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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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wie Sie vielleicht wissen, nicht hier, um Vögel zu beobachten.« »Das haben Sie aber gesagt.«
    »Es stimmt nicht. Genau genommen war er hier, um Sie zu beobachten.«
    Er tat nicht so, als wäre er schockiert oder überrascht. Er schien darüber nachzudenken, nickte dann und sagte zu mir: »Ich bin mir darüber im Klaren, dass sich die Regierung für mich interessiert. Ein Mann in meiner Position sollte sich eher wundern, wenn sich die Regierung nicht für ihn interessiert.«
    »Aha? Warum, glauben Sie, interessiert sich die Regierung für Sie?«
    »Nun ja ... Wegen meiner Geschäfte mit ausländischen Mächten. Dem Ölpreis. Ich bin mit dem irakischen Ölminister persönlich befreundet«, ließ er mich wissen.
    »Ehrlich? Wie steht er zu diesem Krieg?«
    »Ich habe in letzter Zeit nicht mit ihm gesprochen, kann mir aber vorstellen, dass er alles andere als froh über den bevorstehenden Angriff auf sein Land ist.«
    »Vermutlich nicht. Sie glauben also, die Regierung interessiert sich für Sie, weil ... warum?«
    »Weil meine Interessen und die Interessen der US-Regierung nicht immer deckungsgleich sind.«
    »Aha. Und wessen Interessen kommen zuerst?«
    Er lächelte und antwortete dann: »Mein Vaterland kommt immer zuerst, aber mein Vaterland wird von seiner Regierung nicht immer gut vertreten.«
    »Ja. Das glaube ich gern. Aber nehmen wir doch einfach mal an, dass der Regierung Ihre Geschäfte mit ausländischen Mächten schnurzegal sind. Dass Sie sich diesbezüglich möglicherweise irren. Warum könnte man sich also sonst noch für Sie interessieren?«
    »Ich habe keine Ahnung, Mr. Corey. Sie etwa?«
    »Nein.«
    »Und warum sollte man Detective Miller von der Antiterror-Task Force losschicken, damit er mich ausspioniert? Hält mich die Regierung etwa für einen Terroristen?«
    »Ich weiß es nicht. Wer hat denn gesagt, dass Detective Muller bei der Antiterror-Task Force war?«
    Er zögerte kurz, dann erwiderte er: »Er war ein Kollege von Ihnen. Sie sind bei der Task Force.«
    »Richtig. Gute Schlussfolgerung.«
    Er zündete sich eine Zigarette an, blies aber wieder keine Rauchringe. »Sie sagen also, dass dieser Miller -«
    »Muller. Detective Harry Muller.«
    »Ja. Detective Harry Muller wurde hierher geschickt, um ... mich auszuspionieren -«
    »Und Ihre Gäste.«
    » Und meine Gäste, und Sie wissen nicht -«
    »Man nennt das übrigens eine Observation. Ausspionieren ist eine abfällige Bezeichnung.«
    Er beugte sich zu mir. »Wie man das bezeichnet, ist mir scheißegal.« Endlich verlor er die Ruhe, schlug auf den Schreibtisch und hob die Stimme. »Wenn dieser Mann - Detective Muller - hierher geschickt wurde, um ... mich und meine Gäste zu observieren, dann bin ich stinksauer! Die Regierung hat kein Recht, in meine und die Privatsphäre meiner Gäste einzudringen, die sich völlig legal auf privatem Grund und Boden eingefunden haben, um -«
    »Richtig. Richtig, richtig, richtig. Aber das ist ein anderes Thema. Hier geht es um Mord.«
    »Das sagen Sie. Der Sheriff sagt, es war ein Unfall. Und selbst wenn es ein Mord war - was habe ich damit zu tun?«
    Wenn man jemandem sagt, dass er unter Tatverdacht steht, muss man ihm seine Rechte vorlesen, und ich hatte die verdammte Karte nicht dabei. Und selbst wenn ich sie dabeigehabt hätte und ihm den Text vorlesen könnte, hätte er gesagt: »Sie haben den Falschen erwischt, Detective. Entschuldigen Sie mich kurz, ich muss meinen Anwalt anrufen.«
    Deshalb sagte ich: »Ich habe nicht gesagt, dass Sie irgendwas damit zu tun haben.«
    »Weshalb sind Sie dann hier?« »Um die Wahrheit zu sagen« - was ich nicht vorhatte -, »ich glaube, einer Ihrer Wachmänner könnte etwas damit zu tun haben.«
    Er kaufte es mir nicht ab, aber es war immerhin so gut, dass wir beide so tun konnten, als wären wir auf etwas gestoßen, und unser Katz-und-Maus-Spiel noch eine Weile fortsetzen konnten.
    Er lehnte sich zurück und sagte: »Das ... das ist ja unglaublich ... aber ... Ich meine, haben Sie irgendwelche Beweise dafür?«
    »Darüber darf ich nicht sprechen.«
    »Na schön. Haben Sie jemand Bestimmten in Verdacht?«
    »Das darf ich im Moment nicht sagen. Wenn ich den Namen des Verdächtigen nenne und mich irre, kommt mich das teuer zu stehen.«
    »Richtig. Aber ... ich weiß nicht recht, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Tja, das FBI hält sich an sein übliches Prozedere und bittet Sie zunächst um alle Personalakten, danach vernehmen wir sämtliche Wachmänner und Ihr

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