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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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unter die Arme, zog ihn hoch und setzte ihn wieder auf seinen Stuhl.
    Harry versuchte, ruhiger zu atmen und seine zuckenden Muskeln in den Griff zu kriegen. Er konnte immer noch nicht richtig sehen, und jedes Geräusch klang blechern.
    Einer der Wachmänner gab ihm eine Plastikflasche mit Wasser, die er kaum halten konnte.
    »Schon erstaunlich, was Elektrizität alles mit einem machen kann«, sagte Mr. Madox. »Und hinterlässt so gut wie keine sichtbaren Spuren. Wo waren wir stehengeblieben?«
    Harry wollte »Leck mich« sagen, aber er brachte kein Wort heraus.
    »Ich glaube, Sie wollten mich davon überzeugen, dass Sie auf einem Routineeinsatz waren und Ausschau nach Ausbildungslagern der IRA gehalten haben. Ich bin nach wie vor nicht überzeugt. «
    Harry holte tief Luft und sagte: »Es stimmt.«
    »Nun denn, ich kann Ihnen versichern, dass sich auf meinem Grundstück keine Angehörigen der Irisch-Republikanischen Armee aufhalten. Meine Vorfahren waren vielmehr durchweg Engländer, Mr. Muller, und ich habe nichts für die IRA übrig.«
    Harry erwiderte nichts.
    »Okay«, sagte Madox, »lassen wir den Mist von wegen IRA und kommen zur Sache. Was genau soll nach Meinung Ihrer Vorgesetzten hier vor sich gehen?«
    Wieder antwortete Harry nicht.
    »Brauchen Sie eine elektrische Aufforderung, damit Sie meine Frage beantworten?«
    »Nein ... ich weiß es nicht. Sie haben mir nichts gesagt.«
    »Aber Sie müssen doch irgendwas gesagt haben, wie zum Beispiel, Harry, wir haben den Verdacht, der Custer Hill Club ist ... was? Wie haben sie Ihnen diesen Ort hier und seine Mitglieder dargestellt? Für mich ist das wirklich wichtig, und ich möchte, dass Sie es mir sagen. Früher oder später werden Sie es mir sowieso verraten. Jetzt ist es einfacher.«
    Harry versuchte trotz des Stromschlags einen klaren Gedanken zu fassen, über seine Lage nachzudenken. Er hatte noch nie
    auf der falschen Seite eines Vernehmungstisches gesessen und daher weder die Erfahrung noch die Ausbildung, die ihm in so einer Situation hätten weiterhelfen können.
    »Mr. Muller?«
    Er wusste nicht recht, ob er bei der IRA-Geschichte bleiben oder dem Mistkerl das Wenige erzählen sollte, was er wusste. Natürlich ging es darum, hier lebend rauszukommen, auch wenn er noch immer nicht recht glauben konnte, dass er sich in Lebensgefahr befand.
    »Mr. Muller? Das Vogelbeobachten haben wir durch - die IRA ebenfalls -, was genau genommen eine ganz gute Geschichte ist. Aber sie stimmt nicht. Sie kommen mir ein bisschen verwirrt vor, daher will ich Ihnen weiterhelfen. Man hat Ihnen gesagt, dass der Custer Hill Club aus einem Haufen reicher, alter rechtsgerichteter Spinner besteht, die möglicherweise irgendetwas Illegales im Schilde führen. Richtig?«
    Harry nickte.
    »Was hat man Ihnen sonst noch über uns erzählt?«
    »Nichts. Sonst muss ich nichts wissen.«
    »Ah, ja. Der Wissensbedarf. Hat man erwähnt, dass mehrere Mitglieder von uns Leute von hohem Rang und Einfluss in Gesellschaft und Politik sind?«
    Harry schüttelte den Kopf. »Das muss ich nicht wissen.«
    »Nun ja, ich glaube, Sie müssen das wissen. Deswegen sind Sie hier, ob Sie es wissen oder nicht. Tatsache ist, dass die Mitglieder dieses Clubs über große Macht verfügen. Politische Macht, finanzielle Macht, militärische Macht. Wussten Sie, dass der stellvertretende Verteidigungsminister eines unserer Mitglieder ist? Ein anderer ist Nationaler Sicherheitsberater des Präsidenten. Haben Sie das gewusst?«
    Harry schüttelte den Kopf.
    »Wir schätzen es ganz und gar nicht, wenn eine Bundesbehörde eine unrechtmäßige Observation unseres Anwesens durchführt, auf dem alles mit rechten Dingen zugeht. Wir gehen auf die Jagd, wir angeln, trinken und sprechen über die Weltlage.
    Das Versammlungsrecht, die Redefreiheit und die Privatsphäre sind durch die Verfassung daselbst geschützt. Richtig?«
    Harry nickte.
    »Irgendjemand in Ihrer Behörde hat seine Grenzen überschritten, und diese Person wird für ihr Verhalten Rede und Antwort stehen müssen.«
    Wieder nickte Harry. Er glaubte Madox. Es wäre nicht das erste Mal, dass seine Bosse Mist gebaut und die Observation einer Gruppe oder Person angeordnet hatten, die sich nichts hatten zuschulden kommen lassen. Andererseits waren Observationen genau dazu da -um festzustellen, ob der Verdacht auf kriminelle Umtriebe zutreffend war oder zumindest gerechtfertigt. »Ich glaube, die haben Mist gebaut«, sagte Harry.
    »Oh, das weiß ich. Und Sie sind

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