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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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dann fort. »Wie schon gesagt, alles hängt von der Geologie und der Geographie ab. Zunächst einmal muss man einen Standort finden, an dem
    die Felsformation dafür geeignet ist, dann muss man ein Stück Land erwerben, das groß genug ist.«
    »Was dann?«
    »Nun ja, dann zieht man seine Kabel, die genau genommen die Zuleitung der Antenne bilden. Diese Kabel müssen sich möglicherweise über Hunderte von Meilen erstrecken - im Kreis, um Platz zu sparen -, beziehungsweise, wenn die geologischen Bedingungen ideal sind, kommt man auch mit, sagen wir mal, fünfzig Meilen oder weniger aus.«
    »Ich komme nicht ganz mit, was die Geologie betrifft«, sagte Kate.
    »Oh, nun ja ... lassen Sie mich kurz nachsehen ... okay - Die notwendigen Voraussetzungen für den Bau einer ELF-Antenne findet man in einer Gegend, in der der Boden nur von einer wenige Meter dicken Sandschicht beziehungsweise von Moränengeröll bedeckt ist. Darunter braucht man einen festen Felsuntergrund aus Granit oder metamorphem ... was zum Teufel ist das?« Er buchstabierte es. »G-N-E-I-S.«
    »Hoffentlich ist das nicht der Startcode«, sagte ich.
    Er gluckste. »Ich nehme an, das ist eine Gesteinsart. Mal sehen ... Gebiete mit sehr alten präkambrischen Gebirgsketten, wie zum Beispiel die Laurentische Platte, wo sich unsere ELF-Anlagen befinden ... die Halbinsel Kola, wo die ihre ELF-Anlage haben ... diese Gegend in Schottland, wo die Briten ihre ELF-Station bauen wollten ... eine Stelle in der Nähe der Ostsee ... nun ja, Sie können sich eine Vorstellung davon machen.«
    Von den Adirondack Mountains sagte er nichts, obwohl ich genau zuhörte.
    »Wenn also jemand eine ELF-Station bauen will«, fuhr er fort, »dann geht er in eine dieser Gegenden, kauft sich genügend Land, treibt Telefonmasten ins Grundgestein und zieht die Antennenkabel, immer im Kreis. Je besser die geologischen Bedingungen, desto kürzer muss das Kabel sein, das die nötige Sendestärke liefert. Danach wird das Antennenkabel mit einem dicken Kupferkabel verbunden, das von einem oder mehreren Telefonmasten abwärts in ein tiefes Bohrloch in das nur schwach leitende Gestein führt. Dann schließt man einen starken Stromgenerator und das ist der größte Ausgabenposten - an die Antennenkabel, worauf der Strom über die Kabel im Kreis läuft und durch die Kupferkabel in den Fels eindringt. Und dann wird die Erde
zur eigentlichen Antenne. Kommen Sie mit?«
    »Absolut«, erwiderte ich.
    Meiner Ansicht glaubte er mir nicht, denn er sagte: »Das ist auch für mich ein bisschen viel Technik. Aber wenn man genügend Strom erzeugt - Tausende von Kilowatt - und die Antenne richtig hinkriegt, dann ist der eigentliche Transmitter anscheinend nicht so schwer zu bauen, und man kann nach Belieben ELF-Signale absetzen.« Und er fügte hinzu: »Leider hört niemand dabei zu.«
    »Die U-Boote schon«, erinnerte ich ihn.
    »Nur wenn sie zufällig auf der Frequenz sind, auf der man sendet. Die Russen senden auf 82 Hertz, wir auf 76 Hertz. Und selbst wenn die U-Boote die entsprechende Frequenz eingestellt haben, weist ihr ELF-Empfänger das Signal wahrscheinlich ab.«
    »Warum?«
    »Weil militärische Funksignale, wie ich schon sagte, per Computer verschlüsselt werden. Sie werden beim Absetzen verschlüsselt und beim Empfang entschlüsselt. Ansonsten«, erklärte er, »könnte jeder Spinner - wie Sie ja bereits angedeutet haben
    - theoretisch die ganze russische und amerikanische U-Boot
Flotte Amok laufen lassen und zum Beispiel, Sie wissen schon,
den Dritten Weltkrieg auslösen.«
    Ich wusste genau, was er meinte, auch ohne das Beispiel.
    Kate war aufgestanden. »Hat schon mal irgendjemand so was versucht?«, fragte sie.
    Commander Nasseff schwieg auf diese Frage, daher stellte ich sie noch mal.
    Er konterte seinerseits mit einer Frage. »Worauf wollt ihr zwei hinaus?«
    Ich wusste, dass das kommen würde, und ich wollte nicht,
    dass er einen Code ans Pentagon absetzte, dessen drei Buchstaben »Corey und Mayfield überprüfen« besagten. »Na ja, wie Sie vielleicht wissen, sind wir in der Abteilung Nahost. Das ist alles, was ich Ihnen sagen darf.«
    Er dachte darüber nach. »Nun ja ... die Leute dort verfügen möglicherweise über die nötige Technologie«, entgegnete er, »oder sie könnten sie vielleicht kaufen ... aber ich glaube nicht, dass in einem dieser Länder die geologischen Voraussetzungen gegeben sind.«
    »Das ist eine gute Nachricht«, sagte ich. Aber hier ging es eigentlich gar nicht

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