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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Handvoll.
    Nirgendwo war ein Handtuch, daher wischte er sich die Hände an der Hose ab. Er kehrte zum Bett zurück und setzte sich. Er dachte über sein Gespräch mit Bain Madox nach.
    Das nukleare Armageddon.
    Was, zum Teufel, meint das Arschloch damit, sagte er zu sich selbst.
    Und was hatte es mit der Zusammenkunft auf sich, zu der er eingeladen war? Allzu schlau wurde er daraus nicht ... es sei denn, das Ganze war ein abgekartetes Spiel.
    Er stand auf. »Genau!« Das ist eins dieser dämlichen Ausbildungslager. »Elende Scheiße!«
    Er dachte über den ganzen Auftrag nach, von den zehn Minuten in Tom Walshs Büro über den Typ von der Technik bis zum Durchschneiden des Zauns, den Wachmännern und dieser Gefängniszelle in einem Privathaus - die ganze Sache war eine Art Prüfung ... einer dieser Survival-Kurse - überleben, ausweichen, widerstehen und fliehen.
    Tja, das Herausreden hatte er mit Sicherheit nicht bestanden, deshalb war er in der Zelle. Er ging in Gedanken die ganze Vernehmung durch diesen Madox durch - vor allem, was das Widerstehen anging. O Schei ße! Hab ich das verhauen? Was, zum Teufel, habe ich gesagt? Ich habe ihm gesagt, er kann mich kreuzweise, und mich an meine Legende gehalten ... dann habe ich ihm die IRA-Leier aufgetischt, was schlau war ... richtig?
    Er dachte an den Ochsentreiber. W ürden die so was tun? Ja ... vielleicht.
    Und später käme dann die Flucht, ein weiteres Ausweichen und das Überleben in den Wäldern ... Ja! Darauf läuft es hinaus.
    Noch einmal ging er in Gedanken alles durch und bog es sich entsprechend seiner neuen Vermutung zurecht, dass es sich um irgendeine verrückte FBI- oder CIA-Sache handelte. Es musste so sein. Sonst wäre das Ganze zu sonderbar.
    Sie hatten ihn für irgendetwas Wichtiges ins Auge gefasst, und das hier war die große Prüfung. Sie machten so was, um festzustellen, was man aushielt. Der Custer Hill Club war so was Ähnliches wie die CIA-Farm in Virginia, richtig?
    Okay, gut, sagte er sich. Die erste Pr üfung habe ich bestanden. Jetzt nehmen wir an der Zusammenkunft teil und stellen fest, worum es bei dem Ganzen geht. Bleib ruhig, Harry, bleib sauer. »Arschlöcher!«, schrie er in die Kamera. »Ich reiß euch den Kopf ab und scheiß euch in den Hals!«
    Er legte sich auf die dünne Matratze und lächelte vor sich hin. Er gähnte und glitt in einen unruhigen Schlaf.
    Die gleißende Deckenlampe und die Kälte ließen ihn träumen, dass er wieder draußen wäre und durch die Wälder wanderte. Er fotografierte Vögel, stritt sich dann mit ein paar Männern, führte ein freundliches Gespräch mit Mr. Madox, der ihm seine Waffe zurückgab und sagte: »Die werden Sie noch brauchen.« Plötzlich legten die Männer ihre Gewehre an, und Hunde stürmten auf ihn zu. Er drückte den Abzug seiner Glock durch, doch sie ging nicht los.
    Harry setzte sich rasch auf und wischte sich den kalten Schweiß vom Gesicht. Elende Scheiße ...
    Er ließ sich wieder aufs Bett sinken und starrte die Metalldecke an. Irgendetwas machte ihm zu schaffen. Es war Madox. Irgendwie wirkte der Typ ... zu echt. Nein. Der kann nicht echt sein.
    Denn wenn er echt war, schwebte er in Lebensgefahr.
    Die Tür ging auf, und jemand sagte: »Kommen Sie mit.«

DRITTER TEIL
Samstag NORTH FORK, LONG ISLAND
    Wenn Liebe die Antwort ist, k önnten Sie dann die Frage anders formulieren?
    - Lily Tomlin
6
    Kate und ich waren vor der Sperrstunde um 22 Uhr in dem Kaff Mattituck und meldeten uns bei der Inhaberin der Pension an, einer Frau, die mich an die netten Aufseherinnen erinnerte, die in der städtischen Strafvollzugsanstalt in Downtown arbeiten.
    Das reizende alte Haus entsprach genau meinen Erwartungen, ja es übertraf sie sogar. Es war einfach ätzend.
    Wir schliefen am Samstagmorgen bis in die Puppen, deshalb verpassten wir das Frühstück des Hauses und auch die anderen Gäste -zwei davon hatten wir in der Nacht zuvor durch die dünnen Wände gehört. Die Frau war ein Schreihals, aber Gott sei Dank nicht multiorgastisch.
    Jedenfalls zogen wir am Samstag durch die Weinanbaugebiete von North Fork, die dort anstelle der Kartoffelfelder angelegt worden waren, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere. Die Trauben waren jetzt reif, und man stellte daraus einen guten Chardonnay, Merlot und so weiter her. Wir süffelten in jeder Winzerei ein bisschen kostenlosen Wein, und ich genoss vor allem den Sauvignon Blanc, der trocken und fruchtig war, mit einem Hauch ... na ja,

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