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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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konntest«, erwiderte sie. »Ich hatte gehofft, dass Evolution und natürliche Auslese alle Probleme gelöst hätten, was Menschen wie dich angeht.«
    Darauf ging ich selbstverständlich nicht ein.
    »Aber du hast einen wichtigen Punkt angesprochen«, fuhr sie fort. »Das ELF-System. Die Schwachstelle eines ELF-Senders sind nicht die Masten, die Drähte oder der Generator. Es ist der Transmitter.«
    »Das stimmt.«
    »Ich nehme an, der Transmitter ist im Haus.«
    »Höchstwahrscheinlich. Dort ist er am sichersten aufgehoben und keiner sieht ihn.«
    »Richtig. Möglicherweise ist er im Keller. Im Atombunker.«
    Ich nickte. »Vermutlich.«
    »Wenn du also Madox' ELF-Sender stilllegen willst, dann müssen wir das dort machen.«
    »Unbedingt. Du entschuldigst dich«, schlug ich vor, »und gehst aufs Klo - was, wie Madox weiß, fünfzehn bis zwanzig Minuten dauert -, suchst den Transmitter und zertrümmerst ihn.«
    »Okay. Und du gibst mir Deckung, indem du dir den Bärenschreck in den Arsch steckst und abfeuerst.«
    Ms. Mayfield war heute Abend in einer sonderbar humorigen Stimmung. Wahrscheinlich war das ihre Art, mit Stress umzugehen.
    »Wie bereits erwähnt«, sagte ich zu ihr, »ist der eigentliche Zweck unseres Besuches kein gesellschaftlicher Anlass - es geht darum, Bain Madox festzunehmen wegen ... nenne mir eine passende Straftat in der Bundesgesetzgebung.«
    »Kidnapping. Er musste Harry kidnappen, bevor er ihm etwas antun konnte.«
    »Richtig. Kidnapping und Körperverletzung. Der Staat klagt ihn wegen Mordes an.«
    »Richtig.«
    Wenn Madox mich allerdings auf irgendeine Weise provozieren sollte, musste er sich wegen einer Anklage keine Gedanken mehr machen. »Es ist gut, mit einer Anwältin verheiratet zu sein«, sagte ich zu Kate.
    »Du brauchst einen hauptberuflichen Anwalt, John.«
    »Richtig.«
    »Außerdem brauchst du für eine Festnahme etwas mehr als deine Verdachtsmomente.«
    »Wenn wir ihn heute Abend nicht festnehmen«, sagte ich, »willst du dann morgen für vier Atomexplosionen verantwortlich sein? Oder heute Abend}«
    »Nein ... aber von rein rechtlichen Fragen einmal abgesehen, dürfte eine Festnahme im Custer Hill Club nicht so einfach sein«, wandte sie ein. »Wir sind nur zu zweit, und die sind viele.«
    »Wir vertreten das Gesetz.«
    »Das weiß ich, John, aber -«
    »Hast du deine kleine Karte dabei, damit du ihm seine Rechte vorlesen kannst?«
    »Ich glaube, das kann ich mittlerweile auch ohne Karte.«
    »Gut. Hast du Handschellen?«
    »Nein. Du?«
    »Nicht bei mir. Wir hätten das Isolierband mitnehmen sollen«, sagte ich. »Vielleicht hat Madox noch die Fußschellen, die er Harry angelegt hat. Aber vielleicht trete ich ihm auch einfach in die Eier.«
    »Du wirkst sehr zuversichtlich.« »Ich bin hochmotiviert.«
    »Gut. Übrigens, wozu brauchen wir diese Bärenschrecks? Wir haben doch unsere Waffen und Dienstmarken. Richtig?«
    »Na ja ...«
    »Genau, na ja. Okay, John, ich bin dabei. Aber reite uns nicht in irgendetwas hinein, aus dem du uns nicht mehr rausholen kannst.«
    Möglicherweise hatte ich das schon getan, aber ich sagte: »Sei einfach wachsam, auf der Hut und allzeit bereit - wie bei jeder anderen kitzligen Festnahme auch. Wir sind das Gesetz, er ist der Kriminelle.«
    Sie antwortete mit drei Worten. »Denk an Harry.«
    Ich schaute sie an und sagte: »Kate, deswegen machen wir die Sache allein. Ich will ihn selber hochnehmen. Ich persönlich. Und du, wenn du willst.«
    Wir gingen auf Blickkontakt, und sie nickte. »Fahr weiter.«
    Kate wirkte ein wenig ängstlich, was den Abend anging, aber sie schien sich auch darauf zu freuen. Ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Wir sind nicht wegen des Geldes in diesem Gewerbe. Wir sind wegen der Aufregung dabei und wegen Momenten wie diesem.
    Pflicht, Ehre, Vaterland, Dienst am Nächsten, Wahrheit und Gerechtigkeit sind ja schön und gut. Aber das kann man auch am Schreibtisch haben.
    Letzten Endes zieht man nur deshalb mit Waffe und Dienstmarke ins Feld, weil man die bösen Buben stellen will. Den Feind. Es gibt keinen anderen Grund für den Einsatz an vorderster Front.
    Kate war sich darüber im Klaren. Ich war mir darüber im Klaren. Und in etwa einer Stunde würde sich auch Bain Madox darüber im Klaren sein.
47
    fuhren in den staatlichen Naturpark.
    Wir kamen an Rudys dunkler Tankstelle vorbei und
    Als wir uns der Stark Road näherten, sah ich den Laster einer Stromfirma am Bankett stehen und war davon überzeugt, dass es ein

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