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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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dritten.«
    Kate dachte einen Moment lang darüber nach, dann fragte sie: »Ich verstehe ... aber rein theoretisch ... ist das streng geheim, oder ist es von Rechts wegen untersagt, einen solchen Sender zu bauen?«
    »Ich glaube nicht, dass es von Rechts wegen untersagt ist, und was die Technologie und die zugrundeliegende Physik angeht, da ist nichts streng geheim. Das eigentliche Problem ist, dass der Bau eines ELF-Senders sehr kostspielig sein kann und dass es keine praktische Verwendung dafür gibt, wenn man mal vom Funkkontakt mit U-Booten absieht, beziehungsweise neuerdings und in sehr begrenztem Umfang von der geophysikalischen Forschung.«
    Ich glaubte nicht, dass sich Bain Madox für geophysikalische Forschungen interessierte, aber möglich wäre es, deshalb fragte ich: »Kann man mit diesen ELF-Wellen Erdölvorkommen aufspüren?«
    »Das würde ich doch meinen.«
    »Geologen könnten sie also bei der Suche nach Öl verwenden.«
    »Theoretisch ja, aber ELF-Stationen können nur an ein paar wenigen Orten auf der Welt errichtet werden.«
    »Wieso das?«, erkundigte sich Kate.
    »Nun ja, da wir jetzt über die eigentlichen Sender sprechen, muss ich das erklären. Sie haben gefragt, weshalb ein U-Boot keine ELF-Nachricht absetzen kann. Ein Grund dafür ist, dass ELF-Sender nur an Land und in einer Gegend mit einer sehr geringen Leitfähigkeit des Bodens errichtet werden können. Und es gibt nur ein paar Orte auf diesem Planeten, wo diese geologischen Bedingungen vorhanden sind.«
    »Und wo ist das?«, fragte ich natürlich.
    »Nun ja, zum einen dort, wo der russische Sender, Zews genannt, steht - nordwestlich von Murmansk, nahe dem Polarkreis. Eine weitere Stelle, wo die notwendigen Voraussetzungen vorhanden sind, ist hier in den USA. Unsere beiden Sender sind die Wisconsin Transmitter Facility - WTF - und die Michigan Transmitter Facility - MTF. Beide befinden sich auf der gleichen geologischen Formation, der sogenannten Laurentischen Platte.«
    »Und das ist alles?«
    »Nun ja, was die vorhandenen ELF-Sender angeht, ist das alles. Aber die Briten hätten während des Kalten Kriegs beinahe einen für die Royal Navy gebaut, ebenfalls an einer dafür geeigneten Stelle, dem sogenannten Glengarry Forest in Schottland. Aber aus einer ganzen Reihe von politischen und praktischen Gründen verwarf man die Idee.«
    Eine Zeitlang sagten weder Kate noch ich irgendwas, dann fasste Kate noch einmal alles zusammen. »Es gibt also auf der ganzen Welt nur drei ELF-Sender.«
    Commander Nasseff erlaubte sich wieder einen kleinen Scherz und erwiderte: »Als ich das letzte Mal nachgezählt habe, ja.«
    Tja, dachte ich, dann m üssen Sie noch mal nachzählen, Commander. Kate und ich warfen einander einen Blick zu, aber keiner von uns stellte die naheliegende Frage nach anderen geeigneten und möglicherweise ganz in der Nähe liegenden Standorten. Wir waren uns darüber im Klaren, dass wir diese Frage zurechtfeilen mussten, damit Commander Nasseff hinterher nicht an der Kaffeebar saß und irgendwelchen Leuten erzählte, dass sich Corey und Mayfield nach ELF-Sendern in den Adirondack Mountains erkundigt hatten.
    »Hat Ihnen das weitergeholfen?«, fragte John Nasseff, der unserem Schweigen offenbar entnahm, dass wir ihm nicht noch mehr Zeit stehlen wollten.
    »Sehr sogar«, erwiderte Kate. »Vielen Dank. Nur noch eine Frage. Eins ist mir nicht ganz klar. Sie sagten doch, eine Privatperson könnte einen ELF-Sender bauen?«
    John Nasseff dachte vermutlich an sein Mittagsessen, antwortete aber trotzdem. »Sicher. Jemand kann einen in seinem Keller oder seiner Garage bauen. Es handelt sich genau genommen um eine ziemlich einfache Technologie, und einige Komponenten sind vermutlich im Fachhandel zu beziehen, und was nicht jederzeit erhältlich ist, kann man anfertigen lassen oder mit dem entsprechenden Geld auch kaufen. Das eigentliche Problem ist der Standort der Antenne und die Größe der Antenne.«
    »Wieso ist das ein Problem?«
    »Weil es sich nicht um die übliche vertikale Antenne handelt. Eine ELF-Antenne besteht eigentlich aus einem oder mehreren langen Kabeln. Diese Kabel werden an einer Art Telefonmasten gespannt, bilden für gewöhnlich einen großen Kreis und ziehen sich meilenweit.«
    Das klang nach etwas, das ich unlängst gesehen hatte. »Warum ist das so schwierig ... beziehungsweise kostspielig?«, fragte ich.
    »Nun, kostspielig ist es«, erwiderte Nasseff, »wenn es die Regierung macht.« Er lachte laut auf und fuhr

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