, sagte ich und erklärte ihm, was Dr. Gleason entdeckt hatte. »Wenn Sie nicht von dem Teppichboden in seinem Camper stammen, stammen sie möglicherweise von einem Teppich im Custer Hill Club. Harry hatte keinen Hund.«
»Na schön. Wenn wir einen Durchsuchungsbefehl kriegen, überprüfen wir das.«
Major Schaeffer hatte weitreichende Pläne für eine Ermittlung, die für ihn eher kurz ausfallen dürfte, daher klärte ich ihn auf. »Sie werden diesen Fall mit dem FBI teilen müssen, und die teilen nicht gern, und sie lassen andere auch nicht richtig mitspielen.«
»Bei einem Mord, auch an einem Bundesagenten«, erinnerte er mich, »ist der Staat zuständig, nicht der Bund.«
»Das weiß ich, Major. Und letzten Endes kommt es möglicherweise auch zu einem Mordprozess vor einem Staatsgericht. Aber das FBI wird wegen eines Angriffs auf einen Bundesagenten ermitteln, und das ist eine Straftat im Sinne der Bundesgesetze. Unter dem Strich läuft es aufs Gleiche raus - die werden hier überall einfallen und sich den Fall unter die Nägel reißen.«
»Es ist nach wie vor mein Fall«, sagte Major Schaeffer.
»Richtig.« Das war genauso, wie wenn ein alteingesessener Landherr einer einfallenden Armee erklärte, dass sie widerrechtlich seinen Grund und Boden betrete. »Dr. Gleason nimmt zum Beispiel die Autopsie nicht vor. Die Leiche wird nach New York überführt.«
»Das
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