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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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verändert einen. Man ist nie wieder ganz der Alte. Aber das muss nicht unbedingt schlimm sein.«
    »Ich weiß. Ich habe Freunde, die es erwischt hat.« Er dachte an John Corey, war sich aber ziemlich sicher, dass Corey, bevor es ihn erwischt hatte, schon der gleiche Klugscheißer gewesen war wie danach. Er sagte: »Manchmal denke ich, ich hätte mich freiwillig melden sollen. Vietnam war zwar vorbei, aber ich hätte trotzdem Dienst tun können. Vielleicht hätte ich die Invasion auf Grenada mitgemacht.«
    »Nun ja, seien Sie nicht zu streng mit sich. Die meisten amerikanischen Männer haben nie gedient. Und um die Wahrheit zu sagen, der Krieg ist eine verdammt furchtbare Sache. Und jetzt sind wir in diesen Krieg gegen den Terrorismus verwickelt, und Sie, Mr. Muller, stehen offenbar an vorderster Front. Richtig?«
    »Äh ... ja.«
    »Und mit Terrorismus meinen wir im allgemeinen islamische Terroristen. Richtig?«
    »Ja ... aber -«
    »Und Sie halten hier Ausschau nach islamischen Terroristen? Kann ich Ihnen dabei behilflich sein?«
    Harry dachte nach, aber Mr. Madox fuhr fort: »Wenn ich
    irgendetwas tun kann, Mr. Muller, dann sagen Sie mir einfach Bescheid. Niemand ist fester davon überzeugt als ich, dass wir den Krieg gegen den Terrorismus gewinnen. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Äh ... tja ... da wäre eine Sache. Vor etwa fünf Jahren war ich auf Typen von der Irisch-Republikanischen Armee angesetzt -Terroristen. Sie hatten etwa fünfzehn Meilen von hier entfernt ein Ausbildungslager.« Harry berichtete Madox von dem Fall und schloss: »Wir haben acht Jungs für drei bis zwanzig Jahre in ein Bundesgefängnis geschickt.«
    »Ach ja. Ich erinnere mich daran, weil es ganz in der Nähe war.«
    »Richtig. Und das hier läuft aufs Gleiche raus. Wir überprüfen eine Menge Privatgrundstücke, um festzustellen, ob dort irgendwelche verdächtigen Aktionen von Seiten der IRA vor sich gehen. Wir hatten nachrichtendienstliche Berichte, die -«
    »Hier geht es also nicht um islamische Terroristen?«
    »Nein. Heute nicht. Wir kümmern uns um die IRA.«
    »Scheint mir in Anbetracht des 11. September reine Zeit- und Geldverschwendung zu sein.«
    »Tja, der Meinung bin ich auch. Aber wir müssen bei allem und jedem auf dem Laufenden bleiben.«
    »Vermutlich.« Madox dachte einen Moment lang nach, dann fragte er: »Sie glauben also, der Custer Hill Club ist... was? Ein Ausbildungslager der Irisch-Republikanischen Armee?«
    »Tja, die Bosse hatten einen Hinweis auf Umtriebe in dieser Gegend, daher hat man mich zur Erkundung ausgesucht. Sie wissen schon, falls jemand Ihr Grundstück benutzt, ohne dass Sie es wissen.«
    »Niemand kann mein Anwesen betreten, ohne dass ich es weiß, wie Sie gerade erfahren haben.«
    »Ja, das sehe ich. Ich berichte -«
    »Und bestimmt niemand, der eine paramilitärische Ausbildung durchziehen will.«
    »Ja, ich -«
    »Und das erklärt nicht, weshalb Sie Bilder von meinem Haus gemacht haben. Sie sollten draußen im Wald sein und Ausschau nach diesen IRA-Leuten halten.«
    »Ja. Ich habe mich vertan.«
    »Ganz bestimmt. Tatsache ist aber, dass Sie eine Observation durchführen.«
    »Tja, ja. Ich muss etwa ein Dutzend Grundstücke in der Gegend überprüfen.«
    »Aha. Demnach sollte ich mich also nicht besonders geehrt fühlen?«
    »Hä?«
    »Ich wurde nicht eigens ausgesucht?«
    »Nein. Das ist eine reine Routinesache.«
    »Da bin ich aber erleichtert. Übrigens, haben Sie eine Art amtliche Vollmacht für diese Tätigkeit?«
    »Habe ich ... aber nicht bei mir.«
    »Sollten Sie die Vollmacht nicht mit sich führen?« Er wedelte mit der Hand über den Schreibtisch. »Wir haben nichts gefunden, nicht einmal in Ihrem Rektum.« Mr. Madox lächelte.
    »Hey, Sie können mich mal! Leck mich!« Harry stand auf. »Du elender Drecksack, du Scheißkerl!«
    »Wie bitte?«
    »Steck's dir in den Arsch. Ich gehe jetzt, verflucht noch mal -« Er griff nach seinen Sachen, die auf Madox' Schreibtisch lagen, als ihm ein greller Schmerz durch die rechte Körperseite fuhr. Er hörte ein lautes Krachen und einen dumpfen Schlag, dann nichts mehr.
    Ihm wurde klar, dass er am Boden lag und am ganzen Körper mit kaltem Schweiß bedeckt war. Vor seinen Augen verschwamm alles, aber er konnte Carl sehen, der über ihm stand und sich den Ochsentreiber an den Handteller schlug, als wollte er sagen: »Noch ein Stoß?«
    Harry wollte aufstehen, aber seine Beine waren wie Gummi. Der andere Wachmann trat hinter ihn, griff ihm

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