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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Luft und bekam mich wieder in den Griff. Am liebsten hätte ich ihm in den Bauch geschossen, zugesehen, wie er langsam starb, und ihm erklärt, dass ich aus ganz persönlichen Gründen auf ihn geschossen hatte, nicht aus beruflichen, und schon gar nicht, weil ich dafür bezahlt wurde.
    Er schien darauf zu warten, dass ich mich verabschiedete, aber ich stand nur da. »Übrigens«, sagte er, »ist Rudy, ein gemeinsamer Freund von uns, gestern vorbeigekommen.«
    Aber vielleicht könnte ich ihm auch erklären, dass ich ihn für Gott und Vaterland niedergeschossen hatte. Ich wusste nicht, was er vorhatte, war mir aber ziemlich sicher, dass man ihn aufhalten musste, und wenn ich es nicht gleich machte, könnte es zu spät sein. Bain Madox würde das verstehen.
    »Rudy. Von der Tankstelle in South Colton«, sagte er.
    Ich steckte die Hände in die Taschen meiner Lederjacke und spürte den Griff der Glock in meiner Rechten.
    »Er schien etwas verwirrt zu sein«, fuhr Madox fort. »Er hatte den Eindruck, ich hätte Sie darum gebeten, ihm auszurichten, dass ich ihn sprechen wollte.«
    »Wollten Sie das nicht?«
    »Nein. Weshalb haben Sie ihm das gesagt?«
    Aber wenn ich ihn hier und jetzt erschoss, wüsste nur er, warum. Und vielleicht reichte das nicht.
    Aber vielleicht musste ich noch mehr erfahren. Die Polizei und das FBI würden mit Sicherheit mehr erfahren wollen.
    »Detective?«
    Und vielleicht konnte ich, um ehrlich zu sein, nicht einfach die Knarre ziehen und auf einen unbewaffneten Mann schießen. Und außerdem, um noch ehrlicher zu sein, faszinierte mich Mr. Bain Madox ... nein, er beeindruckte mich. Und er war schon einmal angeschossen worden - er hatte einen Krieg überlebt und war ein Patriot beziehungsweise glaubte, einer zu sein, der weiter seine Pflicht tat, und wenn ich ihm sagte, dass er eigentlich ein psychopathischer Killer war, wäre er schockiert.
    »Mr. Corey? Hallo?«
    Wir gingen auf Blickkontakt, und meiner Meinung nach erriet er, was mir durch den Kopf ging. Er richtete sogar die Augen auf meine rechte Jackentasche, wo ich die Hand am Pistolengriff hatte.
    Keiner von uns sagte etwas, dann sprach er mich an. »Warum sollte er mir ausrichten, dass Sie ein guter Schütze sind?«
    »Wer?«
    »Rudy.«
    »Rudy?« Ich holte noch einmal Luft und zog die Hand aus der Tasche, leer. »Rudy. Rudy, Rudy«, sagte ich. »Wie geht's Rudy?«
    Er schien zu spüren, dass ein entscheidender Moment verstrichen war, und ließ das Thema Rudy fallen. »Ich lasse Sie von Carl hinausbegleiten.« Er ging zu seinem Schreibtisch, nahm ein Walkie-Talkie und wollte die Sprechtaste betätigen.
    »Ich bin hier, weil ich in einem Mordfall ermittle«, sagte ich.
    Er zögerte, dann legte er das Walkie-Talkie wieder hin. Er schaute mich an und fragte: »Was für ein Mordfall?«
    Ich trat näher an den Schreibtisch und erwiderte: »Der Mord an Harry Muller.«
    Er wirkte entsprechend überrascht und verdutzt. »Oh ... Man sagte mir, es sei ein Unfall gewesen. Die Leiche wäre gefunden worden ... tut mir leid, ich hätte Ihnen meine Anteilnahme aussprechen sollen. Er war ein Kollege von Ihnen.«
    »Ein Freund.«
    »Nun ja, ich bedaure das sehr. Aber ... ich bekam einen Anruf von der Dienststelle des Sheriffs, und der Anrufer sagte, man hätte die Leiche dieses Mannes im Wald gefunden und auf einen Jagdunfall entschieden.«
    »Entschieden ist noch gar nichts.«
    »Ich verstehe ... dann ... besteht also die Möglichkeit, dass es sich um eine Straftat handelt.«
    »Ganz recht.«
    »Und ...?«
    »Ich hatte gehofft, Sie könnten mir weiterhelfen.«
    »Nein ... tut mir leid. Was sollte ich denn über ...?«
    Ich ließ mich auf dem Sessel vor dem Schreibtisch nieder und bedeutete ihm, ebenfalls Platz zu nehmen.
    Er zögerte, war sich bewusst, dass er sich nicht hinsetzen und über die Sache reden musste, dass er mich bitten konnte, aufzustehen und zu gehen und ihn in Ruhe zu lassen. Aber das wollte er nicht. Er setzte sich. Genau genommen hatte ich gar nicht das Recht, hier wegen eines Mordes zu ermitteln - das war nach wie vor die Sache der Staatspolizei, aber Madox schien das nicht zu wissen, und ich dachte nicht daran, ihm eine Lektion in Verfassungsrecht zu erteilen.
    Wir gingen wieder auf Blickkontakt, und der Typ zuckte nicht mit der Wimper. Erstaunlich. Wie machte er das? Sogar Typen mit Glasaugen zwinkern.
    »Womit kann ich Ihnen behilflich sein, Detective?«, fragte er.
    »Tja, es sieht folgendermaßen aus, Mr. Madox. Harry Muller war,

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