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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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dorthin.« Sie schaute mich an. »Es könnte gefährlich werden.«
    »Es ist nicht gefährlich. Das ist doch nicht Draculas Schloss. Ich bin ein Bundesagent, der ein paar Erkundigungen einholt.«
    »Er hat bereits einen Bundesagenten umgebracht.«
    Guter Einwand. Aber ich erwiderte: »Und wahrscheinlich bereut er es schon. Und wenn nicht, macht er's später.« Ich kehrte in den Wohnbereich zurück und zog meine Lederjacke an.
    Kate folgte mir und schlüpfte ebenfalls in ihre Jacke.
    Das war einer der Momente, in denen genau die richtige Mischung aus Zärtlichkeit und Härte gefragt war. Ich nahm sie in die Arme und sagte: »Ich brauche dich hier. Wir sind heute ein bisschen unterbesetzt. Ich komme damit wirklich allein zurecht.«
    »Nein.«
    »Ich glaube, ich habe eine größere Chance, mit ihm zu sprechen, wenn ich allein bin.«
    »Nein.«
    »Ich melde mich bei Schaeffers Observationstrupp an der Abzweigung. Okay? Ich sage ihnen, sie sollen mir eine Stunde Zeit lassen, und wenn ich bis dahin nicht wieder rauskomme, sollen sie die Kavallerie rein schicken. Okay?«
    Das schien hinzuhauen, denn sie wirkte nicht mehr so hartnäckig.
    »Bleib mit Schaeffer in Verbindung«, schloss ich. »Ruf außerdem im Point an und stelle fest, wer nach uns sucht. Sag ihnen, wir sind zum Einkaufen in Lake Placid, und wenn Mr. Griffith anruft, soll er sich mit uns im Zentrum treffen. Und erinnere Jim daran, dass Sonny DeMott mir zum Abendessen einen Schlips und ein Jackett leihen wollte.«
    »Wollte er das?« »Ich bin davon überzeugt, dass er's tun würde. Quatsch sie einfach voll.« Und ich fügte hinzu: »Tu so, als wärst du meine Wenigkeit.«
    Sie lächelte und sagte dann: »Ich möchte, dass du dein Handy einschaltest.«
    »Keine Handys, Kate. Wenn du das Ding einschaltest, steht innerhalb einer Stunde Liam Griffith vor der Tür.«
    »John ... so arbeiten wir nicht.«
    »Ab und zu, meine Liebe, muss man die Regeln ein wenig großzügiger auslegen.«
    »Ab und zu? Das hast du doch schon beim letzten Fall gemacht.«
    »Wirklich? Tja, es ging aber gut aus. Unterdessen kannst du zusehen, ob du eine Pizza geliefert kriegst.«
    Wir gingen zur Tür, und Kate sagte: »Sei vorsichtig.«
    »Keine Sardellen.«
    Wir knutschten noch ein bisschen, dann brach ich auf zu Draculas Schloss.
    38
    Am Stadtrand von Canton entdeckte ich einen Gemischtwarenladen. Vielleicht war es auch im Zentrum von Canton. Schwer zu sagen.
    Jedenfalls ging ich hinein und besorgte mir die Sachen, die ich für diesen Einsatz brauchte, und zwar eine Packung Drake's Ring Dings mit Sahnefüllung und einen kleinen, klebrigen Fusselroller.
    Der Kassierer beschrieb mir eine Abkürzung nach Colton, eine Strecke von etwa dreißig Meilen. Außerdem fragte ich ihn, wo der Sportwarenladen war, worauf er mir den Weg wies.
    Ich stieg wieder in den Wagen und dachte über meinen nächsten Schritt nach. Es war kurz nach ein Uhr mittags, was wiederum hieß, dass ich vor zwei am Tor des Custer Hill Clubs sein konnte, wenn ich nicht bei dem Laden vorbeischaute und mir
    eine Schachtel 9mm Patronen und ein paar Reservemagazine kaufte. Ich meine, wenn ich Madox das Hirn wegballern wollte, hatte ich mehr als genug Munition in meinem fünfzehnschüssigen Magazin, dazu noch eine Patrone in der Kammer.
    Wenn ich mir allerdings den Rückweg freischießen musste, hatte ich möglicherweise ein paar Patronen zu wenig. Was die Munition angeht, ist es grundsätzlich besser, wenn man ein bisschen mehr hat, als man braucht, denn wenn man weniger hat, geht es für gewöhnlich nicht gut aus.
    Außerdem hätte ich mich vermutlich nicht nach Kates Munition erkundigen sollen, denn sie fragte sich womöglich, ob ich einen Angriff auf den Custer Hill Club plante. Ich war mir darüber noch nicht ganz im Klaren, aber ausgeschlossen war es nicht.
    Jedenfalls nahm ich mir vor, zuerst zum Custer Hill Club zu fahren und festzustellen, was Madox überhaupt vorhatte. Falls ich mehr Munition brauchen sollte, hatte Madox meines Wissen jede Menge Knarren herumliegen.
    Ich fuhr los, schaltete das Radio ein und hörte mir eine Talkshow auf Französisch an, live aus Quebec.
    Ich hatte keine Ahnung, was die Leute sagten, aber alle wirkten ziemlich aufgeregt, und ich schnappte die Worte »Irak«, »Amerika«, »Bush« und »Hussein« auf.
    Von dem französischen Singsang bekam ich Kopfschmerzen, deshalb suchte ich nach einem Nachrichtensender, der vielleicht den Jagdunfall erwähnte, aber ich stieß nur auf DJs und

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