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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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ja«, sagte er, »die normalerweise verwendeten VLF-Wellen - sehr niedrige Frequenzen - dringen zum Beispiel nicht in die Tiefen der Ozeane durch, vor allem, wenn das Wasser sehr salzhaltig ist. Salzig also.«
    »Salzhaltig habe ich verstanden.«
    »Gut. Aber ELF-Wellen pflanzen sich unabhängig von den atmosphärischen Bedingungen rund um die Welt fort, und sie durchdringen alles, auch Berge, Ozeane und die Eiskappen der Pole. Mit ihnen kann man auch ein tief abgetauchtes U-Boot jederzeit und überall erreichen. Wenn es keine ELF-Wellen gäbe, hätten wir mit einigen Booten unserer Atom-U-Boot-Flotte keine Funkverbindung, und das könnte zu einem ernsten Problem führen, wenn der Ballon hochginge.«
    »Welcher Ballon?«
    »Der Ballon. Das ist unsere Bezeichnung für einen Atomkrieg. «
    »Richtig. Ballon gefällt mir besser.« Wieder schauten Kate und ich uns an und versuchten das Ganze zu begreifen. Ich wusste nicht, wie ihr zumute war, aber ich machte mir beim Gedanken an Bain Madox ein paar Sorgen.
    Commander Nasseff riss einen Weltuntergangswitz und sagte: »Wenn ELF nicht wäre, könnten wir keinen tüchtigen, totalen Atomkrieg führen.«
    »Tja, Gott sei Dank, dass wir ELF haben.«
    Er gluckste. »Das ist ein alter Funkerwitz bei der Navy.«
    »Das ist ja ein echter Brüller. Habt ihr noch mehr?«
    »Nun ja, jesses, es ist lange her, seit dem Kalten Krieg, aber-«
    »Und das ist also die einzige Art«, unterbrach ich ihn, »... der einzige Grund, weshalb jemand ein ELF-Funkgerät verwendet - um mit einem U-Boot zu sprechen.«
    »Nun ja«, erwiderte er, »es ist eigentlich kein Funkgerät, über das man sprechen kann - es ist eher ein Signalsender - wie ein Telegraf - zum Absetzen von chiffrierten Buchstabencodes, mit denen man Nachrichten übermittelt.«
    »Und nur an ein U-Boot?«
    »Richtig. An ein tief abgetauchtes U-Boot. ELF-Wellen sind sehr lang, und daher erfolgt die Übermittlung sehr langsam. Aber sie können alles durchdringen. Daher werden sie in der Praxis nur eingesetzt, um Verbindung mit U-Booten aufzunehmen, die mit normalen Mitteln nicht erreicht werden können.«
    »Richtig. Können ELF-Wellen mein Handy stören?«
    Wieder gluckste er. »Nein. Diese Wellen sind so außergewöhnlich, dass sie keine anderen Funkwellen, Mikrowellen oder irgendetwas anderes überlagern, das wir im Alltag gebrauchen.«
    »Diese ELF-Signale sind also Buchstabencodes«, sagte Kate zu ihm.
    »Richtig.«
    »Und sie können nur von Unterseebooten empfangen werden?«
    »Nun ja, sie können von jedem empfangen werden, der einen ELF-Empfänger hat. Aber wenn man den Code nicht kennt, der sich häufig ändert, wäre es sinnlos. Man hört lediglich Impulse, das sind die verschlüsselten Buchstaben. Soweit ich weiß, besteht der gängigste Code aus drei Buchstaben.«
    »Und damit kann man den Leuten im U-Boot alles mitteilen, was sie wissen müssen?«, fragte Kate.
    »Für gewöhnlich teilt man ihnen nur mit, dass sie die normale Funkverbindung herstellen sollen«, erklärte er. »Ein ELF-Signal ist ein sogenannter Weckruf. Damit macht man den U-Boot-Kommandanten darauf aufmerksam, dass etwas im Gang ist und dass er sich melden soll. Aber manchmal enthält der Buchstabencode auch eine klare Nachricht. Er könnte zum Beispiel Auftauchen bedeuten oder Position A ansteuern was eine vorher festgelegte Koordinate ist. Kommen Sie mit?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Kate.
    »ELF kann man nicht für lange, geschwätzige Nachrichten verwenden. Es kann bis zu einer halben Stunde dauern, bis das Signal das U-Boot erreicht. Außerdem sollte ich vielleicht darauf hinweisen, dass ein U-Boot kein ELF-Signal absetzen kann. Es kann nur eins empfangen.«
    »So ähnlich wie , Rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an .«
    »Richtig.«
    »Wieso kann ein U-Boot keine ELF-Nachricht senden?«, fragte Kate.
    »Der Sender und die Antenne müssen sich an Land befinden. Ich kann das später noch erklären. Vorerst nur so viel: Wenn ein U-Boot auf diese Nachricht reagieren will oder wenn der Kommandant weitere Angaben braucht, dann muss sich das U-Boot in die Nähe einer hydro-akustischen Unterwasserstation begeben - wenn die Zeit reicht -, oder es muss näher zur Oberfläche gehen und eine Funkboje hochschicken, damit es via VLF beziehungsweise heutzutage via Satellit oder mit anderen Mitteln antworten oder mehr Informationen einholen kann.«
    »Was meinen Sie mit wenn die Zeit reicht ?«
    »Nun ja, wenn zum Beispiel die andere Seite ihre

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