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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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um unsere Freunde aus dem Nahen Osten. Daher hakte ich nach. »Hat schon mal jemand - früher vielleicht - versucht, ein falsches Signal an unsere U-Boot-Flotte abzusetzen?«
    »Ich habe diesbezüglich mal ein Gerücht gehört.«
    »Wann? Wie? Was ist passiert?«
    »Nun ja ... wenn man denn einem Gerücht Glauben schenken will, empfing unsere U-Boot-Flotte vor etwa fünfzehn Jahren verschlüsselte ELF-Mitteilungen, aber die Bordcomputer konnten den Code nicht erkennen und nahmen sie nicht an. Und als sich die U-Boot-Kommandanten auf anderem Weg mit dem Marineeinsatzkommando in Pearl Harbor und Norfolk in Verbindung setzten«, fuhr er fort, »teilte man ihnen mit, dass man keine Nachricht via Wisconsin abgesetzt hatte - Michigan gab es damals noch nicht.« Er schwieg einen Moment lang und fügte dann hinzu: »Allem Anschein nach hatte ... irgendjemand falsche Nachrichten abgesetzt, aber die Sicherheitsvorkehrungen funktionierten, und kein U-Boot wurde aufgrund dieser Nachrichten tätig.«
    »Inwiefern tätig?«, fragte ich. »Was besagten diese Nachrichten?«
    »Starten.«
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen, dann fragte Kate: »Könnten eventuell die Russen diese Nachrichten abgesetzt haben?«
    »Nein. Zunächst einmal hatten die Russen bis 1990 keine ELF-Anlagen, und selbst wenn sie welche gehabt hätten, wäre es völlig unlogisch, dass sie den amerikanischen U-Booten den Abschussbefehl auf die UdSSR erteilen.«
    Dem konnte ich nur beipflichten. »Wer war es dann?«, fragte ich.
    »Schauen Sie«, erwiderte er, »das könnte auch einfach eine der vielen Märchengeschichten aus dem Kalten Krieg sein, die sich U-Boot-Fahrer oder Funker ausgedacht haben, um bei ihren Freundinnen oder Zechkumpanen Eindruck zu schinden.«
    »Richtig«, stimmte ich ihm zu. »So eine Geschichte ist allemal gut für eine Kuscheleinheit oder ein Freibier. Aber sie könnte auch wahr sein.«
    »Schon möglich.«
    »Folglich«, sagte ich, »haben wir uns bei den ELF-Sendern verzählt. Ich komme mittlerweile auf vier.«
    Er schwieg eine Weile, dann erwiderte er: »Bis vor etwa fünfzehn, sechzehn Jahren gab es auf der ganzen Welt nur eine ELF-Station - unsere in Wisconsin. Wie schon gesagt, Michigan war damals noch nicht gebaut und Zews auch nicht. Deswegen glaube ich, dass diese Geschichte jeder Grundlage entbehrt. Wer würde denn einen Atomkrieg auslösen wollen und zu diesem Zweck einen ELF-Sender bauen.«
    Meinem verrückten Exschwiegervater traute ich das durchaus zu, aber der war zu geizig für so was. Daher erwiderte ich: »Die Chinesen? Sie wissen schon ... die erteilen den Angriffsbefehl gegen die Russen, lehnen sich zurück und schauen zu, wie wir uns gegenseitig vernichten.«
    »Nun ja, das wäre möglich. Aber wenn man ihnen auf die Schliche käme, würde es mich nicht wundern, wenn sich die Russen und die Amerikaner auf einen gemeinsamen Atomschlag gegen sie verständigten. Das wäre ein sehr gefährliches Spiel.«
    Das war es, und ein Land, das mit von der Partie war, wie zum Beispiel China oder Russland, würde sich so was zweimal überlegen. Aber ein reicher, durchgeknallter Privatmann, der irgendwo in den Bergen hockte, könnte vielleicht aus lauter Jux und
    Tollerei mit einem ELF-Sender herumspielen. »Sie haben gesagt, diese ELF-Wellen können abgehört werden«, hielt ich Commander Nasseff vor, »folglich nehme ich an, dass auch der Sender angepeilt werden kann.«
    »Eine gute Annahme. Aber dem ist nicht so. Sie müssen bedenken, dass die Erde selbst zur Antenne wird, sodass die Signale in weitem Umkreis ausgestrahlt werden.«
    »Wie eine Art kosmische Botschaft?«
    »Nun ja ... es ist eher wie bei einem Erdbeben. So als käme das Signal von überall her.«
    »Man kann also den Ausgangspunkt eines ELF-Signals nicht orten?«
    »Nicht so, wie Sie es sich vorstellen. Aber die Empfänger eines ELF-Signals können sich durch ein Abgleichen der Empfangsstärke an ihren jeweiligen Standorten eine ungefähre Vorstellung davon verschaffen, wo sich der Sender befindet. Es ist genauso wie bei allen anderen Energiequellen - je weiter man weg ist, desto schwächer wird der Empfang. Dadurch haben wir ja erfahren, dass die Russen ihren Zews-Sender hatten - wir hatten vermutet, dass die Russen einen ELF-Sender für den Funkverkehr mit ihren U-Booten hatten, daher richteten wir auf Grönland eine Abhörstation ein, die prompt starke Signale empfing. Nach einer Weile konnten wir den Ausgangspunkt orten, der sich irgendwo auf der Halbinsel Kola

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