John Corey 04 - Operation Wildfire
Können Sie uns damit weiterhelfen?«
»Ich glaube schon ...« Er stockte und sagte dann: »Darf ich fragen, worum es dabei geht?«
Ich schaltete mich ein. »Guten Tag, Commander. Hier spricht Detective Corey, der für Special Agent Mayfield arbeitet.«
»Nennen Sie mich einfach John.«
»Gleichfalls. Die Antwort auf Ihre Frage ist leider eine streng vertrauliche Angelegenheit, und wir dürfen Ihnen lediglich mitteilen, dass es dringend ist.«
»Ich verstehe ... Was wollen Sie denn wissen?«
»Kann man mit ELF-Wellen ein Ei braten?«, fragte ich.
Kate wirkte angesäuert, aber Commander John erwiderte: »Das glaube ich nicht.«
John Nasseff klang wie der typische stocksteife Navy-Typ, der er wahrscheinlich auch war, daher fügte ich rasch hinzu: »War nur ein Witz. Können Sie uns ein paar Hintergrundinfos über ELF-Wellen liefern? Und bitte nicht zu viel Technologie. Ich kann nicht mal mein Autoradio programmieren.« Immerhin brachte ich ihn zum Kichern, worauf er erwiderte: »Na schön ... es geht zwar um Technologie, aber ich versuche mich verständlich auszudrücken. Zunächst einmal bin ich kein Experte für ELF-Signale, aber ein paar Grundkenntnisse kann ich Ihnen bestimmt liefern.«
»Wir sind ganz Ohr.« Ich schlug meinen Notizblock auf und griff zu meinem Stift.
»Nun ja, zunächst einmal ... ich hole mir das teilweise auf meinen Computer ... okay, ELF-Wellen werden auf einer extrem niedrigen Frequenz gesendet ...« Er gluckste vor sich hin und sagte: »Deswegen heißen sie ja so ... Jedenfalls sind es extrem lange Wellen, wenn man also, sagen wir mal, bei 82 Hertz oder 0,000082 Megahertz sendet - das entspricht einer Wellenlänge von 3658535,5 Metern, beziehungsweise 3658,5 Kilometern -«
Ich legte den Bleistift hin und sagte: »Moment, John. Wir wollen mit unserem ELF-Sender keine Nachricht absetzen. Wer verwendet diese Wellenlänge? Und wofür wird sie verwendet?«
»Normalerweise wird sie nur vom Militär verwendet«, erwiderte er. »Vor allem von der Navy. Damit setzt man sich mit Atom-U-Booten in Verbindung, die in großer Tiefe operieren.«
Kate und ich schauten einander an. Am liebsten hätte ich ihn gefragt, ob er Fred kannte. »Kann man diese ELF-Wellen abhören?«, erkundigte ich mich stattdessen.
»Klar. Wenn man die richtigen Geräte hat. Aber man muss womöglich lange warten, bis man ein ELF-Signal empfängt.«
»Warum?«
»Die haben nur einen sehr begrenzten Einsatzbereich. Und alles, was man hört, dürfte verschlüsselt sein.«
»Okay ... gehen Sie Folgendes mit uns durch. Wer, was, wo, wann, wie und warum?«
»Ich glaube nicht, dass irgendwas von dem, was ich sage, geheim ist, aber ich muss Sie fragen, ob Sie auf einer sicheren Verbindung sind.«
Typisch Militärfunker. Vielleicht hörte Ned zu, um sich die
Zeit zu vertreiben, aber er wirkte nicht wie ein Spion, und Wilma schaute wahrscheinlich einen Teleshopping-Sender. »Wir telefonieren von einem normalen Festnetzanschluss aus, den ich aber nur einmal benutze, da ich in einem Hotel in den Adirondacks bin.« Genau genommen waren wir nicht mehr in den Adirondack Mountains, aber Walsh und Griffith sollten denken, wir wären noch dort, wenn sie von diesem Gespräch erfuhren. »Ein Hotel namens The Point«, fügte ich hinzu. »Der Küchenchef ist Franzose, aber ich glaube nicht, dass er mithört.«
»Na schön ... wie schon gesagt, der Großteil von dem Zeug ist nicht geheim. Also, dann will ich Ihnen mal den praktischen Einsatz der ELF-Technologie erklären. Wie Sie wissen, haben wir Atom-U-Boote, die über einen langen Zeitraum hinweg - manchmal monatelang - in sehr großer Tiefe operieren. Die meisten dieser U-Boote operieren in ihrem festen Patrouillengebiet in der Nähe ... nun ja, das ist ein bisschen heikel, aber ich sage einfach mal, in der Nähe von hydro-akustischen Unterwasserstationen, wo sie über normale Funkkanäle mit dem Marineeinsatzkommando in Verbindung stehen. Aber manche dieser U-Boote können auch draußen im Niemandsland unterwegs sein. Zu weit von diesen Unterwasserstationen entfernt, aber in Notfallsituationen muss sich das Marineeinsatzkommando für die Pazifikflotte in Pearl Harbor beziehungsweise für die Atlantikflotte in Norfolk auch mit den Atom-U-Booten in Verbindung setzen können, die auf tiefer Tauchfahrt oder nicht in der Nähe einer UnterwasserRelaisstation sind. Können Sie mir bislang folgen?«
Ich schaute Kate an, die nickte, worauf ich sagte: »Klar. Fahren Sie fort.«
»Nun
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